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Trevalli – ein Skigebiet zum Verlieben

Oben angekommen, verschlägt es uns fast die Sprache. Die Sonne strahlt, kein Wölkchen trübt den tiefblauen Himmel – das Atem beraubende Panorama ist traumhaft. Zwei Skitage stehen uns bevor, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Traumhaft: Im Skigebiet Trevalli passt alles zusammen. - Foto: Dolomiti Superski

Traumhaft: Im Skigebiet Trevalli passt alles zusammen. – Foto: Dolomiti Superski

Unser Quartier haben wir in Moena (1184 Meter hoch gelegen) genommen, mit 2700 Einwohnern der größte Ort im zum Trentino gehörenden Fassatal. Bei Moena soll es sich der Sage nach um die Tochter des Dolomitenkönigs Laurin handeln. Die Kleinstadt, die in einem Talkessel der Dolomiten liegt, ist nur etwa fünf Kilometer entfernt von Predazzo, das 1014 Meter hoch gelegen ist, und im Nordosten des Fleimstals (Val die Fiemme) liegt. Der Ort hat sich zu einem beachtlichen Skizentrum gemausert, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Ort 1991 und 2003 Gastgeber für die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften war. Beide Gemeinden sind von Rummel und Geschäftigkeit jedoch verschont geblieben. Und das ist gut so. Denn wer übertriebenen Aktionen im Ort und auf den Pisten aus dem Weg gehen will, der ist dort goldrichtig.

Eine der attraktivsten Destinationen

Ronchi, die 1370 Meter hoch gelegene Talstation, ist nur einen Steinwurf entfernt und der Einstieg ins Skigebiet Lusia/Bellamonte. Zusammen mit dem San Pellegrino-Pass und Falcade bildet es eines der attraktivsten Skigebiete in den Dolomiten: die Skiarena Trevalli. Wie Moena liegt der Pellegrino-Pass im Fassatal, während Falcade im Valle de Bois schon zu Venetien gehört. Diese drei Orte sind von Berggruppen umgeben, die – ohne zu übertreiben – zu den schönsten der Welt zählen: Marmolada (3343 Meter), Monte Pelmo (3168 Meter), Civetta (3220 Meter), die Pale-Gruppe mit mehreren Dreitausendern, sowie Rosengarten und Latemar ragen in den Himmel empor.

Gigantische Blicke, bizarre Felsformationen

In den Bergen einen Sonnenaufgang zu erleben, ist ein ganz besonderes Ereignis. - Foto: Dolomiti Superski

In den Bergen einen Sonnenaufgang zu erleben, ist ein ganz besonderes Ereignis. – Foto: Dolomiti Superski

Die Gondel hat uns auf 2272 Meter gebracht. Le Cune nennt sich die Skistation auf einer der schönsten Naturterrassen der Dolomiten, mit tollen Pisten, viel Stimmung und einem gigantischen Blick über das bizarre Felspanorama. Auf der Alpe Lusia erwarten uns herrlich präparierte, breite Pisten – Ski-Einsteiger finden hier beste Voraussetzungen. Es ist einfach begeisternd. Lust-Skifahren pur! Überhaupt ist die Alpe Lusia rundherum ein Gebiet zum Genießen. Vor allem für Familien bestens geeignet, denn die Pisten sind nicht all zu anspruchsvoll, bequem, ohne böse Unebenheiten. Vor allem die Abfahrt zur Liftstation Bellamonte ist entzückend. Landschaftlich fast nicht zu überbieten ist die Abfahrt über sonnige Hänge hinunter nach Falcade. 40 Pistenkilometer stehen zur Verfügung, wobei mehr als 50 Prozent als leicht zu bezeichnen ist.

Wie ein Spinnennetz

Mit dem Vierer-Sessel geht es hinauf auf die Alpe Lusia. Dort erwarten den Skifahrer traumhafte Pisten und ebensolche Ausblicke. – Foto: Luis Kostner

Mit dem Vierer-Sessel geht es hinauf auf die Alpe Lusia. Dort erwarten den Skifahrer traumhafte Pisten und ebensolche Ausblicke. – Foto: Luis Kostner

Herrlich ist auch das Gebiet, das vom San Pellegrino-Pass aus erreicht werden kann. Zum Col Margherita (2513 Meter) ziehen sich gleich einem Spinnennetz die Lifte hinauf, die zahlreichen Pisten lassen uns mit der Zunge schnalzen. Von hier aus können Skifahrer nach Falcade (1150 Meter) abfahren. Falcade ist das dritte und kleinste Gebiet von Trevalli. Zwölf Kilometer Lang ist die “Piste der Verliebten”, die vom Gipfel des Col Margherita bis hinunter in den Ort führt. Die Strecke nimmt ihren Verlauf entlang der Wälder des Naturparks Dolomiten, eingerahmt von den Bergspitzen des Focobon (3054 Meter), der Pale-Gruppe, dem Marmolada-Massiv und weiter am Horizont die Gebirgsketten von Civetta und Pelmo. Die Strecke weist keine besonderen Probleme auf, so dass genug Zeit bleibt, das Panorama zu genießen.

