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Vom Montafon war schon Ernest Hemingway begeistert

Dass berühmte Schriftsteller sich gerne zurückziehen, um ihren Gedanken nachzugehen, um Romane zu schreiben oder ihren Werken den letzten Schliff zu geben, ist heute noch so aktuell wie gestern. Bevorzugte “Rückzugsgebiete” sind und waren dabei oft ländliche Gegenden, mitunter einsame Bergregionen. Bei Ernest Hemingway (“Der alte Mann und das Meer”) war dies nicht anders. Der amerikanische Literatur-Nobelpreisträger bevorzugte Mitte der 1920er-Jahre die Abgeschiedenheit und Gastfreundschaft Österreichs. Dort hatte es ihm das Arlberggebiet angetan, und da besonders das Dorf Schruns im Montafon.

Das Montafon ist für allerlei Überraschungen gut - da kann dem unbedarften Wanderer schon mal eine Herde Lamas entgegen kommen. - Foto: Montafon Tourismus/Markus Gmeiner

Das Montafon ist für allerlei Überraschungen gut – da kann dem unbedarften Wanderer schon mal eine Herde Lamas entgegen kommen. – Foto: Montafon Tourismus/Markus Gmeiner

Die Wintermonate 1924/25 und 1925/26 verbrachte der damals noch unbekannte, junge Zeitungsreporter mit seiner ersten Frau Hadley und seinem zweijährigen Sohn Bumby im Hotel Taube, das auch heute noch existiert. Hier schrieb er seinen Roman “Fiesta”, mit dem ihm der Durchbruch gelang, fertig.

Sein bekanntestes Werk, “Der alte Mann und das Meer” – für die Novelle erhielt er 1954 den Literatur-Nobelpreis – folgte erst sehr viel später, 1952. Sein anderes Werk, das ihm zu Weltruf verhalf, “Wem die Stunde schlägt“, schrieb er 1940. In seinem Roman “Schnee am Kilimandscharo” spricht er in einer Passage, dass er ,die schönste Zeit seines Lebens im Montafon verbracht hatte.’

Der Anfang vom Ende seiner Ehe mit Hadley

Wohl nicht nur deswegen, weil hier seine Karriere als angesehener Schriftsteller begann, sondern auch, weil er nach Herzenslust Ski fahren konnte, auf die Jagd ging, ausgiebig – bei viel Bier, Wein und Kirschschnaps – mit den Einheimischen dem Pokerspiel frönte und sich bei seinem Aufenthalt unsterblich in Pauline Pfeiffer verliebte, eine Freundin seiner Frau. Sie war im Winter 1925/26 mit Freunden ebenfalls im Hotel Taube abgestiegen – und da war es um die beiden schon geschehen. An dieser Affäre scheiterte schließlich seine Ehe mit Hadley.

Jahrzehnte lang lag die gesamte Alpenrepublik Ernest Hemingway zu Füßen. Seine Texte waren auf österreichischen Gymnasien Pflichtlektüre im Englisch-Unterricht. – Die Ausstellung „Ernest Hemingway 1899-1961“ ist zu sehen im Haus des Gastes in Schruns. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 18 Uhr, Sonntag bzw. Feiertag 10 bis 18 Uhr.

Entscheidung zwischen Beschaulichkeit und mondänen Ferienorten

Auf dem Gauertaler Alpkulturweg soll der Wanderer so gelenkt werden, dass die sensiblen Alpflächen durch die Besucherströme nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. So wurde ein Themenweg mit 13 Standorten geschaffen; dort begegnet man unerwarteten Objekten, die der Montafoner Künstler Roland Haas entworfen hat. - Foto: Montafon Tourismus/Ines Agostinelli

Auf dem Gauertaler Alpkulturweg soll der Wanderer so gelenkt werden, dass die sensiblen Alpflächen durch die Besucherströme nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. So wurde ein Themenweg mit 13 Standorten geschaffen; dort begegnet man unerwarteten Objekten, die der Montafoner Künstler Roland Haas entworfen hat. – Foto: Montafon Tourismus/Ines Agostinelli

