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Wie man sich bettet, so liegt man: Ratgeber Schlafsack

Camping ohne die richtige Ausrüstung kann die Urlaubsstimmung schnell verderben. Die Wahl des richtigen Schlafsacks ist eine Wissenschaft für sich – unser kleiner Ratgeber gibt aber eine erste Orientierung. Je nach Art des Urlaubs muss der Schlafsack bestimmten Witterungs- und Klimaverhältnissen standhalten. Ist es nass oder kalt im mobilen Schlafgemach, so kippt die Stimmung mitunter sehr schnell und die Urlaubsfreude ist im Eimer. Ob wir uns nachts gut erholen können, wird maßgeblich von der Qualität von Zelt und Schlafsack bestimmt. Deshalb will deren Anschaffung gut durchdacht sein.

Eingepackter Schlafsack. Foto: M. Kirchherr at the German language Wikipedia, via Wikimedia Commons

Eingepackter Schlafsack. Foto: M. Kirchherr at the German language Wikipedia, via Wikimedia Commons

Der richtige Schlafsack ist bestimmt auch für wenig Geld zu haben. Für den  Outdoortrip sollte man aber bei diesem Teil des Equipments auf keinen Fall sparen. Um dem geneigten Outdoorfreak die wichtigsten Infos kurz und knackig vor Augen zu führen, bietet wir im Folgenden eine Reihe praktisch orientierter Ratschläge rund um das Thema Schlafsack.

Einsatzbereiche

Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines geeigneten Produktes ist die Schlafsack-Temperaturangabe. Neben einem Extremwert, werden Limit- sowie eine sogenannte Komforttemperaturzone angegeben. Je nach persönlichem Kälte- bzw. Hitzeempfinden sollte man sich an der Komfort- bzw. maximal an der Limittemperatur orientieren, niemals aber am Extremwert, da dieser lediglich die Überlebensgrenze darstellt. Hier sollte man sich die Frage stellen, bei welchen Temperaturen man unterwegs ist:

Einsatzbereich Empfehlung
1. Du schläfst in Unterkünften oder warmen Gefilden? Temperaturen spielen keine Rolle.
2. Du willst auch für frische Sommernächte gewappnet sein. Heiße Tage und kühle Nächte, auch mal unter 10 Grad.
3. Du bist von Frühjahr bis Herbst unterwegs. Die nächtlichen Temperaturen können bis -5 Grad fallen.
4. Du möchtest auch bei der niedrigen Temperateuren zelten? Nachts kann die Temperatur unter -5 Grad fallen.

Quelle: www.schlafsack.net/

Die Größe

Bevor es ans Eingemachte geht, sollte sich der potentielle Schlafsack-Besitzer unbedingt seiner persönlichen Bedürfnisse bewusst werden. Das prägnanteste Merkmal, auf das beim Kauf geachtet werden muss, ist die Größe. Ist der Schlafsack zu groß, so könnte sein Besitzer schneller auskühlen, als nötig. Ist er zu klein, wird die Übernachtung wohl oder übel unbequem.

Deshalb sollte er der Körperlänge plus bzw. minus 5 Zentimetern entsprechen. Je passgenauer er sitzt, umso besser können sich seine isolierenden Eigenschaften entfalten. Tipp: Schrecken Sie also lieber davor zurück, den Schlafsack sicherheitshalber einige Nummern zu groß zu kaufen!

Material: Daunen- oder Kunstfasern?

Neben der Größe ist das Material um und im Schlafsack von essentieller Bedeutung für seine Qualität. Grundsätzlich gilt es, was die Füllung betrifft, zwischen Daunen- und Kunststofffüllungen zu unterscheiden.

Mit dem richtigen Schlafsack lässt sich überall übernachten. Foto: Daniel Maleck Lewy, 2005, via Wikimedia Commons

Mit dem richtigen Schlafsack lässt sich überall übernachten. Foto: Daniel Maleck Lewy, 2005, via Wikimedia Commons

Mehr Flexibilität bietet die Kunstfaserfüllung, da der Schlafsack so auch etwas Feuchtigkeit oder gar Nässe verträgt. Dank moderner High-Tech-Fasern weisen jene Modelle, die mit Kunstfasern gefüllt sind, mittlerweile oftmals ebenso wärmeisolierende Eigenschaften auf, wie jene mit Daunenfüllung. Sollte Ihnen ein Daunenschlafsack trotzdem sympathischer sein, so empfiehlt sich der Griff zum etwas teureren Gänsedaunen-Schlafsack. Dieser ist aufgrund der höheren Dichte wesentlich leichter, was sich wiederum positiv auf Ihr Packgewicht auswirkt. Daunenschlafsäcke sind aber in jedem Fall leichter als Kunstfasermodelle, und zwar bis zu 30 Prozent. Darüber hinaus lassen sie sich durch ihre kleineren Packmaße leichter im Rucksack verstauen. Ein Nachteil ist, dass der Daunenschlafsack jeden Tag gelüftet werden muss. Hat man es eilig, sollte man dies also bedenken.

Vom Außenmaterial her sind sich die meisten Modelle sehr ähnlich. In den verschiedensten Farben kommen Schlafsäcke heutzutage fast ausschließlich mit Kunstfasermantel daher.

httpv://www.youtube.com/watch?v=bUZtQDfFKiM

Die persönlichen Schlafsack-Präferenzen herausfinden

Nicht umsonst ist die Komforttemperatur bei Schlafsäcken für weibliche Konsumenten anders angegeben als für Männer. Damen benötigen, speziell für Winterurlaube oder in rauhen, kalten Gegenden, ein Modell mit besserer Wärmeisolation, um sich ebenso wohl zu fühlen wie ihre männlichen Gefährten. Wie man an der Vielzahl der geschlechtergetrennten Temperaturangaben auf den Etiketten diverser Modelle erkennen kann, ist dies kein Mythos, sondern Fakt.

Um einen möglichst erholsamen Schlaf zu gewährleisten, sollte man sich übrigens auch genau überlegen, welche der gängigen Schlafsackformen den Umweltgegebenheiten am ehesten entspricht.

Form: Mumienschlafsack, Deckenschlafsack und Co.

Vom persönlichen Reiseplan hängen nicht nur der gewählte Temperaturbereich bzw. die Wahl der Füllung, sondern auch die am besten geeignete Form ab.

Mumienschlafsack: Der Mumienschlafsack eignet sich besonders für Campingurlaube unter bitterkalten Verhältnissen. Bei Temperaturen um 0 °C ist er auf jeden Fall die richtige Wahl. Wie der Name schon sagt, ähnelt seine Formgebung einer liegenden Mumie. So schmiegt er sich eng an den Körper seines Besitzers, um ihn vor dem Auskühlen zu bewahren.

Deckenschlafsack: Bei wärmeren Verhältnissen ist der Mumienschlafsack zu warm. Wie eine Decke, wird dieses Modell um den Körper geschlungen, kann mittels Reißverschluss aber auch geschlossen werden. Zur Entlüftung bei unangenehmer Hitze ist dieser Schlafsack daher besonders gut geeignet. Im Gegenteil zum Mumienschlafsack ist der Deckenschlafsack wesentlich großzügiger geschnitten, was sich zwar schlecht auf die Wärmeisolation aber sehr gut auf den Komfort auswirkt.

Eiform-Schlafsack: Das Ei stellt die Kombination der beiden oben genannten Schlafsack-Varianten dar. Wie die meisten Multifunktionsprodukte, so ist auch der Eiform-Schlafsack flexibel in der Anwendung. In speziellen Situationen wie extremer Kälte oder Hitze tut er seinen Dienst allerdings nicht so gut wie ein Decken- bzw. Mumienschlafsack. Als praktisch erweist er sich allerdings, wenn die Wetterlage – und das ist nicht selten der Fall – im Vorhinein unklar ist.

Weblinks zum Thema: Schlafsack FAQ

Raushier-Reisemagazin

2 Gedanken zu „Wie man sich bettet, so liegt man: Ratgeber Schlafsack

  1. Hallo,
    der Ratgeber ist echt cool gemacht. Ich bevorzuge den Mumienschlafsack. Ich muss mir noch einen holen, der alte taucht langsam nichts mehr:-)
    Viele Grüße aus Heilbronn,
    Stephan

  2. Hi, wirklich gut und informativ geschrieben, ich glaube ich werde für die Festival Saison mal einen neuen Schlafsack ausprobieren. Aktuell tendiere ich zu einem Deckenschlafsack 🙂

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