Ankommen und sich vom ersten Moment an wohlfühlen – wer träumt nicht von so einem Start in den Urlaub. Wer sich für das Vier-Sterne-Hotel Bemelmans Post in Klobenstein am Ritten entschieden hat, für den hat sich diese Vorstellung sofort erfüllt.
Viele Hundert Jahre reicht die Tradition des Beherbergungsbetriebes zurück – und seine Geschichte war wechselhaft. Bereits im 14. Jahrhundert diente das Gebäude als Pferdewechsel- und Poststation. Als die alte Kaiserstraße vom Brenner nach Rom noch über den Mittelgebirgssattel unweit von Bozen führte, konnten Pferde, Kutscher und deren Gefolge in der Poststation, dem heutigen Hotel, versorgt und einquartiert werden.
Schwere Zeiten
Die erste große Erweiterung hin zu einem modernen Betrieb war in den Jahren um 1900 einem gewissen Felix Mair zu verdanken, der das Haus über dem Speisesaal aufstockte und einen Park anlegen ließ. Doch seine Erben konnten in der Folge das Hotel finanziell nicht halten und es musste verkauft werden.
Jetzt trat Hans Bemelmans, ein flämischer Hotelier, auf den Plan, und erwarb schon bald das leer stehende Gebäude. Der Erfolg stellte sich unverzüglich ein – bekannte Persönlichkeiten Tirols und aus Bozen zählten zu den Gästen in dem nun begehrten Urlaubsdomizil, aber auch Adlige und Fürsten gaben sich in dieser Zeit in Klobenstein die Klinke in die Hand. Ab 1907 war es ein Leichtes, auf den Ritten zu kommen, führte doch eine Zahnradbahn vom Waltherplatz in Bozen auf den Ritten nach Oberbozen, und von dort mit der Schmalspurbahn weiter ins fünf Kilometer entfernte Klobenstein.
Sigmund Freud war sehr angetan
Ein gern gesehener Gast war der österreichische Psychoanalytiker Sigmund Freud, die berühmteste Persönlichkeit wohl, die im „Bemelmans“ abstieg. 1911 kam er mit seiner Familie auf den Ritten. Aus dem ursprünglich geplanten Oster-Kurzurlaub wurden am Ende mehrere Monate bis Mitte September.
In den Wirren des Zweiten Weltkrieges musste das Hotel geschlossen werden und es stand erneut für viele Jahre zum Verkauf – die früheren Glanzzeiten waren endgültig passé. Klara Senn war es schließlich zu verdanken, dass das Hotel zum alten Ansehen zurückkehrte. Zusammen mit ihren Kindern und einem Bruder sorgte sie seit 1968 für das Wohlergehen der Gäste.
Mehr Familie geht nicht
Heute führen die Nachkommen der alten „Sennin“ das Haus in dritter Generation. Einer ihrer Söhne, Theo, viele Jahre lang für die Küche verantwortlich, heiratete Annemarie, die heutige Seniorchefin. Und wiederum drei Kinder aus dieser Ehe (Ulrike, Toni und Klara) sind voll in den Tagesablauf des „Bemelmans“ eingebunden – mehr Familie geht nicht!
Ein besonderer Wohlfühlort
Heute darf sich das Hotel einer großen Anziehungskraft versichern. Ein Wohlfühlort, der mit seinem Jugendstil-Charme Jung und Alt begeistert. Schier jeder Winkel erzählt ein Stück Geschichte, jeder Raum lädt zu einer Zeitreise ins Damals ein.
Der prächtige Speisesaal mit prunkvollen Kronleuchtern und riesigen Bildern, der Weinkeller aus dem 17. Jahrhundert, die 200 Jahre alte Biedermeierstube mit Original-Mobiliar oder die „kleine Stube“ mit ihrer handgeschnitzten Tür aus dem Jahr 1619. Die Freud-Veranda, in der Freud und seine Frau Martha am 14. September 1911 Silberhochzeit feierten, trägt bis heute seinen Namen.
Informationen: Hotel Bemelmans Post, Familie Senn, Dorfstraße 8, I-39054 Klobenstein/Ritten, Tel.: (+39 0471) 35 61 27, E-Mail: info@bemelmans.com