Wer ins westlichste Bundesland von Österreich fährt, nach Vorarlberg nämlich, der muss sich entscheiden zwischen Abgeschiedenheit, Ruhe und zivilen Preisen im Montafon sowie Jubel, Trubel, Heiterkeit und einem großen Geldbeutel in den mondänen Ferienorten St. Anton, Lech oder Zürs. “Wer Stars, Sternchen und Promis sehen will, und sich im Winter beim Après Ski austoben möchte, der ist bei uns fehl am Platz”, verrät Daniela Vonbun, die Pressesprecherin von Montafon-Tourismus. “Wir setzen auf sportliche Aktivitäten, auf Wandern, Klettern, Biken und auf viel Ruhe. Und natürlich auf Kultur und Tradition!”

Der Sura Kees ist eine Frischkäse-Spezialität, die nur im Montafon zubereitet wird. - Foto: Montafon Tourismus/Andreas Künk

Der Sura Kees ist eine Frischkäse-Spezialität, die nur im Montafon zubereitet wird. – Foto: Montafon Tourismus/Andreas Künk

Daniela Vonbun präzisiert: „Uns liegt ganz viel am Preis-Leistungs-Verhältnis, das muss stimmen. Und das stimmt auch bei uns. Denn wir sehen uns als Dienstleister am Gast. Ferner können wir mit unserer Hochgebirgslandschaft punkten, immerhin haben wir 17 Berge über 3000 Meter, und mit unserer natürlichen Infrastruktur mit vielen Angeboten unterschiedlichster Natur“.

Stolz ist Vonbun vor allem auf die 800 Kilometer Wanderwege (die Beschilderung ist vorbildlich) und das Radwegenetz, das 500 Kilometer lang ist, und Mountainbiker ebenso begeistert wie E-Biker oder den “ganz normalen” Pedalritter.

Kämme, Grate, Türme und Zinnen eröffnen sich den Wanderern, über 200 Gipfel reihen sich auf. Imposante Felswände sind – um nur einige zu nennen: Geißspitze (2334 Meter), Kreuzspitze (2353), Kanzelköpfe (2437), Kirchlispitzen (2551), Hochjoch (2620), Zimba (2643), Sulzfluh (2818), Madrisahorn (2826), Drusenfluh (2827), Drei Türme (2830), Schesaplana (2966), Piz Buin (3312).

Wer in Schruns Quartier nimmt, benötigt auf jeden Fall kein Auto. Der Bahnhof liegt mitten im Ort, die Bergbahnen – auch die im unmittelbar benachbarten Tschagguns – sind ohne Weiteres zu Fuß zu erreichen, oder mit dem Linienbus. Die Verbindungen sind nahezu als perfekt zu bezeichnen.

Rätoromanischer Einfluss

Wer es sportlich will, der ist auf einem der Klettersteige gut aufgehoben - Foto: Montafon Tourismus

Wer es sportlich will, der ist auf einem der Klettersteige gut aufgehoben – Foto: Montafon Tourismus

“Am Wort Schesaplana” – über ihren Gipfel verläuft die Grenze zwischen Vorarlberg und dem schweizerischen Kanton Graubünden -, so verdeutlicht Wanderführerin Monika Vonier, “lässt sich wunderbar der rätoromanische Einfluss in Vorarlberg verdeutlichen. Rätoromanisch spricht man nämlich in Graubünden, und auch der Einfluss der Walser, also der Alemannen, ist hier eindeutig.” Der Montafoner Dialekt ist quasi ein “Mischmasch” aus schweizerisch und schwäbisch. Zu Beginn der neuen Zeitrechnung bis etwa 400 nach Christi war das Montafon römisch. Schesaplana heißt im Hochdeutschen im Übrigen flacher Stuhl. “Auch mein Name ist typisch für die Gegend hier”, sagt Monika Vonier, auch Nachnamen, die mit Tsch beginnen”, treffe man in aller Regel hier an, wie ‘Tschuggmell’ oder ‘Tschanhenz’ .

