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Barbados: Sinnliche Genüsse für die Augen und den Gaumen

„Woh! I’m going to Barbados, backa to the palm trees…“ – Der 70er-Jahre Hit der britischen Studioband „Typically Tropical“ macht bis heute Sommerlaune. Auch der musikalische Empfang der Calypso-Band, zu deren Rhythmen zwei dunkelhäutige Schönheiten am „Grantley Adams International Airport“ in Bridgetown ihre Hüften schwingen, macht Lust auf Me(h)er. Wir sind eingestimmt und bereit – zum Eintauchen ins karibische Lebensgefühl!

50 Jahre Unabhängigkeit

Zum Gedenken an die Kriegshelden: „Rememberance Day“ im historischen Zentrum von Bridgetown

Zum Gedenken an die Kriegshelden: „Rememberance Day“ im historischen Zentrum von Bridgetown.

Auch auf Barbados sind die Vorbereitungen für besondere Feierlichkeiten im vollen Gange: Denn in diesem Jahr feiert die nur 430 km2 große östlichste Insel der Kleinen Antillen 50 Jahre Unabhängigkeit. Nachdem sich im Jahre 1627 Engländer in Holetown angesiedelt hatten, blieb Barbados bis zu seiner Unabhängigkeit am 30. November 1966 eine britische Kolonie. Seitdem haben sich die Briten und Barbadier eine enge und freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Noch heute wird die Insel als Klein-England bezeichnet. Auch das Rechtssystem ist britisch, ebenso das Schulsystem sowie der Linksverkehr.

Endlich Sonne, Pool und Strand.

Endlich Sonne, Pool und Strand.

Die ganze Insel ist in Feierlaune, und die Vorbereitungen auf die große Feier am 30. November laufen auf Hochtouren. Die Flaggen in der Nationalfarbe marineblau-gelb sind gehisst, und selbst die Verkehrsinseln sind marineblau-gelb geschmückt. Auch dem royalen Besuch von Prinz Harry, der, als Botschafter der britischen Queen, einen Abstecher auf die Insel macht, wird entgegengefiebert. Ebenso wie dem Besuch von Popstar Rihanna, die anlässlich der Feierlichkeiten die Nationalhymne ihrer Heimatinsel singen wird sowie einen Besuch bei ihrer Familie einplant.

Eine karibische Trauminsel

Auf der karibischen Trauminsel erwartet uns eine ereignisreiche Zeit – tropische Temperaturen, paradiesische Strände, kulturelle Highlights, Wassersport und kulinarische Köstlichkeiten der internationalen und traditionellen Bajan Cuisine inklusive

Auf den Spuren von George Washington

In diesem stattlichen Anwesen lebte George Washington .

In diesem Anwesen lebte Washington .

Im Rahmen der „Garrison Heritage Tour“ besuchen wir eine der stattlichen historischen Villen der Insel: das „George Washington House“. Hier lebte der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington (1732-1799), im Jahre 1751 mit seinem Stiefbruder Lawrence, der im Tropenklima eine Tuberkulose auskurieren sollte.

Heutzutage kann man hier bei einem „Dinner with George“ eine Zeitreise zurück in das Barbados des 18. Jahrhunderts machen und an der einstigen Präsidenten-Tafel ein Fünfgänge-Menü genießen.

Weltkulturerbe

Wir durchqueren einen der 150 Jahre alten Tunnel unter dem Grundstück, der einst als Fluchtweg des Militärs diente. Eine Mutprobe für Klaustrophobische! Die Wände aus Korallenkalkgestein zeugen noch vom Ursprung der Insel, die im Gegensatz zu den benachbarten Karibikinseln nicht vulkanischen Ursprungs ist, sondern einst aus unterseeischen Riffkalken in die Höhe wuchs. Angrenzend daran steht die stattliche frühere Festung der britischen Armee, das „Charles Fort“, wo zahlreiche Kanonen zu Land und im Wasser Zeitzeugen der damaligen Verteidigung der Armee am Carlisle Bay darstellen. Wie die historische Altstadt von Bridgetown, der Hauptstadt von Barbados, gehört auch das Garnisonsgelände zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Insel-Safari

Mit dem Jeep geht es durch Zuckerrohrplantagen.

Mit dem Jeep geht es durch Zuckerrohrplantagen.

Danach geht es mit dem Jeep weiter in Richtung Atlantik-Ostküste. Entlang an farbenfrohen „Chattel houses“ – beweglichen kleinen Holzhäusern, die noch aus der Zeit stammen, als die Wohnhäuser der Plantagenarbeiter von einem Ort zum anderen versetzt werden mussten – verschlafenen Dörfern, scheinbar endlosen Zuckerrohrfeldern und riesigen Königspalmenalleen steuern wir das Surferparadies Bathsheba an.

