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Oberbayern feiert „500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot“

Im Jahr 1516 in Ingolstadt erlassen, ist das Bayerische Reinheitsgebot nicht nur das älteste Lebensmittelgesetz der Welt, sondern auch ein Stück der Geschichte und Identität Oberbayerns. Der Wirtschaftsfaktor Bier, aber auch die soziale und kulturelle Funktion des als „Grundnahrungsmittel“ geltenden Getränks haben es zu einem festen Bestandteil des oberbayerischen Lebensgefühls gemacht. Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot“, das den Bierbrauern die Rohstoffe Wasser, Malz, Hopfen und, seit dem 19. Jahrhundert, Hefe für die Produktion vorgibt, haben zahlreiche Städte und Gemeinden, Brauereien und Kulturstätten der Region spezielle Programme ins Leben gerufen: Von den großen Jubiläumsfestivals in München und Ingolstadt über Ausstellungen und Stadtführungen bis hin zu neuen Bierwander- oder Radtouren.

Events & Festivals

Die beiden größten Festivals im oberbayerischen Jubiläumsjahr steigen vom 22. bis 24. Juli in der Landeshauptstadt München und vom 22. bis 24. April 2016 in Ingolstadt. Das Münchner Festival 500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot erstreckt sich über weite Teile der Innenstadt und zelebriert mit rund 100 Brauern die ganze Vielfalt der bayerischen Braukultur, von traditionell bis experimentell, aber immer im Rahmen des Reinheitsgebots. Dazu gibt es regionale Schmankerl und ein hochkarätiges Musikprogramm auf insgesamt drei Bühnen. 1516 – Das Fest zum Reinen Bier in Ingolstadt hat einen historisch geprägten Rahmen:  Unterschiedliche Gaukler- und Musikgruppen sorgen für Unterhaltung und  eine Ausstellung im Freskensaal der Hohen Schule bietet Hintergrundinformationen rund um das goldene Kulturgut.

Ebenfalls vom 22. bis 24. April zelebriert das Graminger Brauereifest unter dem Motto „Das Reinheitsgebot feiert 500 Jahre“ das Jubiläum mit Livemusik, Frühschoppen, Brauereiführungen und Kinderprogramm. Besonderes Highlight ist das Brauertreffen der Region Inn-Salzach, bei der die Gäste Spezialbiere von rund 20 Brauereien verkosten können. Das Hallertauer Bierfestival in Attenkirchen findet 2016 erstmals an drei Tagen statt. Vom 3. bis 5. Juni können Bierfreunde rund 100 lokale Sorten probieren, darunter auch Craft Biere, die von den Brauereien selbst auf dem „Brauermarktplatz“ zur Verkostung angeboten werden. Für Stimmung sorgen dabei zahlreiche Bands und Musikgruppen.

Bierwandern & -radeln

Altötting zählt zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten Europas und da Klöster und das Brauhandwerk seit jeher eng miteinander verbunden sind, hat die Region im Jubiläumsjahr eine eigene „Bier-Wallfahrt“ kreiert. - Foto: Altötting/Inn-Salzach-Tourismus

Altötting zählt zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten Europas und da Klöster und das Brauhandwerk seit jeher eng miteinander verbunden sind, hat die Region im Jubiläumsjahr eine eigene „Bier-Wallfahrt“ kreiert. – Foto: Altötting/Inn-Salzach-Tourismus

Altötting zählt zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten Europas und da Klöster und das Brauhandwerk seit jeher eng miteinander verbunden sind, hat die Region im Jubiläumsjahr eine eigene „Bier-Wallfahrt“ kreiert. Rund 16,5 Kilometer ist die Strecke lang, die zu Fuß und in Begleitung eines Guides zurückgelegt wird. Auf dem Weg liegen die Brauerei Leidmann, das „Bräu im Moos“ und das Graminger Weißbräu. Zielort ist die Gnadenkapelle in Altötting; unterwegs gibt es ein herzhaftes Weißwurstfrühstück, Brauereibesichtigungen und Bierverkostungen.