“Noch immer sind wir sehr stark an die Schweiz angelehnt”, verrät Daniela Vonbun, “das merken wir an den Übernachtungszahlen. Viele Gäste kommen auch aus den Niederlanden“. Und die deutschen Urlauber? “Die kommen vorwiegend aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg”, sagt die Tourismus-Managerin. “Bayern weniger. Die fahren lieber nach Tirol oder ins Salzburger Land. Aber wir sind dabei, den bayerischen Markt für uns zu gewinnen”.

Auf zwei Millionen Übernachtungen schauen die Montafoner Beherbergungsbetriebe im Jahr zurück, zwei Drittel davon im Winter, ein Drittel im Sommer. “Was den Sommer betrifft, müssen wir noch aufholen,” sagt Vonbun, “wir wollen mehr auf den Ganzjahrestourismus setzen. Da müssen wir Geduld haben.”

Geführte Wanderungen sind der Renner

Schruns, der Hauptort des Montafon, hat sich seinen dörflichen Charakter bewahrt. - Foto: Dieter Warnick

Schruns, der Hauptort des Montafon, hat sich seinen dörflichen Charakter bewahrt. – Foto: Dieter Warnick

Bei den meisten Urlaubern sind geführte Wanderungen der große Renner. In der Herbstsaison gibt es beispielsweise sieben Touren verschiedener Schwierigkeitsstufen mit so poetischen Titeln wie “Herbstsonne auf dem Muttjöchle” oder “Sagen und Märchen auf alten Wegen”.

Wenn man die Angebote im Frühjahr und im Sommer hinzuzählt, dann kann der Bergfreund zwischen 25 unterschiedlichen Themenwanderungen wählen. Oder sich natürlich auf eigene Faust bergauf begeben. 20 bis 30 Wanderführer, je nach Jahreszeit und Nachfrage, kümmern sich um das Wohl der Bergfreunde.

Wer sich lieber auf das Mountainbike setzt als wandert, der ist im Montafon natürlich auch richtig. Und Bedenken, dass dem Rad unterwegs die Energie ausgeht, braucht man nicht zu haben. Vonbun verdeutlicht: “Nicht nur an Verleihstationen können Akkus gewechselt werden, sondern auch an mehreren Ladestationen, auch an besonders gekennzeichneten Haltestellen am Berg”.

Gauertaler AlpkulTur, Alptour und Maisäßtour

Literatur-Nobelpreisträger Ernest Hemingway weilte zwei Winter lang in Schruns. Seine Büste steht hinter dem Haus des Gastes. - Foto: Dieter Warnick

Literatur-Nobelpreisträger Ernest Hemingway weilte zwei Winter lang in Schruns. Seine Büste steht hinter dem Haus des Gastes. – Foto: Dieter Warnick

Eine besonders schöne und völlig unbeschwerliche Wanderung ist die sogenannte “Alptour”. Die Golmer Bergbahn bringt den Gast auf 1890 Meter (Panorama-Restaurant Grüneck) nach oben; von dort geht es fast nur noch bergab zur Talstation Latschau, ganz gemütlich, ohne großes Gefälle, in etwa 3 ½ Stunden. Auf der etwas mehr als elf Kilometer langen Tour mit einem Höhenunterschied von 900 Metern stößt man auf neun von insgesamt 13 Objekte des Montafoner Künstlers Roland Haas. Dieser hat einen Themenweg mit unerwarteten Objekten geschaffen. Ziel des Projektes ist es, den Wanderer so zu lenken, dass die sensiblen Alpflächen durch die Besucherströme nicht (mehr) in Mitleidenschaft gezogen werden. Denn die Wege im Gauertal sind stark frequentiert.

Die Gauertaler AlpkulTur besteht aus drei Strecken, eben der “Alptour” sowie der Haupttour (Start: Grüneck, Länge: 12,7 km, Gehzeit: vier Sunden) und der Maisäßtour (Start: Grüneck, Länge: 6,7 km, Gehzeit: 2 ½ Stunden).

