zurück



Reiseländer Ägypten und Tunesien von der Normalität noch weit entfernt

Das erfolgreiche Aufbegehren gegen die totalitären Regime mit den politischen und sozialen Umwälzungen hinterlassen in der arabischen Welt auch Verlierer. Beim Aufbau der neuen Gesellschaftsstrukturen müssen die Menschen in Ägypten und Tunesien erleben, dass die Touristen um die einst beliebten Reiseländer derzeit weitestgehend einen Bogen machen. Und auch die Bilder von Demonstrationen und Streiks aus dem von Staatsschulden gezeichneten Griechenland sind Gift für den Tourismus. Dagegen lassen sich die Bundesbürger bei ihrem Reiseverhalten durch Krisen vor der eigenen Haustüre wie den Staatsschulden oder der Bankenkrise aktuell nur bedingt beeinflussen, so die Einschätzung von Entscheidern der Reiseindustrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Travel Industry Club, die am Sonntag veröffentlicht wurde.

Bei der Erhebung unter Entscheidern der deutschen Reiseindustrie gaben 80 Prozent aller Befragten bei der im Auftrag des Travel Industry Club von dem auf die Touristik spezialisierten Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Trendscope erhobenen Umfrage an, dass eine politische oder wirtschaftliche Krise der touristischen Attraktivität eines Urlaubslandes grundsätzlich Schaden zufügen kann. So gehen 71 Prozent der Befragten davon aus, dass sich Reisende durch Bilder von gewalttätigen Demonstrationen und Streiks in Griechenland bei ihrer Reiseentscheidung beeinflussen lassen. Nur 41 Prozent sind der Meinung, dass Griechenland durch die Schuldenkrise nichts an seiner Attraktivität verloren hat. 57 Prozent der befragten Manager sind dagegen der Ansicht, dass Reisende das krisengeschüttelte Land 2012 links liegen lassen werden. Das wird jedoch nicht an einer möglichen Preiserhöhung liegen. 75 Prozent der Befragten glauben nicht daran, dass Reisen nach Griechenland aufgrund der Krise teurer werden.

Große Herausforderungen für Ägypten und Tunesien

Weitaus größer sind die Herausforderungen, mit denen Ägypten und Tunesien konfrontiert sind. 77 Prozent der im November 2011 befragten 202 Manager des TOP Entscheider-Panels der deutschen Reiseindustrie sind der Meinung, dass Reisende ihr Vertrauen in diese beiden Länder noch nicht wiedergefunden haben. Und 80 Prozent glauben nicht daran, dass Ägypten und Tunesien noch in der Wintersaison 2011/2012 wieder zur alten Stärke zurückkehren werden. 77 Prozent gehen davon aus, dass es noch längere Zeit dauern wird, bis Ägypten und Tunesien wieder als „normale“ Reiseländer eingestuft werden. Auf den Tourismus – so 56 Prozent der Befragten – hat sich der „Arabische Frühling“ demnach leider negativ ausgewirkt. Bei der Einschätzung der Krisen vor der eigenen Haustür sind die Manager der Reiseindustrie in Deutschland eher ausgewogen: 51 Prozent gaben an, dass sich die Bundesbürger bei ihrem Reiseverhalten in 2012 nicht von der Staatsschulden- und Bankenkrise beeinflussen lassen.

Der Travel Industry Club ist ein – von bestehenden Verbänden unabhängiges – Entscheidernetzwerk von Führungskräften aller an der Prozesskette beteiligten Unternehmen der Reiseindustrie, die durch ihr persönliches Engagement dazu beitragen, die öffentliche Wahrnehmung des Wirtschaftsbereiches „Privat- und Geschäftsreisen“ zu verbessern. Die aktuell über 560 Mitglieder sind Entscheidungsträger und Führungskräfte der Privat- und Geschäftsreiseindustrie aus Geschäftsführung, Vertrieb, Marketing und Kommunikation aller touristischen Segmente. Zu den Mitgliedern gehören Führungskräfte von Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern, Reisemittlern, Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern, Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie Journalisten der Wirtschafts- und Fachpresse, von Nachrichtenagenturen und von Funk und Fernsehen.

Quelle: Travel Industry Club

Raushier-Reisemagazin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert