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Tiroler Lechtal: In unberührter Natur entschleunigen

Zwischen den Lechtaler Alpen im Süden und den Allgäuer Alpen im Norden, zwischen der Marktgemeinde Reutte im Westen und dem Arlberg-Gebiet mit seinen weltbekannten Skiorten St. Anton und Zürs in Osten, inmitten von schattigen Tälern und sonnenüberfluteten Hochplateaus, schlängelt sich der letzte Wildfluss Europas – der Lech. Er ist Namensgeber dieser außergewöhnlichen Naturparkregion – Ziel für Naturliebhaber und von Ruhesuchenden, die hier zu jeder Jahreszeit das finden, was sie suchen: ein herrliches Wandergebiet, einen Radweg direkt am Lech, Entschleunigung. Natürlich spielen auch Brauchtum und Tradition eine wichtige Rolle.

Manchmal stürmisch, manchmal sanft

Der Lech, hier bei Holzgau, entspringt in Vorarlberg, fließt durch Tirol und Südbayern, wo er nach 256 Kilometern in die Donau mündet. – Foto: Dieter Warnick

Der Lech, hier bei Holzgau, entspringt in Vorarlberg, fließt durch Tirol und Südbayern, wo er nach 256 Kilometern in die Donau mündet. – Foto: Dieter Warnick

Der Lech, unverwechselbar, manchmal stürmisch, manchmal sanft, entspringt in Vorarlberg und fließt nahe der schwäbischen Stadt Rain (Landkreis Donau-Ries) in die Donau. Und er hat etwas ganz Faszinierendes vorzuweisen: seine Farbe – stellenweise hellblau, zeitweilig türkis, ab und an grünlich wie ein Jadestein, dann und wann durchscheinend wie ein Opal. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich: der hohe Gehalt an Mineralien im Wasser und die niedrige Temperatur. Sie beträgt im Jahresmittel nur sechs Grad Celsius.

14 malerische und natürliche Gemeinden bilden das Tiroler Lechtal (offiziell Naturpark Tiroler Lech), fädeln sich quasi wie Perlen an einer Kette auf, wobei der Lech, der hier nichts an seiner Ursprünglichkeit verloren hat, schon immer die Lebensader dieser Gemeinden war.

Eine Perle auf 1103 Metern

Zahlreiche, vor allem stattliche Häuser wie hier das Herrenhaus in Holzgau, zeigen teilweise kostbare spätbarocke Fassadenmalereien, die auch als Lüftlmalereien bekannt sind. – Foto: Dieter Warnick

Zahlreiche, vor allem stattliche Häuser wie hier das Herrenhaus in Holzgau, zeigen teilweise kostbare spätbarocke Fassadenmalereien, die auch als Lüftlmalereien bekannt sind. – Foto: Dieter Warnick

Hauptort ist Elbigenalp mit gut 900 Einwohnern, während das neun Kilometer entfernte und auf 1103 Höhenmetern gelegene Holzgau im oberen Lechtal aufgrund seiner herrlichen Lage und wegen seines  malerischen Dorfbildes als Perle des Lechtals gilt. Auffällig in Holzgau sind die zahlreichen stattlichen historischen Bauernhäuser mit spätbarocker Lüftlmalerei, wie, um nur drei Beispiele zu nennen, das Dengeles-Haus am Dorfplatz, das Doppelhaus, in dem das sehenswerte Heimatmuseum untergebracht ist, oder das Lippå-Franze-Haus (Herrenhaus). Sie verleihen dem Ort sein auffallendes Erscheinungsbild.

Ein wandelndes Lexikon

Die Gemeindekirche Unsere Liebe Frau Mariä Himmelfahrt in Holzgau wurde 1401 zur Pfarrkirche geweiht und steht unter Denkmalschutz. – Foto: Dieter Warnick

Die Gemeindekirche Unsere Liebe Frau Mariä Himmelfahrt in Holzgau wurde 1401 zur Pfarrkirche geweiht und steht unter Denkmalschutz. – Foto: Dieter Warnick

Urkundlich erwähnt wurde Holzgau, so die umtriebige ehemalige Volksschullehrerin Elsa Knitel, um 1315. „Damals gab es 14 „Feuerstätten“, also Häuser. Die über 70-Jährige, die in Holzgau geboren wurde und nie ihren Heimatort verlassen hat, ist ein wandelndes Lexikon. So berichtet sie, dass der Lech früher die Stammesgrenze zwischen den Alemannen, die auf der linken Seite des Flusses lebten, und den Bajuwaren war.