“Wir legen einen besonderen Schwerpunkt darauf, unseren Gästen die Kultur und die Tradition des Montafons zu vermitteln,” merkt Daniela Vonbun an, und dazu gehört neben der “Gauertaler AlpkulTur” auch ein Besuch im Heimatmuseum von Schruns. Dort wird man zurückversetzt in die Zeiten, als das Leben hart und beschwerlich war und die Menschen in derart ärmlichen Verhältnissen lebten, dass sie nicht alle ihre Kinder bei sich behalten konnten, sondern in fremde Hände geben mussten, um sie vor dem Hungertod zu bewahren.

Sura Kees und andere Leckereien

Die Drei Türme, auch Dri Türm genannt, sind drei Gipfel der Drusenfluhgruppe in Vorarlberg. - Foto: Dieter Warnick

Die Drei Türme, auch Dri Türm genannt, sind drei Gipfel der Drusenfluhgruppe in Vorarlberg. – Foto: Dieter Warnick

Hunger leidet heute niemand mehr im Montafon. Durch den Tourismus ist nämlich der Wohlstand eingezogen in das 39 Kilometer lange Tal in Vorarlberg. Eine Spezialität der örtlichen Käser ist der Sura Kees. Seit dem zwölften Jahrhundert stellen die Einheimischen dieses Milchprodukt her, eine Art Frischkäse.

Sein Geschmack ist leicht säuerlich, wie es

Auch dieser rote Pfeil ist auf dem Gauertaler Alpkulturweg zu sehen; er macht auf die darunter liegende Quelle aufmerksam - und fungiert gleichzeitig als Drehkreuz. - Foto: Dieter Warnick

Auch dieser rote Pfeil ist auf dem Gauertaler Alpkulturweg zu sehen; er macht auf die darunter liegende Quelle aufmerksam – und fungiert gleichzeitig als Drehkreuz. – Foto: Dieter Warnick

auch der Name “sura” schon sagt, und wegen seines extrem geringen Fettgehalts (mit nur zwei Prozent ist er der fettärmste Käse der Welt) bei Sportlern sehr beliebt.

Diese regionale Spezialität hat die Talschaft durch die Jahrhunderte hindurch geprägt. Damit kann das Montafon auf eine der ältesten Traditionen in der Käseherstellung im Alpenraum verweisen. Der Sura Kees eignet sich bestens als leichte Zwischenmahlzeit; er harmonisiert besonders gut mit Kartoffeln  (“gesottene Erdäpfel”) oder Spätzle (“Muntafuner Keesknöpfli”). Aber auch im Speckmantel gebraten oder als Käse-Suppe schmeckt der Sura Kees hervorragend.

Für die Herstellung eines Laibes Sura Kees benötigt man zwischen zehn und zwölf Liter Milch; in Vorarlberg werden jährlich rund 2,5 Millionen Liter Milch zu rund 250 000 Kilo Sura Kees verarbeitet. Auf den zwölf Sennalpen im Montafon produzieren rund 800 Kühe die Milch für den Montafoner Magerkäse.

Verein “bewusstmontafon”

Überhaupt setzen die Gastwirte und Hoteliers sehr auf regionale Produkte. Zusammen mit den Vertretern des Tourismus, des Handels und des Handwerks hat sich der Verein “bewusstmontafon” gegründet und sich zum Ziel gesetzt, eine Verbesserung der Absatzmöglichkeiten für landwirtschaftliche Erzeugnisse und die Bewusstmachung regionaler Köstlichkeiten zu erreichen. Daniela Vonbun verdeutlicht: “Die Grundidee von ,bewusstmontafon’ hatten die einheimischen Landwirte, die nicht wollten, dass ihre regionalen Produkte verloren gehen. Alles was die Natur bietet, von Kräutern über Heilpflanzen bis hin zur Viehzucht, sollte eine Art Montafoner Stempel bekommen”.

Bartholomäberg hat viel zu bieten

Im Mittelalter lebten die Menschen im Montafon von dem, was die Erde hergab, nämlich von Abbau von Eisen, Silber und Kupfer. “Es war ein sehr reiches Gebiet hier,” konkretisiert Wanderführerin Monika Vonier, “aber so um das Jahr 1500 herum hat sich der Bergbau nicht mehr gelohnt, weil Erze aus Amerika billiger eingeführt werden konnten.”

