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MMM Firmian: Reinhold Messners zentrales Haus

Oberhalb des Dorfes Frangart, südwestlich von Bozen gelegen, zählt das Schloss zu den größten Burganlagen Südtirols. Unter dem Namen “Formigar” im Jahr 945 erstmals urkundlich erwähnt, wurde später der Name in Firmian geändert. Mit ihren bis zu fünf Meter dicken Mauern ist die Burg ein frühes Zeugnis der Festungsbaukunst.

Das Schloss Sigmundskron zählt zu den größten Burganlagen Südtirols. - Foto: Verkehrsamt der Stadt Bozen

Das Schloss Sigmundskron zählt zu den größten Burganlagen Südtirols. – Foto: Verkehrsamt der Stadt

Im Jahre 1473 ging das Schloss in den Besitz von Sigmund des Münzreichen, den Landesfürsten von Tirol, über, nachdem es zuvor im Besitz von Kaiser Konrad II. und des Bischofs von Trient gewesen war. Schloss Sigmundskron verdankt seinen Namen aber nicht nur dem Landesfürsten, sondern auch der Form der breit angelegten Anlage, die an eine Krone, nämlich die von Sigmund, erinnert. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Burg den Grafen Wolkenstein, von 1807 bis 1870 den Grafen von Sarnthein, und danach bis 1994 den Grafen Toggenburg.

“Los von Trient”

In neuerer Zeit erlangte Schloss Sigmundskron Berühmtheit, weil von dort aus die Autonomiebewegung in Südtirol ihren Anfang nahm. Der kurz zuvor zum Obmann der Südtiroler Volkspartei ernannte, spätere langjährige Südtiroler Landeshauptmann Silvius Magnano (geb. 5.2.1914 in Meran, gest. 25.5.2010 in Bozen) verkündete am 17. November 1957 vor 35 000 Südtirolern seine berühmte Losung “Los von Trient”. Sein Ziel war es, eine politische und realistische Autonomie für den mehrheitlich deutschsprachigen Teil Südtirols zu fordern. Am 20. Januar 1972 schließlich trat für die Region Trentino-Südtirol das Zweite Autonomiestatut in Kraft.

Das Schloss ist seit 1996 im Besitz der Provinz Bozen; am 11. Juni 2006 eröffnete Reinhold Messner das MMM Firmian. Es ist das zentrale Haus der fünf Museen, und auch sein Verwaltungssitz. Das zentrale Anliegen des MMM Firmian ist die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg. Auf einer Ausstellungsfläche von 1100 Quadratmetern sollen Bilder, Skulpturen, Reliquien und jede Menge anderer Gegenstände an die zahlreichen Expeditionen Messners erinnern und die Geschichte der Berge, des Bergsteigens und des alpinen Tourismus’ unserer Tage erzählen.

Brücke zum Jenseits

Das zentrale Anliegen des MMM Firmian ist die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg. - Foto: Verkehrsamt der Stadt Bozen

Das zentrale Anliegen des MMM Firmian ist die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg. – Foto: Verkehrsamt der Stadt Bozen

Die Wege, Treppen und Türme führen die Besucher aus der Tiefe der Gebirge, wo Entstehung und Ausbeutung der Berge nachvollziehbar werden, über die religiöse Bedeutung der Gipfel als Orientierungshilfe und Brücke zum Jenseits, bis zur Geschichte des Bergsteigens und zum alpinen Tourismus unserer Tage. Der mehrstöckige “Weiße Turm” ist darüber hinaus der Geschichte der Burg und jenes des Landes Südtirol gewidmet.

Der Parcours durch die Burganlage, den die Besucher nehmen sollen, bezieht auch die Umgebung des Schlosses mit ein. Die Festung bietet einen Blick auf die Texelgruppe, die Ötztaler Alpen und den sagenumwobenen, gewaltigen Schlern. Selbst die Stadt Bozen wird in das Konzept mit einbezogen.

Musik, Tanz und Theater

Jedes Jahr beherbergt der große Saal des Schlosses eine Sonderausstellung; außerdem werden in den Sommermonaten Vorträge und Veranstaltungen abgehalten, erhalten Musik, Tanz und Theater ein symbolträchtiges Forum.

Informationen: MMM Firmian – Schloss Sigmundskron, Sigmundskronerstr. 53, I-39100 Bozen, Tel.: (0039 0471) 63 12 64; E-Mail: info@messner-mountain-museum.it; Internet: www.messner-mountain-museum.it

Anfahrtsweg: Von Norden kommend die Brenner-Autobahn bei der Ausfahrt Bozen Süd verlassen, die Schnellstraße Bozen-Meran nehmen, diese bei der Ausfahrt Eppan verlassen und Richtung Girlan fahren.

Öffnungszeiten: Vom ersten Sonntag im März bis zum dritten Sonntag im November, jeweils 10 bis 18 Uhr; Donnerstag Ruhetag.

Raushier-Reisemagazin

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