Kurze Verschnaufpause auf dem Lechweg. Dieser Weitwanderweg führt über 125 Kilometer von Lech am Arlberg bis nach Füssen im Allgäu. – Foto: Dieter Warnick

Kurze Verschnaufpause auf dem Lechweg. Dieser Weitwanderweg führt über 125 Kilometer von Lech am Arlberg bis nach Füssen im Allgäu. – Foto: Dieter Warnick

Ab etwa 1800 wurde Flachs (Lein) angebaut, aus dem mühsam Leinentücher- oder Bekleidung hergestellt wurde, oder der Samen der Pflanze zu Leinöl verarbeitet wurde, das dann in vielfältiger Weise (Speiseöl, Heilöl) Verwendung fand. Es wurde auch Viehzucht betrieben, wobei der Käse, der aus der gewonnenen Milch erzeugt wurde, nicht nur im Lechtal beliebt war. Diesbezüglich war der Handel zufriedenstellend.

Lüftlmalerei

Holzgau liegt auf 1103 Meter im oberen Lechtal, hat 350 Einwohner und gilt aufgrund seiner herrlichen Lage und wegen des malerischen Dorfbildes zu Recht als Perle des Lechtals. – Foto: Dieter Warnick

Holzgau liegt auf 1103 Meter im oberen Lechtal, hat 350 Einwohner und gilt aufgrund seiner herrlichen Lage und wegen des malerischen Dorfbildes zu Recht als Perle des Lechtals. – Foto: Dieter Warnick

Aber viele Holzgauer Männer mussten sich im Ausland verdingen, um ihre Familien ernähren zu können. „Hier gab es einfach zu wenig, um alle Menschen zu versorgen,“ sagt Elsa Knitel. „Vor allem im Winter war es in dem schattigen und hoch gelegenen Tal bitterkalt, weil die Sonne nicht den Weg über die hohen Berge fand.“ Und im Sommer gediehen nur Gerste und Hafer – einfach zu wenig für alle.

Die Gemeinde Holzgau liegt im Gerichtsbezirk Reutte. –Foto: Dieter Warnick

Die Gemeinde Holzgau liegt im Gerichtsbezirk Reutte. –Foto: Dieter Warnick

Infolgedessen suchen viele Männer ihr Glück im Ausland. Wenn sie dann heimkehrten, nicht sehr begütert, aber finanziell sorgenfrei, ließen sie ihre Häuser bemalen, um zu zeigen, dass es ihnen gut ging, und „dass sie es im Ausland zu etwas gebracht hatten.“ Josef Degenhart aus Telfs bei Innsbruck und Josef Anton Köpfle aus Höfen bei Reutte taten sich in Holzgau als Lüftlmaler in der Zeit um 1800

besonders hervor. Heute leben die Menschen im Tiroler Lechtal vom Tourismus oder fahren zum Geldverdienen nach Reutte.

Stattliche Gotteshäuser

Panoramablick und Herzklopfen inklusive – in über 100 Metern Höhe überspannt die Holzgauer Hängebrücke die wildromantische Höhenbachtalschlucht. Die 200 Meter lange Seilhängebrücke ist die höchste und längste kostenlos zugängliche Fußgängerhängebrücke Österreichs. – Foto: Tiroler Lechtal / Gerhard Eisenschink

Panoramablick und Herzklopfen inklusive – in über 100 Metern Höhe überspannt die Holzgauer Hängebrücke die wildromantische Höhenbachtalschlucht. Die 200 Meter lange Seilhängebrücke ist die höchste und längste kostenlos zugängliche Fußgängerhängebrücke Österreichs. – Foto: Tiroler Lechtal / Gerhard Eisenschink

Neben den Häusern mit der Lüftlmalerei bestimmt die auf einer kleinen Anhöhe stehende Pfarrkirche „Zu unserer lieben Frau Maria Himmelfahrt“ mit ihrem 54 Meter hohen Turm und die daneben stehende Pestkapelle (Sebastianskapelle) das Ortsbild.

Mächtiger ist da nur der Holzgauer Hausberg, die Jöchelspitze (2226 Meter). Überhaupt: Mächtige Gotteshäuser mit prächtigem „Innenleben, ob in der Ortschaft Bach, in Elbingenalp oder Häselgehr, in Elmen oder Stanzach, zeugen davon, wie gläubig die Lechtaler waren/sind.