Karibikfeeling: Das Natur- und Surferparadies Bathsheba.

Karibikfeeling: Das Natur- und Surferparadies Bathsheba.

Die riesigen Kalkstein-Findlinge in der Brandungsgischt des Atlantiks zählen zu den meistfotografierten Motiven auf Barbados überhaupt. Aufgrund der hohen, spektakulären Wellen eignet sich für den Badeurlaub auf Barbados jedoch eher die Süd- und Westküste am ruhigen, klaren Karibischen Meer. Naturliebhaber, Sonnenanbeter und Wellenreiter kommen dagegen an der rauen Ostküste voll auf ihre Kosten. Zu den jährlichen Surf-Meisterschaften im November reisen Könner aus aller Welt an.

Rund um Rum

Rum-Tasting mit Barkeeperin Deborah in der „Foursquare Distillerie“.

Rum-Tasting mit Barkeeperin Deborah in der „Foursquare Distillerie“.

Und was wäre eine Barbados-Reise ohne den Genuss des Nationalgetränks Rum? Rum, ein Nebenprodukt der Zuckerrohrindustrie, wird seit mehr als 300 Jahren auf Barbados gebrannt. Die kleine Insel gilt als Geburtsstätte des beliebten Getränks.

In der „Foursquare Rum Distillery & Heritage Park“ – neben „Mount Gay“, „St. Nicholas Abbey“ und „West Indies Rum Distillery“ eine der wichtigsten Destillerien der Insel – erfahren wir nicht nur alles über die Geschichte und den Herstellungsprozess der hochprozentigen Spirituose, sondern bekommen auch Gelegenheit, feine Tropfen zu probieren.

Erlebnisse für den Gaumen

Kunst und Genuss vom Feinsten.

Kunst und Genuss vom Feinsten.

Ein Highlight im Terminkalender der genussfreudigen Barbadier ist das alljährlich stattfindende „Food & Wine and Rum Festival“, seit 2016 nur noch „Food & Rum Festival“ genannt. Ein mehrtägiges Event, ganz im Zeichen der Kulinarik, außergewöhnlicher Trinkgenüsse, sinnlicher Erlebnisse und ausgelassener Stimmung bei Musik und Tanz, mit dem Barbados seinem Namen als kulinarisches Zentrum der Karibik alle Ehre macht und den Besuch der Insel noch „schmackhafter“ macht!

Der Limbo hat seinen Ursprung auf der westindischen Insel Trinidad und wird natürlich auch auf Barbados getanzt.

Der Limbo hat seinen Ursprung auf der westindischen Insel Trinidad und wird natürlich auch auf Barbados getanzt.

Apropos Genuss: Das kulinarische Angebot auf Barbados ist vielfältig und ein origineller Mix aus verschiedenen Kulturen. Einflüsse aus der afrikanischen, karibischen, europäischen und westindischen Küche lassen sich in den traditionellen lokalen Spezialitäten und in der neuen Bajan Cuisine finden. Eine Spezialität ist der Fliegende Fisch, der unterschiedlich zubereitet, auch in schlichteren Hafenlokalen und an Straßenständen, angeboten wird. Fangfrischer Schwertfisch, Mahi-mahi, Dorade, Red Snapper und Hummer sind gegrillt, gedünstet oder in der Suppe köstlich. Weitere Spezialitäten sind Koteletts vom Schwarzbauchlamm mit gerösteten Pinienkernen, der feurige Schmortopf Pepper-Pot sowie Spanferkel. Auch regionales Gemüse und Früchte wie die Brotfrucht (oft die Basis typischer Gerichte), Papaya, Kochbanane, Mango oder Maniok sind als Beilage, Dessert oder Hauptspeise, gedünstet, im Pie oder gebraten, gefragt. Zu fast allen Gerichten gehört das Bajan Seasoning, eine geschmackvolle Gewürzmischung und – marinade.

Wasser-Spaß

Magisch: Der Sonnenuntergang über dem Karibischen Meer.

Magisch: Der Sonnenuntergang über dem Karibischen Meer.

Nach so vielen Köstlichkeiten steht Wassersport auf dem Programm. Am Nachmittag begrüßt uns Surf-Profi „Action Man“ Brian Talma, der braungebrannt, mit breitem Lächeln und blondgelockten schulterlangen Haaren, voll dem Klischee des typischen Surfer-Boys entspricht, am feinen Sandstrand der Carlisle Bay. Zur Auswahl stehen Stand-Up-Paddling oder, für die Mutigen unter uns, Jetblading – der neueste Wassersport für den Nervenkitzel, bei dem der Blader mit schwerer Sicherheitsausrüstung hinter einem Motorboot in die Lüfte katapultiert wird.

