zurück



Hintertux: Wandern, wenn andere Ski fahren

Ohne Skifahren wäre der Tourismus in Tirol unvorstellbar. Das trifft im Speziellen natürlich auch auf Hintertux zu. Denn ohne seinen Gletscher, auf dem an 365 Tagen im Jahr Ski gefahren werden kann, wäre das Tuxertal um seine größte Attraktivität ärmer. Aber auch Sommergäste kommen voll auf ihre Kosten.

Einzigartiger Fernblick auf die Hintertuxer Gletscherwelt. - Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Einzigartiger Fernblick auf die Hintertuxer Gletscherwelt. – Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Wer gedacht hat, dass das Tuxertal vorwiegend von Winterurlaubern bevölkert wird, der täuscht sich. Ann-Marie Dengg, Chefin des Hotels Berghof, versichert glaubwürdig, dass sich Sommer- und Wintergäste die Waage halten. „Zu uns ins Tal kommen im Winter und im Frühling nicht mehr Gäste als im Sommer und im Herbst.“

Hinauf in luftige Höhen

Wer sich entscheidet, nach Hintertux (1493 Meter über dem Meeresspiegel gelegen) zu kommen, um NICHT Ski zu fahren, ist auf jeden Fall nicht falsch. Zahlreiche Wanderwege führen hinauf in luftige Höhen, umrahmt von Gletschern und Bergschönheiten wie dem Olperer (3475 Meter), der Gefrorenen-Wand-Spitze (3288) oder dem Hohen Riffler (3231). Klettersteige stehen ebenso zur Verfügung wie anspruchsvolle Stecken für Mountain- und E-Biker. Ganz Mutige suchen sich ihren Kick beim Paragleiten, Rafting oder Canyoning.

Im Frühling und im Sommer erstrahlt Hintertux in einem satten Gelb. - Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Im Frühling und im Sommer erstrahlt Hintertux in einem satten Gelb. – Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

In Hintertux befindet sich auch das höchstgelegene Thermalbad Europas. Und noch eine Sehenswürdigkeit hat der kleine Ort mit seinen knapp 200 Einwohnern zu bieten: die Spannagelhöhle, die mit über zehn Kilometern Länge die größte Naturhöhle der Zentralalpen ist. Für Abwechslung ist also gesorgt; auch Kinder und Jugendliche werden ob der vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung Hintertux in guter Erinnerung behalten.

Ganz am Ende geht’s nicht weiter

Hintertux liegt ganz am Ende des Tuxertals, das Gletscher-Skigebiet bildet das Ende. Vom Zillertal her kommend – das Tuxertal ist ein Nebental von eben diesem und zweigt in der Ortschaft Mayrhofen (630 Meter) ab – schlängelt sich die gut befahrbare Bergstraße 13 Kilometer lang und 850 Höhenmeter nehmend dem Talschluss entgegen. Die Ortschaften Finkenberg (840), Vorderlanersbach, Lanersbach (beide 1300) und Madseit (1385) sind allesamt einen Stopp wert, ehe unser Ziel Hintertux auftaucht.

Kinder haben großen Spaß; hier vergnügen sie sich in einem Heuschober. - Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Kinder haben großen Spaß; hier vergnügen sie sich in einem Heuschober. – Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Eine unbeschwerliche Wanderung zum Akklimatisieren beginnt bei einem der ansehnlichen Hotels im Ortszentrum von Hintertux und führt uns in gut 2 ½ Stunden und 600 Höhenmeter zur Sommerbergalm auf 2100 Meter. Von Hintertux aus fährt in wenigen Minuten auch die Bergbahn mit dem Namen Gletscherbus 1 auf die Sommerbergalm. Von hier aus geht es dann hinauf ins ewige Eis.

Zur Bichlalm auf dem Rückweg

Wer hoch hinaus will, der hat damit kein Problem. - Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Wer hoch hinaus will, der hat damit kein Problem. – Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Nach einem kurzen, aber nicht zu unterschätzenden Anstieg erreichen wir nach 40 Minuten die Bichlalm (1695 Meter). Nur wenige Schritte davon entfernt, auf einer kleinen, sonnigen Almwiese, hat es sich eine Murmeltierfamilie bequem eingerichtet, und lässt sich von den vorbeibeikommenden Wanderern nicht aus der Ruhe bringen. Wir beobachten die kleinen Nager und beschließen weiterzugehen, denn für eine ausgiebige Rast ist es noch zu früh. Die Pause heben wir uns für den Rückweg auf.

Jetzt beginnt ein leichter und breiter Forstweg, auf dem auch Ungeübte problemlos wandern können. Vorbei geht es an einem steil herabfallenden Wasserfall, wir laufen durch herrliche Wälder und schattige Fluren, und immer tut sich vor uns die gewaltige Tuxer Bergwelt auf. Auf der Sommerbergalm genehmigen wir uns eine Erfrischung und beobachten zahlreiche Touristen in Skiklamotten, die für eine Stärkung vom Gletscher heruntergekommen sind und in ihrer Montur noch mehr schwitzen als wir Wanderer.

Idyllische Plätzchen und saftige Almwiesen findet man bei einem Wanderurlaub in Tux auf Schritt und Tritt. - Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Idyllische Plätzchen und saftige Almwiesen findet man bei einem Wanderurlaub in Tux auf Schritt und Tritt. – Foto: Tourismusverband Tux-Finkenberg

Ein vorzüglicher Kaiserschmarrn wartet auf uns

Der Rückweg ist der selbe, und die Bichlalm rasch erreicht. Dort wartet ein Kaiserschmarrn auf uns, der eine Delikatesse ist. Das hat man uns beim Abmarsch im Hotel schon verraten. So gestärkt ist der abschließende Weg dorthin nur noch ein Klacks.

Immer einen Tagesausflug wert ist von Tux aus selbstverständlich das liebliche Zillertal. Mit dem Auto ist es ja auch gar nicht weit. Die kleinen Dörfer und größeren Gemeinden laden zu allerlei Vergnüglichkeiten ein.

Murmeltiere genießen nach einem langen Winterschlaf die ersten Sonnenstrahlen. - Foto: Dieter Warnick

Murmeltiere genießen nach einem langen Winterschlaf die ersten Sonnenstrahlen. – Foto: Dieter Warnick

Informationen: Tourismusverband Tux-Finkenberg, A-6293 Tux, Tux-Lanersbach 401, Tel.: (0043 5287) 8506 oder A-6292 Finkenberg, Dorf 140, Tel.: (0043 05287) 8506, E-Mail: info@tux.at, www.tux.at

Gastro-Tipp: Hotel Berghof, Fam. Dengg, Crystal Spa & Sports, A-6293 Hintertux 754, Tel.: (0043 5287) 8585; info@berghof.at, www.berghof.at

Raushier-Reisemagazin