Auch wenn Sie mit einer Blasenschwäche zu kämpfen haben, können Sie Ihrer Reiselust nachgehen. Die Sorge, dass Sie in der fremden Umgebung keine Toilette finden könnten, ist natürlich absolut nachvollziehbar. Doch eine gute Vorbereitung sorgt dafür, dass es zu solchen Situationen gar nicht erst kommt. So wird die Reise zu einem unbeschwerten Erlebnis, das der Seele und dem Geist guttut.
Vor der Reise
Egal, ob Wochenendausflug oder zwei Wochen Sommerurlaub, ob Südschweden oder Marrakesch: Ein Arztbesuch vor der Reise ist auf jeden Fall anzuraten, um sich bei Bedarf Medikamente gegen Blasenschwäche in ausreichender Menge verschreiben zu lassen. Wer sich bisher noch nicht getraut hat, das sensible Thema beim Hausarzt anzusprechen, kann die Reise zum Anlass nehmen – so fällt der Einstieg in das Gespräch sicher leichter. Der Mediziner kann die Ursache der Blasenschwäche feststellen und eine passende Behandlung vorschlagen. Auch gibt es so einiges, was man selbst tun kann, um die Beschwerden zu bekämpfen.
Was die Wahl des Reiseziels angeht, sind Länder mit einem hohen Hygienestandard zu empfehlen – sollten Sie an dem Urlaubsort einmal oder auch häufiger eine öffentliche Toilette aufsuchen müssen, ist das schlichtweg angenehmer. Empfehlenswert ist es, sich vor der Reise eine Liste mit den wichtigsten Vokabeln rund um das Thema Blasenschwäche in der jeweiligen Landessprache anzulegen, um beispielsweise auch dort passende Inkontinenzprodukte finden zu können. Apotheken oder Sanitätshäuser in der Nähe des Hotels lassen sich im Internet meistens gut vorab recherchieren. Telefonieren Sie auch mit Ihrer Krankenversicherung und erfragen Sie, ob sie eventuell auch für im Ausland gekaufte Hilfsmittel die Kosten übernimmt.
Beim Kofferpacken sollten Sie mehr Inkontinenzprodukte einpacken, als Sie im Alltag benutzen würden. Auch wer sonst keine braucht, sollte zur Sicherheit ein paar Einlagen oder Ähnliches einstecken. Das sichere Gefühl, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, entspannt ungemein – und darum geht es ja bei einem Urlaub.
Während der Reise
Wenn Sie zum Aufbruch bereit sind, sollten Sie noch einmal die Toilette aufsuchen und das Handgepäck checken: Darin sollten sich außer den benötigten Inkontinenzprodukten auch Wechselkleidung, ein Einmalwaschlappen und Kleingeld für öffentliche Toiletten befinden. Die Anreise verläuft schließlich nicht immer nach Plan – da ist es hilfreich, für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Je nachdem, mit welchem Verkehrsmittel Sie reisen, helfen auch diese Extratipps für unterwegs:
- Eigener PKW: Wählen Sie eine Route, auf der ausreichend Raststätten mit WC vorhanden sind.
- Zug: Wer nicht gerne Zugtoiletten benutzt, plant am besten großzügige Umstiegszeiten ein und kann dann ganz entspannt die Sanitäranlagen des Bahnhofs aufsuchen.
- Bus: Erfragen Sie am besten direkt bei der Buchung, ob es eine Toilette im Bus gibt, ob diese die ganze Fahrt über benutzbar ist und wie viele Toilettenpausen eingeplant sind. Wählen Sie dann einen Platz in der Nähe der Bustoilette.
- Flugzeug: Hier gilt ebenfalls: Wählen Sie einen Platz in der Nähe der Toilette. Manche Fluggesellschaften erlauben übrigens Übergepäck, wenn es durch medizinische Hilfsmittel verursacht wird.
Für alle Verkehrsmittel gilt: Tragen Sie während der Reise bequeme Kleidung und vermeiden Sie harntreibende sowie kohlensäure- oder koffeinhaltige Getränke. Apropos Kleidung: Im Sanitätshaus gibt es diskrete Badebekleidung für Menschen mit Inkontinenz.
Der wichtigste Tipp ist aber: Kultivieren Sie auch auf Reisen eine liebevolle Einstellung zu sich selbst. Wenn es mal zu einem Missgeschick kommt, kann es helfen, sich bewusst zu machen, dass vielen Menschen genau das auch schon einmal passiert ist. Und damit Sie sich auf der Reise nicht stressen lassen, dürfen Sie auch ruhig mal einen Programpunkt ausfallen lassen und einfach im Hotel entspannen.
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