Aufstiegshilfen gibt es im Montafon zur Genüge. Mit der Kristbergbahn in Silbertal gelangt man ins älteste Siedlungsbebiet des Montafons, einem herrlichen Familienwandergebiet. - Foto: Dieter Warnick

Aufstiegshilfen gibt es im Montafon zur Genüge. Mit der Kristbergbahn in Silbertal gelangt man ins älteste Siedlungsbebiet des Montafons, einem herrlichen Familienwandergebiet. – Foto: Dieter Warnick

Noch heute finden sich an zahlreichen Stellen Hinweise auf frühere Spuren des Bergbaus. Die Umfangreichsten sind am Bartholomäberg (früher Silberberg) erhalten, dem der Ort Schruns-Tsschagguns zu Füßen liegt, und der ein herrliches Wandergebiet ist. Die Streusiedlung erstreckt sich von 600 bis 1300 Meter auf einem großen Bergrücken. Dieser ist ein wahres Sonnenplateau und deshalb klimatisch klar begünstigt. Besonders schön ist Rellseck (eine Stunde zu Fuß von der Kirche entfernt). Dort wartet auf den Wanderer einer der schönsten Aussichtspunkte des Montafons mit einem herrlichen Rundblick in die Bergwelt. Nicht umsonst schwärmen die Einheimischen, wenn sie vom Rellseck sprechen, von der Toskana des Montafons.

In Bartholomäberg ist das einzige Schaubergwerk Vorarlbergs. Bei der Restauration des Bergwerks wurde besonders auf die Erhaltung eines unverfälschten historischen Charakters geachtet. Rund 115 Meter des St. Anna Stollens, dessen tatsächliche Länge nicht bekannt ist, sind für die Besucher zugänglich gemacht worden. – Infos unter www.bartholomaeberg.at und unter Tel.: (0043 5556) 73101.

Sehenswert, nicht nur, weil sie nicht zu übersehen ist, ist ferner die Pfarrkirche St. Bartholomäus. Sie ist im barocken Stil gebaut und steht an einer beherrschenden Stelle am Berghang.

Die Heimat von Anita Wachter

Lebt in Bartholomäberg: Olympiasiegerin Anita Wachter. - Foto: SC Montafon

Lebt in Bartholomäberg: Olympiasiegerin Anita Wachter. – Foto: SC Montafon

Bartholomäberg ist der Wohnort einer der erfolgreichsten österreichischen Skifahrerinnen – Anita Wachter nämlich.

Die gebürtige Schrunserin (*12.2.1967) wurde 1988 in Calgary Olympiasiegerin in der Kombination und holte sich im Winter 1992/93 den Gesamtweltcup. 1992 gewann sie bei Olympia in Albertville ferner Silber im Riesenslalom. Bei Weltmeisterschaften errang sie fünf Medaillen – zweimal Silber und dreimal Bronze. Sie errang 19 Einzelweltcupsiege, war insgesamt 56 Mal Zweite oder Dritte und wurde 1993 zur Sportlerin des Jahres in Österreich gewählt.

Die Mutter zweier Töchter lebt zusammen mit Rainer Salzgeber (*26.4.1967 in Schruns), ebenfalls einem ehemaligen Skirennfahrer. Er feierte seinen größten Erfolg bei der WM 1993 in Morioka mit dem Gewinn der Silbermedaille im Riesenslalom.