Die Alpenregion Tegernsee-Schliersee hat sich für das Jubiläumsjahr eine spezielle Wegzehrung für Wanderer einfallen lassen: Das Wanderbier „Der Wuide Hund“ – ein untergäriges, leichtes Bier, ideal zum Wandern und von Hoppe Bräu in Waakirchen eigens für die Region kreiert. Geben wird es das Wanderbier ab Ende Mai auf Hütten in der Region und bei diversen Veranstaltungen.

Die Hallertauer Hopfentour führt - natürlich - auch zu Hopfengärten. - Foto: Hopfenland Hallertau Tourismus/Anton Mirwald

Die Hallertauer Hopfentour führt – natürlich – auch zu Hopfengärten. – Foto: Hopfenland Hallertau Tourismus/Anton Mirwald

Einer der besten Wege, die Braukultur des Chiemgaus im Jubiläumsjahr zu entdecken, ist eine Bier-Radtour. Auf insgesamt fünf Routen kann man die elf örtlichen Brauereien. Unterwegs bieten Bräustüberl und Biergärten immer wieder Möglichkeiten zur Rast und zahlreiche Sehenswürdigkeiten liegen entlang der Strecke. Die Touren sind verschiedenen Themen zugeordnet: „Klöster, Burgen, Biergenuss …“, „Chiemsee und Alz, Hopfen und Malz“, „Stadt, Land, Bier“, „Rupertiwinkel-Dreieck“ und „Das weiße und das flüssige Gold – Bier & Salz“.

Auch in der größten Hopfenregion der Welt gibt es eine Fahrrad-Route, bei der sich alles ums Bier dreht: Die Hallertauer Hopfentour, die als Rundweg angelegt wurde, führt auf ca. 170 Kilometern vorbei an endlosen Hopfengärten mit ihren bis zu sieben Metern hohen Ranken. Ausflugsziele entlang der Tour, wie das Hopfenmuseum Wolnzach, der Kuchlbauer-Turm in Abensberg, die Klosterkirche in Rohr oder das Kloster Scheyern laden zur Rast ein und thematisieren ihrerseits auf vielfältige Weise das Jubiläum.

Ausstellungen und Führungen

Auch zahlreiche Ausstellungen und speziell aufgelegte Stadtführungen widmen sich 2016 dem Thema Reinheitsgebot. In München machen vom 8. April bis 8. Januar 2017 gleich zwei Ausstellungen die Geschichte des edlen Gebräus erlebbar. „Bier.Macht.München“ im Münchner Stadtmuseum spürt dem Einfluss des Bieres auf die Entwicklung der Stadtkultur, der bildenden Künste, der Feste und des Kabaretts nach. Das jüdische Museum München nimmt mit „Bier ist der Wein dieses Landes. Jüdische Braugeschichten“ zeitgleich das Jubiläumsjahr zum Anlass, erstmals Geschichte und Gegenwart des Bieres in der jüdischen Tradition und Kultur zu beleuchten. Mit der Foto-Wanderausstellung „Wächter des Reinheitsgebots“ zeigt der Bayerische Brauerbund die Menschen hinter dem Bier im neuen Licht. Die klassischen Bilder vor dem Sudkessel finden sich darunter nicht. Stattdessen wurden Bräus und Brauer hochwertig und originell abgelichtet. Die nächsten Stationen der Ausstellung sind die Exerzierhalle in Ingolstadt vom  20. bis 24. April, die Alte Klosterkirche in Traunstein vom 6. bis 22. Mai, der Asamsaal in Freising vom 1. bis 8. Juni 2016, die Hubertushalle in Straubing vom 11. bis 22. Juni und der Florianstadel im Kloster Andechs vom 16. bis 30. September 2016.

Die Stadt Fürstenfeldbruck bietet zum jährlichen Brucker Volksfest vom 22. April bis 1. Mai 2016 eine Reihe von Sonderstadtführungen zum Jubiläum an. So beleuchtet zum Beispiel die Führung „Braukunst in Bruck, vor und nach dem Erlass des Reinheitsgebotes“ am 23. April um 11 Uhr sowie um 14.30 Uhr die bewegte Braugeschichte der Stadt.

Raushier-Reisemagazin

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