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Lindau: Sonderausstellung „Paula & Otto – Kunst und Liebe im Aufbruch“ ab Freitag geöffnet

Das Lindauer Kunstmuseum am Inselbahnhof öffnet am Freitag, den 15. Mai, seine Sonderausstellung über Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn. Damit kommt das bedeutendste deutsche Künstlerpaar des frühen 20. Jahrhunderts an den Bodensee. Unter dem Titel „Paula & Otto  –  Kunst und Liebe im Aufbruch“ werden bis 27. September im Lindauer Kunstmuseum rund 50 Originalwerke der beiden Künstler zu sehen sein.

Anhand ausgewählter Werke aus Privatsammlungen, Kunststiftungen und Museen werden die Arbeiten der beiden  herausragenden Künstlerpersönlichkeiten in einen spannenden Dialog gebracht.

Das Lindauer Kunstmuseum am Inselbahnhof öffnet am Freitag, 15. Mai, wieder seiner Pforten. – Foto: Kulturamt Lindau/Christian Flemming

Das Lindauer Kunstmuseum am Inselbahnhof öffnet am Freitag, 15. Mai, wieder seiner Pforten. – Foto: Kulturamt Lindau/Christian Flemming

Lindau setzt damit seine erfolgreiche Ausstellungsreihe zu Künstlern der klassischen Moderne fort und nimmt nach Präsentationen zu  Picasso, Chagall, Matisse, Miró, Klee, Nolde, Macke und Hundertwasser erstmals auch eine Frau als Protagonistin dieser Zeit in den Blick.

In der Vergangenheit haben die Lindauer Sonderausstellungen rund 700 000 Besucher erreicht und sind damit neben den Bregenzer Festspielen ein großer Besuchermagnet im Kulturbereich am Bodensee.

Ursprünglich war die Eröffnung der Sonderausstellung für vergangenen April geplant. Corona-bedingt musste der Termin verschoben werden. Jetzt öffnet das Kunstmuseum mit Besucherbeschränkungen und unter Berücksichtigung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen, vor allem aber mit einem Konzept, das so im süddeutschen Raum noch nicht zu sehen war.

Ähnliche Motive, unterschiedliche Bilder

Anhand ausgewählter Werke aus Privatsammlungen, Kunststiftungen und Museen werden die Arbeiten zweier herausragender Künstler in den Dialog gebracht, aber auch die Themen Liebe und Kunst im Aufbruch zur Moderne behandelt. Unter den präsentierten Meisterwerken finden sich ausdrucksstarke Kinderbildnisse, farbenprächtige Stillleben sowie stimmungsvolle Gärten und Landschaften.

Otto Modersohn (1865 – 1943) war bereits ein etablierter Landschaftsmaler und Hauptvertreter der Worpsweder Künstlerkolonie, als er im Alter von 34 Jahren die junge, lebensfrohe und hochtalentierte Paula Becker (1876 – 1907) kennenlernte. Ihre ganz auf die Kunst ausgerichtete Ehe war von tiefer Zuneigung, großem gegenseitigen Respekt und einem intensiven Austausch über künstlerische Themen geprägt. Sie teilten eine Vorliebe für die fortschrittliche Malerei der Franzosen, aber setzten diese jeweils unterschiedlich in ihren Bildern um.

Während Otto Modersohn nach dem Vorbild der französischen Freilichtmalerei großartige Stimmungsbilder der Natur malte und am liebsten in der ländlichen Abgeschiedenheit arbeitete, interessierte sich Paula Becker vor allem für die Darstellung von Menschen im freien Umgang mit Farben und vereinfachten Formen. Sie zog es außerdem immer wieder in die pulsierende Kunstmetropole Paris, wo sie ihren Malstil weiterentwickelte und Meisterwerke der frühen Moderne schuf.

Vor diesem Hintergrund zeigt die Ausstellung auf spannende Weise, wie beide vor ein- und demselben Motiv zu ähnlichen oder sehr individuellen Bildlösungen fanden, wie sie die Werke des anderen kritisch in den Blick nahmen, aber auch voneinander lernten – bevor Paula im Alter von nur 31 Jahren kurz nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter am Höhepunkt ihrer Schaffensjahre verstarb.

Infos: Kunstmuseum am Inselbahnhof, Maximilianstraße 52, 88131, Lindau, Tel.: (08382) 2 74 74 78 50; E-Mail: museum@lindau.de; Internet: www.kultur-lindau.de

Raushier-Reisemagazin

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