Elisabeth Maldoner

Als letzter Wildfluss im nördlichen Alpenraum kommt der Lech mitunter ganz schön breit daher und bildet bei Wasserarmut durchaus große Schotterbänke. – Foto: Tiroler Lechtal / Robert Eder

Als letzter Wildfluss im nördlichen Alpenraum kommt der Lech mitunter ganz schön breit daher und bildet bei Wasserarmut durchaus große Schotterbänke. – Foto: Tiroler Lechtal / Robert Eder

Neben den eifrigen Fassadenmalern haben sich zwei Personen in Holzgau hervorgetan – die Einheimische Elisabeth Maldoner (* 2. Januar 1800, † 19. April 1878) und Frederic Richard Simms. Maldoner war eine überaus angesehene Wohltäterin und sehr faire Geldverleiherin. Heimatforscherin Knitel ist sich sicher, „dass Elisabeth Maldoner sehr human mit ihren Schuldnern verfahren ist.“ Auf ihrem Sterbebild wurden folgende Worte verwendet, um ihren Charakter zu beschreiben: „Das Mitleid ist mit mir aufgewachsen von meiner Kindheit an. Mutter war ich den Armen.“

Frederic Richard Simms

Die Schnitzkunst hat im Tiroler Lechtal lange Tradition: Inzwischen fertigen die Kunsthandwerker neben sakralen Schnitzereien auch moderne Skulpturen an. Zahlreiche Schnitzstuben im Tal bieten Interessierten Einblicke in die Kunst der Bildhauerei. Foto: Tiroler Lechtal / Gerhard Eisenschink

Die Schnitzkunst hat im Tiroler Lechtal lange Tradition: Inzwischen fertigen die Kunsthandwerker neben sakralen Schnitzereien auch moderne Skulpturen an. Zahlreiche Schnitzstuben im Tal bieten Interessierten Einblicke in die Kunst der Bildhauerei. Foto: Tiroler Lechtal / Gerhard Eisenschink

Im vorderen Höhenbachtal (der gleichnamige Gebirgsbach rauscht tosend nach Holzgau hinein und hindurch) tut sich ein künstlich angelegter, 30 Meter hoher Wasserfall hervor, den es vor 130 Jahren noch gar nicht in dieser Form gab. Verantwortlich dafür ist der britische Industrielle und Automobilpionier Frederic Richard Simms (* 12. August 1863, † 21.4.1944), ein begeisterter Jäger, der in Holzgau ein für seine Bedürfnisse herausragendes Jagdrevier vorfand. Er vermisste allerdings eine Schutzhütte, die er 1907 an einem lawinensicheren Platz errichten ließ. Den Simms-Wasserfall ließ er um die Jahrhundertwende künstlich anlegen. Durch Sprengungen wurde dem Höhenbach sein ursprünglicher Verlauf wieder ermöglicht.

Der Lechweg

Schneekanone trifft Skikanone: Sigrid Wolf, Olympiasiegerin 1988 im Super-G in Calgary, ist in Elbigenalp beheimatet und heute als „Kräuterhexe“ und Wanderführerin unterwegs. – Foto: Dieter Warnick

Schneekanone trifft Skikanone: Sigrid Wolf, Olympiasiegerin 1988 im Super-G in Calgary, ist in Elbigenalp beheimatet und heute als „Kräuterhexe“ und Wanderführerin unterwegs. – Foto: Dieter Warnick

Von Holzgau aus kann man auch in den Lechweg einsteigen, der von der Quelle bis zur Mündung 125 km moderates Weitwandern in faszinierender Landschaft bietet, und der vergangenes Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Links und rechts des Weges gibt es jede Menge zu entdecken. Vom Dorfplatz aus geht es zu Beginn über einen Schotterweg – steiler als erwartet – entlang des Höhenbachs hinauf, am Simms-Wasserfall vorbei. Weiter oben kann der Wanderer die spektakuläre Holzgauer Hängebrücke überqueren, muss allerdings gleich wieder zurück, wenn er das Etappenziel Elbigenalp nicht im Tal, sondern am Bergrücken gehend, erreichen will. Das markant geschwungene »L« ist das Zeichen des Lechwegs.