Großes Gedränge auf den Pisten gibt es nicht, dafür ist das Skigebiet zu groß. - Foto: Dolomiti SuperskiGroßes Gedränge auf den Pisten gibt es nicht, dafür ist das Skigebiet zu groß. - Foto: Dolomiti Superski

Großes Gedränge auf den Pisten gibt es nicht, dafür ist das Skigebiet zu groß. – Foto: Dolomiti Superski

Insgesamt hat Trevalli 100 Kilometer Pisten unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade zu bieten. Die Skiarena, deren Lifte zu den modernsten Aufstiegsanlagen des gesamten Alpenraums gehören, ist auch von den angrenzenden Skigebieten einfach und schnell zu erreichen. In Predazzo, und damit im Skigebiet Rosengarten-Latemar, ist man von Moena aus in wenigen Minuten. Einziger Nachteil: Der Einstieg in die Sella-Ronda, dieser fantastischen Tagestour rund um den Sella-Stock, ist von Moena aus nicht möglich. Doch nach Canazei ist es ja auch keine Weltreise.

Ein Furioso von Türmen und Zacken

Für den nächsten Tag haben wir uns das Skigebiet von San Martino di Castrozza (500 Einwohner/1450 Meter hoch gelegen) vorgenommen. Dieses, und der benachbarte Rolle-Pass (1980 Meter), liegen im Naturpark Paneveggio-Pala di San Martino, einem wahren Naturjuwel. Die schroffe Pale-Gruppe scheint uns fast zu erdrücken, so nah steht das fast 3200 Meter mächtige Gebirgsmassiv vor uns. Ein Furioso von Türmen, Zacken, Kanten, Riffen und Graten. San Martino, das in der Pionierzeit des Alpinismus als eines der ersten in Italien den Betrieb von Liftanlagen aufnahm, bietet ein faszinierendes Skikarussell: 40 Kilometer im Herzen der Dolomiten, ohne die Skier abschnallen zu müssen.

Ein typisches Dolomitendorf ist die Gemeinde Falcade mit seinen knapp 2100 Einwohnern. – Foto: Tourismusverein Falcade

Ein typisches Dolomitendorf ist die Gemeinde Falcade mit seinen knapp 2100 Einwohnern. – Foto: Tourismusverein Falcade

Von Moena aus muss aber mit dem Auto mit einer Fahrzeit von 45 Minuten gerechnet werden. Doch die Anfahrt lohnt sich, sind die Pisten doch für den anspruchsvollen Skifahrer wie geschaffen. Oft lang und steil, mit einem unterschiedlichen Gefälle und superschnell, führen sie ins Tal. Aber auch viele leichtere und mittelschwere Pisten kann das Hochplateau bieten. Das Skigebiet San Martino di Castrozza/Passo Rolle nimmt in den Dolomiten eine einzigartige Position ein. Als südlicher Punkt des Skikarussells “Dolomiti Superski” rühmt es sich seiner niemals eiskalten Temperaturen und unzähliger Tage mit herrlichem Sonnenschein.

Noch höher hinaus geht es auf die Rosetta. Seit 50 Jahren führt die Seilbahn auf 2700 Meter in den Pale di San Martino. Im Juli 2004 hat eine moderne Seilbahn den Betrieb aufgenommen, mit Gondeln für jeweils 40 Personen. Wem für einen Abstecher dorthin die Zeit ausgeht, sollte wiederkommen – die herrliche Bilderbuchlandschaft lohnt allemal.

“Alpen-Hochburg”

Snowboarder haben es auch nicht immer leicht. - Foto: Dolomiti Superski

Snowboarder haben es auch nicht immer leicht. – Foto: Dolomiti Superski

Auch ein Bummel durch San Martino ist reizvoll. Im 19. Jahrhundert als Fremdenverkehrsort entstanden, bewahrt die Gemeinde bis auf den heutigen Tag das Flair einer eleganten und belebten “Alpen-Hochburg”.

Moena erreicht man über die Brennerautobahn, Ausfahrt Auer. Dann sind es noch ungefähr 45 Kilometer. Reizvoller allerdings ist der Weg durch das Eggental über den Karerpass hinab ins Fassatal.

Informationen: www.trevalli.com; E-Mail: info@trevalli.com; Tel.: (0039 0462) 57 34 40; Fax: (0039 0462) 57 32 92.

Raushier-Reisemagazin