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Alpina Posthotel in Innichen: Aus alt mach neu

Mitten in Innichen, einer 3300-Einwohner-Gemeinde im Südtiroler Hochpustertal, thront – direkt gegenüber der stattlichen Stiftskirche am Pflegplatz – das Dolce Vita Alpina Posthotel der Familie Wachtler. Das viergeschossige Gebäude ist eine der ersten Adressen der Marktgemeinde, erst recht nach dem kostspieligen Umbau im vergangenen Jahr.

Ein stattlicher Bau ist das Alpina Posthotel mitten in Innichen.

Ein stattlicher Bau ist das Alpina Posthotel mitten in Innichen.

Seniorchef Karl Wachtler und seine Frau Wilma mögen mit Sicherheit ein paar schlaflose Nächte verbracht haben, ehe sie sich entschlossen, das Vier-Sterne-Haus komplett zu entkernen und neu zu gestalten. Aber ohne die Meinung der vier Kinder konnte so ein Entschluss natürlich nicht gefasst werden. Und wie es gute Familientradition ist, wurde die Entscheidung einstimmig gefällt. Vieles leichter gemacht hat dabei die Tatsache, dass im benachbarten Vierschach, einem Ortsteil von Innichen, das Dolce Vita Family Chalet Post Alpina der Familie Wachtler quasi als zweites Standbein dient.

Ein völlig neues Konzept

Das Hotel hat sich nach dem Umbau, der von März bis Juli 2014 erstaunlich schnell vonstattenging, völlig neu aufgestellt. Das Konzept beruht darauf, ausschließlich Erwachsenen (Kinder ab zehn Jahren sind willkommen), Paaren oder Pärchen ein Dach über dem Kopf zu geben. Familien mit kleinen oder kleineren Kindern, so die Devise, mögen im „Almdorf“ in Vierschach ihr Quartier aufschlagen. So ist jedem gedient: Paare, die mehr die Ruhe für einen erholsamen Urlaub zu zweit mögen, sind im Posthotel bestens aufgehoben, Familien eher im Family Chalet. Dort finden Kinder alles vor, was ihr Herz begehrt. Dazu später mehr.

Ein ganz neues Gepräge bekamen die Räume vom Erdgeschoss bis zum dritten Stock, hier die Suite „La Stella“.

Ein ganz neues Gepräge bekamen die Räume vom Erdgeschoss bis zum dritten Stock, hier die Suite „La Stella“.

Ohne Schwierigkeiten geht so eine Neuorientierung natürlich nicht über die Bühne. „Denn“, so Seniorchef Karl Wachtler, „wir haben nach dem Umbau 95 Prozent unserer Stammgäste verloren. Die meisten reisten früher mit Kindern an, jetzt setzen wir eben auf Erwachsene, bei denen Genuss und Romantik im Vordergrund stehen. Aber ich kann nachvollziehen, dass viele Stammgäste von unserem neuen Konzept enttäuscht waren.“

Endgültige Positionierung noch nicht gefunden

So ganz seine finale Ausrichtung, was den Stil des Hauses betrifft, hat das „neue Posthotel“ noch nicht gefunden. Das gibt auch Tochter Anna Wachtler zu, die im Hotel für Marketing, Werbung und Promotion zuständig ist: „Designhotel, Boutiquehotel, Pärchenhotel, Kuschelhotel  – so richtig wissen wir auch noch nicht, wie wir uns hier positionieren.“

Ein schwebendes Designbett hängt von der Decke

Großzügig wurde auch die Empfangshalle gestaltet.

Großzügig wurde auch die Empfangshalle gestaltet.

Design- oder Wohlfühlhotel wäre wohl die logischste Lösung bei der endgültigen Bezeichnung, die sich das Haus in Zukunft geben will, denn alle Elemente, die ein derartiges Hotel ausmachen, sind in der „Post“ zu finden. Vor allem viel Holz wurde verbaut. Aus 52 „normalen“ Zimmern wurden 42 großzügige Zimmer und elegante, mit hochwertigen Materialien eingerichtete Suiten, die hochmodern, aber dennoch sehr gemütlich sind. Da reichen die Adjektive von modern und hell, bis zu geschmackvoll und luxuriös. So verfügt zum Beispiel die Suite „La Nuvola“ über ein schwebendes Design-Doppelbett, das von der Decke hängt, eine freistehende Badewanne und eine privaten Terrasse. Von der Renovierung ausgeschlossen war der vierte Stock; die Zimmer dort wurden allesamt im Jahr 2000 neu eingerichtet.

Die Hoteliersfamilie, von links Tochter Anna, Sohn Andreas, die Senior-Chefs Wilma und Karl Wachtler sowie die Töchter Karoline und Barbara.

Die Hoteliersfamilie, von links Tochter Anna, Sohn Andreas, die Senior-Chefs Wilma und Karl Wachtler sowie die Töchter Karoline und Barbara.

Während Karl und Wilma Wachtler allmählich etwas kürzer treten, hat deren älteste Tochter Barbara die Leitung des Betriebes übernommen. Sie und ihre Schwester Anna stehen vermehrt in der Pflicht, dem Haus neue Gäste zuzuführen. Barbara Wachtler: „Unser erstes Anliegen muss es sein, neue Gäste für uns zu gewinnen, die dann auch wiederkommen.“

Die Bar ist gut sortiert und immer einen Besuch wert; wer rauchen will, der lässt den Tag in der Smoker-Lounge ausklingen.

Die Bar ist gut sortiert und immer einen Besuch wert; wer rauchen will, der lässt den Tag in der Smoker-Lounge ausklingen.