Unvergesslich ist auch ein malerischer Sonnenuntergang mitten auf dem Meer. Denn in den unterschiedlichsten Farbvariationen von gelb-orange bis violett-blau versinkt die Sonne dramatisch im Meer.

Ein „Hauch von Dschungel“

Auch ein „Hauch von Dschungel“ gehört natürlich zu einer Karibik-Reise dazu. In der „Welchman Hall Gully“ kann man, mit etwas Glück, den einheimischen Affen (wie die Grünen Meerkatzen) begegnen und in der felsigen Schlucht die regionale Flora und Fauna in voller Pracht bewundern.

Imposant ist ein 30 Meter hoher Bambus: auch Bananenstauden, exotische Blumen, Kakao-, Noni-, Avocado- und Muskatbäume gedeihen hier prächtig.

Clifton Hall

Sehr geschmackvoll: Dunkle Mahagonimöbel und farbige Wände schmücken das Clifton Hall Great House

Sehr geschmackvoll: Dunkle Mahagonimöbel und farbige Wände schmücken das Clifton Hall Great House

Eine interessante Bekanntschaft machen wir in einem der herrlich gelegenen historischen Plantagen-Häuser der Insel. Diese stattlichen Bauwerke sind eindrucksvolle Überbleibsel der Kolonialarchitektur des 16. und 17. Jahrhunderts und meist in Privatbesitz.

Angenehm warmes Wasser und breite Strände – Herz was willst du mehr.

Angenehm warmes Wasser und breite Strände – Herz was willst du mehr.

Der charismatische Hausherr des „Clifton Hall Great House“, Massimo Franchi, von Beruf internationaler Strafanwalt und FIFA-Sportagent, gewährt uns einen Einblick in sein Reich, das ursprünglich 1656 in Besitz von Ferdinand Paleologus, einem Nachfahren des römischen Kaisers Konstantin der Große, war.

Nachdem Ferdinands Vater Theodore nach Cornwall in England emigrierte, wuchs der Junge in Clifton auf – daher der Name Clifton Hall. 2009 verliebten sich der heutige Besitzer und seine Frau Karen in das Anwesen und restaurierten es aufwendig und liebevoll zu einem Schmuckstück mit sieben Schlafzimmern, edlen Mahagonimöbeln, englischen Antiquitäten, schweren Lüstern, italienischen Marmorböden und Außenpool.

Zigarren: Ein begehrtes Mitbringsel

Im Pelican Village werden die Tabakblätter zu feinsten Zigarren gerollt.

Im Pelican Village werden die Tabakblätter zu feinsten Zigarren gerollt.

Für Liebhaber des blauen Dunstes sind handgefertigte Zigarren aus Barbodos ein begehrtes Mitbringsel. Denn nicht nur auf Kuba werden Zigarren produziert: Mitten in Bridgetown, im Pelican Village – einer Shopping-Area für Handwerkskunst-Liebhaber – befindet sich die „Carribean Cigar Company“, wo Premium-Zigarren für Kunden auf der ganzen Welt hergestellt werden. Die Royal Barbados Cigar besitzt ein besonders süßes Aroma und einen milden Duft. . Der stolze Preis (rund  $ 35 für eine Kiste mit 5 Zigarren) erklärt sich aufgrund aufwendiger Handarbeit, bei denen wir den fingerfertigen Mitarbeiterinnen auch zuschauen dürfen.

Die letzten Tage lassen wir entspannt im traumhaften Ambiente des „Crystal Cove by Elegants Hotels“ ausklingen. Das Luxusresort mit drei Außenpools und zwei Restaurants ist direkt am Strand (auch der Sandy Lane Beach ist in Fußwegnähe) gelegen und beweist, dass All Inclusive Urlaub auch Klasse haben kann.

Sogar Wassersport ist inklusive, und während ich mir die letzten Stunden bei einer Bootsfahrt entlang der Platinum Küste noch die warmen Sonnenstrahlen unter dem weißen Segel auf den Bauch scheinen lassen, wünsche ich mir, diese Reise würde nie zu Ende gehen. Doch wenn’s am Schönsten ist, sollte man ja bekanntlich gehen. „Bye bye, Perle der Karibik! Wir sehen uns garantiert wieder…“

Informationen:

Anreise:

Condor fliegt dienstags und donnerstags von Frankfurt/M. und immer samstags  (Direktflug seit 12.11.16) von München nach Barbados. Pro Strecke ab 249,99 Euro in der Economy Class, 499,99 Euro in der Premium Class und 799,99 Euro in der Business Class. Rail&Fly für 29 Euro (pro Strecke) zubuchbar. Flugzeit 9,5 Stunden. www.condor.com/de

Hotels:

Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten:

Restaurants:

Allgemeine Informationen:  www.visitbarbados.org/de/

Fotos: Anke Sieker

Raushier-Reisemagazin

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