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Pitztaler Gletscher-Bergbahnen laufen jetzt mit Sonnenergie

2,5 Millionen Euro Investitionsvolumen, sieben Monate Bauzeit – und gerade rechtzeitig fertig zur Wintersaison: Auf dem Pitztaler Gletscher wurde die größte Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, die es bislang in einem Skigebiet gibt. Sie steht auf knapp 3000 Metern und ist damit das höchstgelegene Sonnenkraftwerk in ganz Europa. Es erzeugt ein Drittel des gesamten Stroms, der hier oben für Lifte, Bahnen, Gastronomiebetriebe und Schnee-Erzeugung benötigt wird. Und erinnert dabei optisch an eine Lawinenverbauung.

Auf dem Pitztaler Gletscher wurde soeben die größte Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. - Foto: Pitztaler Gletscherbahn

Auf dem Pitztaler Gletscher wurde soeben die größte Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. – Foto: Pitztaler Gletscherbahn

In der Tat: Die Konstruktion der Solaranlage ist ähnlich. Die Photovoltaikmodule sind auf einem speziellen, horizontalen Fachwerkträgersystem montiert, das durch Stützen im Fels verankert ist. „Die Fundamentfläche beträgt insgesamt nur rund 100 Quadratmeter“, erklärt Marcus Herovitsch von den Pitztaler Bergbahnen und betont: „Uns war es enorm wichtig, die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten.“ Der Strom, den die Anlage erzeugt, würde für etwa 400 Privathaushalte ausreichen – was eben einem Drittel des Bedarfs am Pitztaler Gletscher entspricht. Die enorme Effizienz liegt an den besonderen Bedingungen, die hier oben in fast 3000 Meter Höhe gegeben sind: Saubere Luft, hohe Reflexionsgrade, niedrige mittlere Jahrestemperaturen und viele Sonnenstunden. All das führt, wie diverse Testreihen im Vorfeld gezeigt haben, zu Erträgen, die um 40 Prozent höher liegen als an Normal-Standorten.

„Uns kommt es auf ein rundes Gesamtkonzept an“, sagt Herovitsch und verweist auf die Sonnentankstelle, die vor wenigen Tagen an der Talstation des Gletscherexpresses eröffnet wurde. Wintersportler, die mit einem Elektroauto ins Pitztal anreisen, können hier an vier Ladestationen gratis Strom aufladen.

30.000 Liter Heizöl pro Betriebsjahr gespart

Bereits 2007 machten die Pitztaler Bergbahnen von sich reden, als sie den ersten Gastronomiebetrieb im Alpenraum überhaupt in Passivhaus-Bauweise errichteten. Die Sunnaalm, die an der Bergstation der Riffelseebahn steht, bekommt ihre Energie durch Erdwärme und Sonnenkollektoren. Dadurch können bis zu 30.000 Liter Heizöl pro Betriebsjahr gespart werden. „Wir freuen uns, im Bereich Umweltfreundlichkeit Trendsetter zu sein“, sagt Herovitsch.

Raushier-Reisemagazin

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