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Waikiki – das Herz von Hawaii

Die erste Station meiner unzähligen Hawaii-Reisen ist immer Oahu. Am „Gathering place“ landen alle großen Maschinen am Flughafen von Honolulu. Oahu ist die drittgrößte der Hawaii-Inseln und macht mit seiner knappen Million an Einwohnern 75 Prozent der Bevölkerung des 50. Bundesstaates aus. Wie auch alle anderen Inseln ist Oahu das Ergebnis zweier Vulkane, dem Waianae und dem Koonau. Mit seinen Wolkenkratzern und fast 40.000 Hotelzimmern allein in Waikiki erinnert Honolulu an die großen Metropolen des amerikanischen Festlandes. Auf den ersten Blick hat das so gar nichts mit Paradies zu tun, doch schon nach wenigen Autominuten von Honolulu entfernt, erreicht man einsame Täler, Regenwald und üppige Vegetation.

Hollywood zu Besuch auf Hawaii

Honolulu vor dem Landeanflug.

Honolulu vor dem Landeanflug.

Eines Abends fahre ich mit Dana und Martin nach Kaneohe Bay, wo er als Production Assistant für die Filmindustrie arbeitet. Auf dem Programm steht der vierte eil von „Fluch der Karibik“. Lecker Cheeseburger aus dem Backstage-Bereich von Hollywood mit Blick auf die Bucht, in der Jack Sparrows „Black Pearl“ vor Anker liegt. Das Schiff ist eine begehbare Attrappe auf fahrbarem Untergrund.

Ein ganz normaler Strandtag am Waikiki Beach.

Ein ganz normaler Strandtag am Waikiki Beach.

Für diese Produktion wurde es über 4000 Kilometer von Los Angeles aus über den Pazifik geschippert, nur um hier bei Nacht ein paar Außenszenen zu drehen. Hätte es da nicht ein Studio getan? Junge Mädels warten mit ihren Eltern die ganze Nacht auf Johnny Depp.

Waikiki Beach.

Waikiki Beach.

Als er dann nach dem Dreh endlich die „Black Pearl“ verlässt, vernehme ich hysterisches Kreischen. Mehr als einen silbernen Chrysler mit verdunkelten Scheiben bekommen sie nicht zu sehen. Aber ich. Johnny Depp fährt mit seinem Chauffeur direkt an mir vorbei, lässt das Fenster runter und ruft „Hey Man, how you doin`?“

Ich fotografiere ihn schnell und kurze Zeit später habe ich einen neidischen Depp-Fan neben mir, der ihn verpasst hat. „Can I do a shot from your shot“, fragt er mich und fotografiert unter großem Gelächter das Display meiner Kamera.

Weitere Infos und Bilder von den Dreharbeiten zu „Fluch der Karibik“ gibt es hier: lavaflow.de/fluch-der-karibik

Waikiki – Pulsschlag von Oahu

Aussicht Waikiki Skyline vom Sunset Cruise.

Aussicht Waikiki Skyline vom Sunset Cruise.

Waikiki. Das Herz von Hawaii. Das Lieblingsziel der Amerikaner. Mit der Copacabana der bekannteste, aber auch überlaufenste Strand der Welt. Wie die Ölsardinen liegen hier meist amerikanische Touristen nebeneinander und teilen sich ein Fleckchen Sand. Dazwischen Hotels und Surf-Shops. Trotzdem hat Waikiki Beach einen gewissen Charme. Die lässige Lebenseinstellung überträgt sich auch hier auf den leistungsgeprägten Lebenswandel eines Europäers.

Blumenkette Lei an einer Toilette in Honolulu.

Blumenkette Lei an einer Toilette in Honolulu.

Die Wellen in Waikiki sind nicht besonders hoch, aber sehr breit und rollen bis in Strandnähe aus. Perfekt also für Anfänger. Nachdem ich mich mehrere Jahre vor diesem Sport gedrückt habe, leihe ich mir nun ein Longboard aus, welches mich um fast zwei Meter überragt. Schließlich ist die erste Frage nach meiner Rückkehr immer: „Warst surfen?“ Schon das Hinauspaddeln und das ständige Heben des Kopfes ist sehr mühsam und schmerzt schnell in Rücken und Nacken. Man schaukelt im Meer draußen auf und ab und wartet und wartet.

Surfen ist für Anfänger wie Lottospielen. Ich bin fast zwei Stunden auf dem Wasser und erwische nur zwei Wellen. Die erste geht schief, auf der zweiten stehe ich nach kurzer Zeit wackelig und geduckt auf meinem Drei-Meter-Brett und gleite zumindest für einige Sekunden Richtung Strand. Genug, um einen Eindruck zu bekommen, wie man sich auf den 10-Meter-Wasserbergen an Oahus North Shore fühlen muss. Und genug, um mit halbwegs reinem Gewissen meine erstandenen Quicksilver-Surfer-Shirts zu tragen.

Regenbogen über Pacific Manhattan

Sunset vor der Küste Honolulus.

Sunset vor der Küste Honolulus.

Ich merke allerdings recht schnell, dass beim Surfen für mich Aufwand und Erfolgserlebnis nicht im richtigen Verhältnis stehen und beschließe, meiner großen Leidenschaft, dem Wakeboarden mehr Zeit zu widmen. Dort, wo die meisten Surfbretter verliehen werden, befindet sich auch das historische Royal Hawaiian Hotel, welches wegen seines rosa Anstrichs auch „Pink Palace of the Pacific“ genannt wird. In direkter Nachbarschaft kann man im stets überfüllten „Duke’s“ Salate, Burger und Mai Tais mit Blick aufs Meer genießen und hawaiianischer Live-Musik lauschen.

Surfen im Sonnenuntergang von Waikiki.

Surfen im Sonnenuntergang von Waikiki.

Immer abends ab 16.30 startet hier der Katamaran Sunset Cruise. Für 20 Dollar bekommt man einen großartigen Ausblick über die Skyline von Waikiki und Honolulu in der Abendsonne, dazu Cocktails und Bier in Massen. Der Captain und der Bartender sind zwei lustige Burschen. „The more you drink, the funnier we get.“ Dann über „Pacific Manhattan“ ein Regenbogen. Dazu kaltes Budweiser und nette Gesellschaft. Der Sonnenuntergang immer malerisch und magisch.

Waikiki by night.

Waikiki by night.

So auch das Feuerwerk, welches das ganze Jahr über jeden Freitag stattfindet. Touristen wie Einheimische sitzen am Strand, trinken Bier aus braunen Papiertüten und bestaunen die bunten Raketen mit „Aaaahhhs“ und „Oooohhhs“. Die Sonne ist kaum im Meer versunken, da nimmt ein Surfer neben uns eine Welle und gleitet im Handstand auf ihr hinab. Im zarten Rot des Himmels und unter großem Jubel unserer Besatzung. Im Hintergrund die schwarzen Silhouetten anderer Katamarane. Ein Bild, welches sich tief in meinen Gehirnwindungen festgesetzt hat.

Autoreninfos: Wer mehr über Hawaii erfahren möchte, kauft sich das Buch des Autors Florian Krauss, der die hawaiianischen Inseln seit vielen Jahren regelmäßig besucht. Seine zahlreichen Abenteuer sind darin veröffentlicht. Er hält Hawaii-Vorträge auf Messen und in Veranstaltungszentren und bietet Lesungen und Ausstellungen an. Infos unter: www.lavaflow.de

Raushier-Reisemagazin

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