Blick auf die Lechtaler Alpen. – Foto: Dieter Warnick

Blick auf die Lechtaler Alpen. – Foto: Dieter Warnick

Im Übrigen ist nicht  nur der Lechweg hervorragend markiert. Alle anderen Wanderwege, und das sind nicht wenige, lassen den Wandersmann durch die perfekte Beschilderung sorgenfrei umherstreifen. Der Lechweg ist ein kleiner Teil des europäischen Fernwanderweg E5, der von der Atlantikküste Frankreichs in der Bretagne über die Alpen nach Verona in Italien führt. Insgesamt ist der Fernwanderweg 3200 Kilometer lang.

110 Meter über dem Abgrund

Gramais im Bezirk Reutte ist mit 41 Einwohnern die kleinste Gemeinde Österreichs. – Foto: Verein Lechweg / Gerhard Eisenschink

Gramais im Bezirk Reutte ist mit 41 Einwohnern die kleinste Gemeinde Österreichs. – Foto: Verein Lechweg / Gerhard Eisenschink

Die Holzgauer Hängebrücke ist ein ganz besonderes architektonisches Juwel. In einer Höhe von 110 Metern und mit einer Länge von 200 Metern spannt sie sich über die wildromantische Höhenbachschlucht. Die Überquerung dieser im Jahr 2011 erbauten Seilhängebrücke ist ohne Übertreibung abenteuerlich – und zudem gratis zu begehen. Sie gilt nämlich als längste und höchste kostenlos zugängliche Fußgänger-Hängebrücke Österreichs.

Zurück auf der anderen Seite der Brücke angelangt, führt uns unsere Lechwegbegleiterin und „Kräuterhexe“ Sigrid Wolf wieder ein Stück nach oben, ehe es auf annähernd gleichbleibender Höhe dahingeht – in absoluter Ruhe, denn auch das Rauschen des Lechs im Tal ist nicht zu hören. Erst, als wir im zweiten Teil unserer Tour bergab gehen und das Tal erreicht haben, können wir den Lech wieder hören und seine wilde Kraft genießen.

Erste Olympiasiegerin im Super-G

Die etwa vierstündige Geierwallyrunde führt um das 900-Einwohnerdorf Elbigenalp, den Hauptort des Tiroler Lechtals. - Foto: Lechtal Tourismus / Gerhard Eisenschink

Die etwa vierstündige Geierwallyrunde führt um das 900-Einwohnerdorf Elbigenalp, den Hauptort des Tiroler Lechtals. – Foto: Lechtal Tourismus / Gerhard Eisenschink

Sigrid Wolf (*14. Februar 1964) war eine der besten Skifahrerinnen Österreichs in den schnellen Disziplinen. Ihre Spezialität war der Super-G, der erst 1987 ins Weltcup-Programm aufgenommen wurde. Sie gewann bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary die Goldmedaille vor Michela Figini aus der Schweiz und der Kanadierin Karen Percy und war damit die erste Olympiasiegerin in dieser neuen Disziplin. „Ich wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn ich keine Medaille gewonnen hätte“, beschreibt Wolf ihren Erfolg, „ich sah mich sogar als die absolute Favoritin.“

Wie schon 1987 wurde Sigrid Wolf im Jahr ihres Olympiasieges Österreichs Sportlerin des Jahres. Bei der WM 1989 in Vail fuhr sie zu Silber. Auf ihrem Erfolgskonto stehen weiter fünf Weltcupsiege (zwei in der Abfahrt, drei im Super-G). Nach zahlreichen Knieverletzungen musste Wolf, die in Elbigenalp wohnt und dort ein kleines Fitness-Studio betreibt, mit nur 27 Jahren ihre erfolgreiche Karriere beenden.

Ungezählte Kräuter

Ein besonderes Merkmal des Lechs ist dessen türkis-grüne Farbe. – Foto: Dieter Warnick

Ein besonderes Merkmal des Lechs ist dessen türkis-grüne Farbe. – Foto: Dieter Warnick

Wenn im Frühsommer die bunten Bergwiesen ihre ganze Blütenpracht zeigen, dann sind Kräuterexpertinnen wie Sigrid Wolf oder auch Daniela Pfefferkorn in ihrem Element. Zu jedem der ungezählten Wiesenkräuter, wie zum Beispiel Allermannsharnisch, Bibernelle, Blutwurz, Gelber Enzian, Frauenmantel, Spitzwegerich, Wiesensalbei oder Wohlgemuth, gibt es eine Geschichte. Kräuterwanderungen finden in der Zeit von Juni bis September regelmäßig statt.

