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Kloster Waldsassen erstrahlt heute in neuem Glanz

Seit mehr als 1000 Jahren prägen Klöster die Landschaft Bayerns und sind lange Zeit wirtschaftliches Zentrum ganzer Regionen – so wie in Waldsassen. Das 100. Kloster des Zisterzienser-Ordens wurde im Jahr 1133 gegründet und war bis 1803 ein reines Männerkloster. Reich, wohlhabend und einflussreich wächst es mit der Zeit: 1704 entsteht eine prächtige Basilika und etwa zehn Jahre danach die weltberühmte Stiftsbibliothek. Ab 1864 wird es zum Frauenkloster, wenig später wird eine Mädchenschule gegründet.

Kloster Waldsassen erstrahlt in neuem Glanz. - Foto: www.bayern.by / Peter von Felbert

Kloster Waldsassen erstrahlt in neuem Glanz. – Foto: www.bayern.by / Peter von Felbert

Doch vor einiger Zeit ging der Glanz des prachtvollen Stifts verloren. Äbtissin M. Laetitia Fech ist es jedoch gelungen, das Kloster und somit auch die Region rund um Waldsassen wieder aufleben zu lassen. Gäste und Einheimische nehmen heutzutage das Angebot der Abtei wahr, erleben die herzliche Atmosphäre und genießen ihren Aufenthalt im Gästehaus des Klosters in Waldsassen. Der Wirtschaftshof des Klosters ist zudem für Familien ein toller Ort. Hier können viele zum Teil exotische Tiere bestaunt werden.

Als Laetitia Fech als junge Schwester vom Kloster Lichtenthal nach Waldsassen wechselt, möchte sie die Abtei als Paramentenstickerin unterstützen und baute nach einiger Zeit eine Stickerei als Meisterbetrieb im Kloster auf. „Ich wollte helfen, es wirtschaftlich aufzubauen und die Brücke zur Jugend zu schaffen“, erklärt sie. 1995 steht dann die Wahl zur Äbtissin im Kloster Waldsassen an und die Schwestern entschieden sich unerwartet für die damals 38-jährige Laetitia. Nach einiger Bedenkzeit nahm sie die Wahl an, um dem Kloster zu helfen: „Ich wusste, wenn ich es nicht tue, wird das Kloster aufgelöst.“

Ein Ort der Spiritualität

Im Jahr 1996 leitete die junge Äbtissin die erste Generalsanierung in die Wege, die im Jahr 2011 abgeschlossen wurde. Doch viele Räume des denkmalgeschützten Gebäudes standen leer. „Wir wollten sie mit Inhalten füllen“, erklärt die Äbtissin und veranlasste weitere Bauprojekte, wie den Aufbau des Gästehauses, der Sporthalle und des „Mühlenareals“. „Teilweise war es knüppelhart“, erinnert sich die heute 60-Jährige. „Ohne Gottvertrauen hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.“ Auch ein Kultur- und Begegnungszentrum entstand, wo etwa 230 Veranstaltungen jährlich stattfinden. Zahlreiche Menschen besuchen die Seminare sowie die Abtei und gönnen sich eine Auszeit.

Raushier-Reisemagazin

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