In der Winterzeit findet sich nicht nur im traditionellen Skiurlaub eine beliebte Form der Urlaubsgestaltung. Zunehmende Verbreitung finden auch Winterurlaube im Wohnmobil, die bei guter Ausstattung zu einem ganz besonderen Erlebnis werden können.
Durch hervorragend ausgebaute Stellplätze, winterfest ausgestattete Fahrzeuge und die spezielle Atmosphäre des Winters wird das Camping auch zur kalten Jahreszeit zu einer bereichernden Erfahrung. Hierbei gilt es im Vorfeld bei der Auswahl des Wohnmobils und der Ausrüstung einige Dinge zu beachten um den Urlaub so entspannend wie möglich zu gestalten.
Wintertauglichen und winterfeste Wohnmobile
Vehikel, die mit der Bezeichnung „wintertauglich“ ausgewiesen sind, durchlaufen ein weniger strenges Testverfahren als Fahrzeuge der Stufe „winterfest“. Die Norm für Winter-Wohnmobile findet sich in der EN 1646-1.
Einige Hersteller liefern bereits ab Werk winterfeste Wohnmobile. Das sind u.a.
- HYMER Reisemobile
- ERIBA Caravans
- HYMERCAR
- Alkoven Wohnmobil Bimobil
Die Auszeichnung „wintertauglich“ (Stufe II) erfordert zwei erfolgreich durchlaufene Testphasen. In Phase Eins wird das gesamte Fahrzeug auf 0 °C heruntergekühlt, während sämtliche Fenster und Türen geöffnet sind. In Phase Zwei erfolgt ein Start der Heizung, wobei das Wohnmobil ausgehend von null Grad so schnell wie möglich aufgeheizt wird. Der Test ist bestanden, wenn das Gefährt innerhalb von maximal zwei Stunden auf 20 °C aufgeheizt werden kann. Der Temperatur-Messpunkt befindet sich in der Mitte des Wohnbereichs, einen Meter über dem Boden. Zudem werden fünf weitere Messungen durchgeführt und zwar in verschiedenen Bereichen des Wohnmobils. Die Temperaturabweichung darf hierbei nicht höher als 7 °C liegen.
Die Einstufung in Stufe III („winterfest“) erfordert mehrere und härtere Testphasen. Auch hier wird in Phase Eins das Wohnmobil abgekühlt. Dies geschieht in ähnlicher Weise wie beim Test auf Wintertauglichkeit, jedoch erfolgt die Abkühlung auf – 15 °C. Bei dieser niedrigen Temperatur setzt die Phase Zwei an die ansonsten identisch mit der entsprechenden Phase im Wintertauglichkeitstest ist. Auch hier wird der Innenraum so rasch wie möglich auf 20 °C aufgeheizt.
Im Gegensatz zu den Testverfahren bei Stufe II erfolgen hier nun weitere Phasen. Phase Drei sieht vor, dass das Fahrzeug zunächst eine Stabilisierungszeit von einer Stunde erfährt, währenddessen die Innenraumtemperatur auf den erreichten 20 °ehalten wird. Anschließend werden die Wassertanks des Wohnmobils befüllt. Eine weitere Stunde später werden sämtliche Wasserleitungssysteme auf Funktion geprüft, wobei auszuschließen ist, dass sich Eis gebildet hat.
Fazit: Wintertauglich oder winterfest?
Wintertauglich bedeutet, dass bei Außentemperatur von 0 °C der Innenraum dauerhaft auf 20 °C erwärmt werden kann (Norm-Prüfstufe 2). Das gilt beispielsweise für alle Serienfahrzeuge von Dethleffs oder Hyemer. Winterfest ist ein Fahrzeug für die meisten Hersteller bei Norm-Prüfstufe 3 der DIN EN 1645-1. Dabei muss ein komplett ausgekühltes Fahrzeug bei -15 °C innerhalb von nur vier Stunden auf +20 °C aufheizen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Wohnmobile, die nur als wintertauglich ausgewiesen sind, auch nur bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch hinreichend Sicherheit bieten. Sind größere Reisen in kältere Gegenden geplant, empfiehlt es sich, auf Winterfestigkeit zu achten.
Ausstattung und Aufbau des Wohnmobils im Winter
Außer der normgerechten Winterfestigkeit sollten Wohnmobile in der kalten Jahreszeit noch weitere Eigenschaften mitbringen die im Winter unverzichtbar sind. So ist besonders im Winter auf eine hinreichende Größe des Fahrzeugs zu achten. Winterausrüstung kann viel Platz beanspruchen. Eine nützliche Option bieten Vorzelte, die Schnee und Nässe vom Wohnmobil fernhalten und zusätzlich Platz bieten.
Besonders im Winter ist eine hinreichende Bereifung erforderlich. Hier ist eine Profiltiefe von vier Millimetern das Minimum. Empfohlen wird eine größere Profiltiefe von fünf oder mehr Millimetern.
Eine gut ausgebaute Heizungsanlage spielt gerade im Winter eine große Rolle. Dazu gehört auch eine gute Wärmeisolation. Vollintegrierte Wohnmobile weisen eine Sandwich-Bauweise auf, bei der die Wände eine optimale Isolation bieten. Gleichzeitig ist es von Bedeutung, auf genügend Möglichkeiten für die Luftausströmung zu achten. Bewährt ist ein Verlauf der Heizschläuche in der Nähe der Wasserleitungen, die auf diese Weise gleichzeitig vor Frost geschützt sind. Beheizbare Fußböden bieten nicht nur zusätzlichen Komfort, sondern auch einen Frostschutz für Bordinstrumente und Wassertanks.
Weiterführende Informationen zum Thema Wintercamping:
Ein Winterreisemobil finde ich auch spannend. Wahrscheinlich braucht es dann eine besondere Vermietung für Reisemobile wie diese. Im Winter ist natürlich das Fahren auch gefährlicher und so die Versicherung sicher komplizierter.