 Geheimtipp für Hartgesottene – “ValValtellina” in vier Tagen

Von Bartholomäberg aus hat man einen herrlichen Blick auf weite Teile des Montafons und seine gewaltigen Berge. - Foto: Dieter Warnick

Von Bartholomäberg aus hat man einen herrlichen Blick auf weite Teile des Montafons und seine gewaltigen Berge. – Foto: Dieter Warnick

Auf der sogenannten „ValValtellina“ gelangen Wanderer von Gargellen über das Schlappiner Joch (2203 Meter) bis nach Klosters in der Schweiz. Übernachtung in einem Drei-Sterne-Hotel. Am zweiten Tag Fahrt mit dem Bus nach Dürrboden (2007). Aufstieg zum Scalettapass (2606). Durch das Val Susauna Abstieg in das Engadin. Mit der Rhätischen Bahn geht es dann von S’chanf über den Berninapass bis zur Alp Grüm. Am nächsten Tag Besichtigung der Gletschermühlen und Abstieg nach Poschiavo (1014). Nach einer ausgiebigen Rast auf dem Dorfplatz geht es weiter zur geheimnisvollen Kirche von San Romerio (1793). Übernachtung im urigen Berggasthaus bei ‚Gino’.

In der “Oberen Latschätzalpe” wird Sura Kees hergestellt - wie auf vielen anderen Almen auch. - Foto: Dieter Warnick

In der “Oberen Latschätzalpe” wird Sura Kees hergestellt – wie auf vielen anderen Almen auch. – Foto: Dieter Warnick

Am vierten Tag Abstieg nach Miralago und von dort Rückfahrt mit der Rhätischen Bahn nach Klosters. Danach Fahrt mit dem Bus nach St. Antönien/Partnun (1770). Bei einer deftigen Gerstensuppe erfahren die Teilnehmer Interessantes über die Schmugglerei. Weiter geht es Richtung Tilisuna, wo ein Stück abseits des Weges das ‚Kaffeeloch’, das ein wichtiger Umschlagplatz für die Schmuggler war, und fast niemand kennt, besichtigt wird.  Übernachtung auf der Tilisunahütte (2208). Am letzten Tag Abstieg über den Tobelsee ins Gauertal nach Latschau, wo die Wanderung bei einem gemütlichen Mittagessen endet.

Teilnehmerzahl:  max. 14 Personen; Wanderzeiten pro Tag: 5-6 Stunden; Preis: 420 Euro; Leistungen: 4 Übernachtungen mit Halbpension, Fahrten mit der Rhätischen Bahn und Taxi, Besichtigung der Gletschermühlen. – Weitere Informationen: Karl Schuchter, A-6773 Vandans, Tel.: (0043 664) 82 38 778; E-Mail: karl@schuchter.net

LANDESINFO MONTAFON:

Ein Hochtal zwischen Verwall, Rätikon und Silvretta

In Tschagguns, unmittelbar bei Schruns gelegen, thront die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt. - Foto: Dieter Warnick

In Tschagguns, unmittelbar bei Schruns gelegen, thront die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Geburt. – Foto: Dieter Warnick

Das Montafon liegt im Westen Österreichs, im Bundesland Vorarlberg, und rühmt sich als Wanderland. Es hat 16 700 Einwohner und ebenso viele Gästebetten. Das Hochtal zwischen Verwall, Rätikon und Silvretta erstreckt sich über 39 Kilometer von der Bielerhöhe im Silvrettagebirge bis zur Ortschaft Bludenz. Es wird von der Ill durchflossen; umrahmt wird das Montafon von 17 Gipfeln imposanter 3000-er. Die höchste Erhebung ist der Piz Buin (zu deutsch “Ochsenkopf”) mit 3312 Metern. Hauptort ist das auf 700 Metern über dem Meeresspiegel gelegene Schruns mit zirka 3700 Einwohnern. Weitere Orte im Montafon sind: St. Anton im Montafon (650 Meter hoch gelegen/750 Einwohner), Vadans (660/2600), Bartholomäberg (1100/2300), Silbertal (890/840), Tschagguns (700/2200), Gargellen (1430/110), St. Gallenkirch-Gortipohl (900/2200) und Gaschurn-Partenen (1000/1500. Der Name Montafon kommt höchstwahrscheinlich aus der rätoromanischen Sprache.

Informationen: Montafon Tourismus GmbH, Montafonerstr, 21, A-6780 Schruns, Tel.: (0043 5556) 72 25 30, Fax: (0043 0556) 7 48 56; E-Mail: info@montafon.at; www.montafon.at

Raushier-Reisemagazin

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