„1927“, so erzählt Anna Wachtler, „hat mein Uropa das Haus, das früher als Poststation diente, gekauft. Daraus wurde später ein Gasthaus, dann, als mein Großvater das Anwesen leitete, ein Hotel. Anfang der 1970er-Jahre wurde mein Vater mit seinen damals 21 Jahren ins kalte Wasser geworfen und musste das Hotel leiten, weil mein Opa früh gestorben ist.“

„Das mussten wir einfach machen“

Die Suite „La Nuvola“ erstreckt sich über zwei Etagen und eignet sich bestens für einen Urlaub wie auf Wolke sieben.

Die Suite „La Nuvola“ erstreckt sich über zwei Etagen und eignet sich bestens für einen Urlaub wie auf Wolke sieben.

Karl Wachtler machte aus dem einst beschaulichen Haus peu à peu ein gutgehendes Hotel, renovierte, erneuerte, baute um. Die größten Baumaßnahmen waren die Neugestaltung des vierten Stockwerks zum Jahrtausendwechsel und eben die Komplett-Sanierung vor einem Jahr. Wenige Monate zuvor waren das Hallenbad und der SPA-Bereich einem „Facelifting“ unterzogen worden. „Dieser Umbau war nötig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das mussten wir einfach machen. Ansonsten hätten wir einen Stern zurückgeben müssen,“ erläutert Anna Wachtler.

Die uralten Holzbalken an der Decke und die Wandtäfelungen in der Poststube wurden restauriert und modifiziert und nach dem Umbau wiederverwendet. Das bäuerliche und rustikale Ambiente blieb erhalten. So soll es auch schon 1927 ausgesehen haben.

Die uralten Holzbalken an der Decke und die Wandtäfelungen in der Poststube wurden restauriert und modifiziert und nach dem Umbau wiederverwendet. Das bäuerliche und rustikale Ambiente blieb erhalten. So soll es auch schon 1927 ausgesehen haben.

Frisch und runderneuert kommt auch die Speisekarte und die Menüfolge für die Halbpensionsgäste daher. Die Auswahl ist facettenreich, die Speisen köstlich. Chefkoch Cesare Airaldi ist erst 28, kommt aus Como und setzt auf eine experimentelle Küche. Er und seine Crew (nebst Patissier) stehen dennoch mit beiden Füßen auf dem Boden, „küchentechnische  Klimmzüge“ gibt es nicht.

Das zweite Standbein

Ursprünglich und spektakulär ist die Natur im Hochpustertal, einladend und charmant ihre Dörfer – und genauso authentisch ist das Dolce Vita Family Chalet Post Alpina der Familie Wachtler in Innichen-Vierschach. Das „Almdorf“ (Vier-Sterne-Superior) wurde 2006 eröffnet, ist ein Paradies für Kinder und Erwachsene und liegt direkt an der Skipiste. Im Sommer ist es ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrradtouren. Geführt wird die Anlage von Andreas Wachtler.

Das Dolce Vita Family Chalet Post Alpina besteht aus einem Haupthaus und zehn sogenannten Chalets.

Das Dolce Vita Family Chalet Post Alpina besteht aus einem Haupthaus und zehn sogenannten Chalets.

Das „Almdorf“ besteht aus einem Haupthaus und zehn Chalets und überzeugt durch sein stilvolles Interieur. Insgesamt sind die 65 Appartements aufgeteilt in acht verschiedene Kategorien. Im Haupthaus stehen Wohnräume von 40 bis 65 Quadratmetern zur Verfügung; die Atmosphäre erinnert an traditionelle Südtiroler Wohnkultur. Warme Holztöne und die stilvolle Einrichtung lassen von der ersten Minute an Urlaubsstimmung aufkommen. Die Chalets, die sich rund um das Hauptgebäude gruppieren, bieten Wohnflächen von 40 bis 126 Quadratmetern. Letzteres, das Chalet Casa Mia, erstreckt sich über zwei Etagen und hat zwei Doppelzimmer, ein Zimmer mit getrennten Betten, ein geräumiges Wohnzimmer mit Kochnische und offenem Kamin, Balkon, drei Badezimmern und Whirlwanne. Jedes Chalet besteht aus vier oder sechs Wohnungen mit einer klaren und stilvollen Einrichtung, für die in der Hauptsache Holz verwendet wurde.

Vielfältiges Kinderprogramm

Großzügig geht`s zu im „Post Alpina“ in Vierschach bei Innichen.

Großzügig geht`s zu im „Post Alpina“ in Vierschach bei Innichen.

Nachdem sich das „Chalet Post Alpina“ ganz auf den Familienurlaub spezialisiert hat, ist das Programm für Kinder vielfältig und abwechslungsreich. Es gibt viel zu entdecken, draußen wie drinnen: Einen Spielraum, einen Teenie-Raum mit Playstation, Tischtennis, Kinderkino und Kindertheater, einen Fun Park (nur wenige Meter vom „Post Alpina“ entfernt) mit Rutschen, Schaukeln und einer Kletterwand. Ferner steht ein Babybecken im Hallenbad zur Verfügung; einen Mini-Club und eine Kinderanimation gibt es ab drei Jahren.

Informationen: Dolce Vita Alpina Post, Familie Wachtler, I-39038 Innichen, Benediktiner Str. 10 C, Tel.: (0039 0474) 91 31 33; E-Mail: info@posthotel.it; Internet: www.posthotel.it. – Dolce Vita Family Chalet Post Alpina, Familie Wachtler, I-39038 Innichen-Vierschach, Helmweg 9, Tel.: (0039 0474) 91 31 33; E-Mail: info@posthotel.it; Internet: www.posthotel.it.

Fotos: Dolce Vita Alpina Posthotel / Dolce Vita Family Chalet Post Alpina

Raushier-Reisemagazin

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