Vitalweg nach der Kneipp`schen Lehre

An der Bergstation der Jöchelspitzbahn auf 1800 Meter Seehöhe erwartet den Besucher einer der sonnigsten und schönsten Aussichtspunkte der Region. – Foto: Dieter Warnick

An der Bergstation der Jöchelspitzbahn auf 1800 Meter Seehöhe erwartet den Besucher einer der sonnigsten und schönsten Aussichtspunkte der Region. – Foto: Dieter Warnick

Daniela Pfefferkorn, Projektmanagerin Lechweg, ist auch Kneipp-Gesundheitstrainerin und führt Gäste durch den im Juli 2022 eröffneten, etwa zwei Stunden beanspruchenden Holzgauer Vitalweg (insgesamt 198 Höhenmeter, Gesamtlänge 3,9 Kilometer), der nach der Gesundheitslehre des schwäbischen Pfarrers oberhalb des Ortes angelegt ist, was nichts anderes bedeutet, als dass sich der Weg mit dem Element Wasser auseinandersetzt. Aber auch die vier anderen Elemente der Kneipp`schen Lehre – Bewegung, Ernährung, Kräuter und Innere Ordnung – finden sich auf dem Vitalweg wieder.

An drei Stellen kann man entlang des Weges im natürlichen Bachlauf das Wassertreten ausprobieren, und auch eine Kneippanlage lädt die Wanderer dazu ein, sich abzukühlen. Erkundigungen entlang des Kräuterlehrpfades können eingeholt werden, oder man kann in einem der „Entspannungsplätze“ eine Rast einlegen. Jeder Abschnitt wurde aus den ursprünglichen Gegebenheiten der alpinen Landschaft entwickelt und behutsam in den bestehenden Lebensraum integriert. Eine weitere Attraktion findet sich in einem typischen Heustadel, in dem Besucher Wissenswertes über Kräuter und Heilpflanzen, ja sogar über das Brot backen erfahren.

Vier Auszeitdörfer

Der Vitalweg ist ein Erlebnis für jung und alt: Während Mama ein Päuschen macht, vergnügen sich Papa und die Kinder beim Wassertreten im natürlichen Bachlauf. – Foto: Verein Lechweg / Gerhard Eisenschink

Der Vitalweg ist ein Erlebnis für jung und alt: Während Mama ein Päuschen macht, vergnügen sich Papa und die Kinder beim Wassertreten im natürlichen Bachlauf. – Foto: Verein Lechweg / Gerhard Eisenschink

Wer noch mehr Ruhe sucht, der kann in den vier Auszeitdörfern (Gramais, Hinterhornbach, Kaisers und Pfafflar), die zur Region Lechtal gehören, das Wort Auszeit wörtlich nehmen – die Bezeichnung Sehnsuchtsort gibt das Gefühl der Stille wohl am besten wieder, eben weil diese Gemeinden ihren ursprünglichen Bergdorfcharakter beibehalten haben.

In Gramais (1328 Meter hoch gelegen), der kleinsten Gemeinde Österreichs, leben 41 Menschen. Zahlreiche Wildbäche, Wasserfälle sowie fünf Gebirgsseen umgeben den Weiler. Ebenfalls in einem Seitental liegt Hinterhornbach (1101 Meter, 94 Einwohner), direkt am Fuße des Hochvogels (2594 Meter). Früher war die Gemeinde bei Schmugglern sehr beliebt, denn das nahe Deutschland konnte man meist ungesehen erreichen. Kaisers (1522 Meter, 77 Einwohner) ist die höchstgelegene Gemeinde im Bezirk Reutte. Schließlich bilden  Bschlabs, Boden und die Sommersiedlung Pfafflar die 130 Seelen Gemeinde Pfafflar (1314 Meter, 94 Einwohner).

Informationen: Lechtal Tourismus, Untergiblen 23, A-6652 Elbigenalp; Tel.: +43 (0)5634 5315; E-Mail: info@lechtal.at oder office@lechtal.at; Internet: www.lechtal.at

Gastrotipps

* Pension/Gasthof Dorfstube, Nr. 72, A-6654 Holzgau, Tel.: +43 5633 / 5370, E-Mail: dorfstube@gmx.at; Internet: www.dorfstube.co.at

* Lechtaler Hexenkessel, Benglerwald 70d, A-6653 Bach im Lechtal, Tel.: +43 676 904 86 44; E-Mail: info@lechtaler-hexenkessel.at; Internet: www.lechtaler-hexenkessel.at

Raushier-Reisemagazin

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