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Kaltenberger Ritterturnier: Spektakuläre Stunts und Trickriding

An drei Wochenenden im Juli – zwischen 14. und 30. – entführen über 1.000 hochkarätige Künstler – darunter zahlreiche Ritter, Gaukler, Musikanten, Akrobaten und Vagantengruppen – in die faszinierende Welt des Mittelalters und machen das Gelände rund um Schloss Kaltenberg zu einem historisch einzigartigen Erlebnis.

Waghalsige Live-Action der Cascadeure halten die Besucher in Atem. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Waghalsige Live-Action der Cascadeure halten die Besucher in Atem. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Wie eine  Urgewalt erlebt man die aufwändig inszenierten Stunts und das spektakuläre Trickriding der Stuntgruppe Cavalcade. Ihr steht Europas führender Pferdestunt-Trainer Mario Luraschi vor, dessen Tiere bereits in zahlreichen Hollywoodproduktionen und in Shows auf der ganzen Welt zu sehen waren. Die waghalsige Live-Action der Cascadeure wird begleitet von szenisch komponierter Musik, einer prächtigen Kostümierung sowie aufwändigen Licht-und Pyroeffekten.

Das Ergebnis ist ein opulent inszeniertes Mittelalter-Epos, das durch Feste, Intrigen, Schlachten und Wettkämpfe führt, um schlussendlich im alles entscheidenden Turnier zu gipfeln –die beste Live-Show Deutschlands eben.

Doch Kaltenberg bietet dem Publikum nicht nur ein spektakuläres Turnier, sondern zusätzlich auch ein Rahmenprogramm, das alle Vorstellungen sprengt: Musikgruppen, Gaukler und Narren spielen den ganzen Tag und die halbe Nacht über auf insgesamt fünf Live-Bühnen. Mit Corvus Corax, Furunkulus und Tanzwut sind die wohl besten Gruppen der Mittelaltermusikszene in Kaltenberg zu  Gast.

Spektakuläre Feuershows verzaubern das Publikum. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Spektakuläre Feuershows verzaubern das Publikum. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Hinzu kommen Künstler wie der Kristallmagier, die italienischen Fahnenschwinger, die Gaukler von Basseltan oder die Schwertkampgruppe Merlet, die mit ihren Vorstellungen begeistern. Wie jedes Jahr versucht das Kaltenberger Ritterturnier auch hier ständig neue Impulse zu setzen. So wird in diesem Jahr die Hexe Tabuba samt tierischem Anhang erstmals auf dem Ritterturnier zu erleben sein.

Ebenso wie Ottfried und Odil. Ottfried ist mit einem feuerspeienden Drachen auf dem Gelände unterwegs, Odil dagegen mit einem Skelett, das zu allerlei Schabernack aufgelegt ist. Musikalisch sorgt die Weltmusikgruppe Oro für frische Töne. Und Hypnotica kennt man zwar bereits aus dem vergangenen Jahr, doch die umjubelte Feuershow der Tschechen wird in diesem Jahr noch spektakulärer, da das Team mit noch weiteren  Feuerkünstlern anreist.

Den Turnierplatz umgibt ein Markt mit Artisten und vielen Künstlern. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Den Turnierplatz umgibt ein Markt mit Artisten und vielen Künstlern. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

An den zahlreichen Marktständen entdeckt man zudem mittelalterliche Handwerkskunst. Man schaut zu wie Imker, Schäffler und Köhler ihrem Tagwerk nachgehen. Man labt sich zwischendurch an Süßigkeiten, herzhaftem Bärlauchfleisch und natürlich dem guten König Ludwig Bier. Man spaziert durch die mittelalterlichen Lager, in denen 500 Jahre Geschichte sichtbar und erlebbar werden.

Überall rund um  Schloss Kaltenberg gibt es etwas Neues zu entdecken oder auszuprobieren. Und unversehens fühlt man sich tatsächlich in einer anderen Welt, zurückversetzt um Jahrhunderte:

Zu den genauen Terminen informieren Sie sich bitte auf der Homepage des Kaltenberger Rittertuniers: www.ritterturnier.de

Kaltenberg: eine Erfolgsgeschichte

Wie eine  Urgewalt erlebt man die aufwändig inszenierten Stunts. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Wie eine Urgewalt erlebt man die aufwändig inszenierten Stunts. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

1980 fand das erste Kaltenberger Ritterturnier in bescheidenem Rahmen vor rund 300 Zuschauern statt. Seitdem wuchs das Ereignis dank seiner Attraktivität zum überregionalen Zuschauermagneten.

Vor 30 Jahren erfüllte sich Luitpold Prinz von Bayern, Urenkel des letzten bayerischen Königs, einen königlichen Traum: Ritterspiele wollte er veranstalten mit allem, was dazu gehört. Mit Lanzen, Schwertern, mit edlen Rössern und schimmernden Rüstungen, mit Fahnen und Fanfaren. 1973 fing alles an. Prinz Luitpold war Gast in einem Schloss im englischen Canterbury. Dort wurde er Zeuge eines mittelalterlichen Turniers. Die Vorführung begeisterte ihn so sehr, dass er die englische Rittersportgruppe British Jousting Association vom Turnierplatz weg zur 800-Jahrfeier der Wittelsbacher und zur Eröffnung der Ritterschwemme in Kaltenberg engagierte.

Für die Kleinen gibt es ein Extra-Kinderprogramm. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Für die Kleinen gibt es ein Extra-Kinderprogramm. Foto: © Kaltenberger Ritterturnier

Das 1292 zum ersten Mal urkundlich erwähnte Schloss auf dem bewaldeten keltischen Berg schien für diese Idee wie geschaffen. Einen würdigen Platz wollte der Prinz seinem Kaltenberg verschaffen, wollte erreichen, dass hier die Geschichte wieder auflebt. Neben den 14 Haudegen aus England traten auch einheimische Rittersmänner an zum Hauen und Stechen, wenn auch zunächst auf der grünen Wiese. Die Peißenberger Bergknappen folgten dem Ruf ihres Herrn; ein Flohmarkt, ein Wettkampf der Armbrustschützen und ein Blaskapellen-Wettstreit unterhielten die ersten Schaulustigen – immerhin rund 5000 im ersten Jahr. Da wurde sogar die Verpflegung knapp. Er denke an eine Wiederholung etwa alle zwei Jahre, sagte Prinz Luitpold damals.

Die Ritterturniere entwickelten sich rasant. Sie würden gut in unsere Zeit passen, sagte der Prinz, es sei ein starkes Bedürfnis da, sich mit der Vergangenheit zu befassen, aus der Plastikwelt auszubrechen. 1985 wurde die Sand-Arena mit der Königsloge gebaut, die unterhalb des Biergartens liegt.

Heute umgibt den Turnierplatz ein Markt mit Artisten, Gauklern, Handwerkern, Spielleuten, Quacksalbern, Narren, Raubrittern und vielen anderen Künstlern. Aus dem Traum des Prinzen ist das größte Ritterturnier der Welt geworden.

Raushier-Reisemagazin

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