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Spurensuche: Aus dem Pottland in die Welt

Bei der Ausstellung „Aus dem Pottland in die Welt“ wird die Geschichte der Töpferei dargestellt. - Foto: Töpfermuseum Duingen

Bei der Ausstellung „Aus dem Pottland in die Welt“ wird die Geschichte der Töpferei dargestellt. - Foto: Töpfermuseum Duingen

Fünf Museen präsentieren in einer Verbundausstellung die Geschichte der Töpferei im Weser- und Leinebergland – mit großem Rahmenprogramm rund ums Töpfern.

Sie verschönerte die Tische reicher Amsterdamer Kaufleute genauso wie die armer englischer Bauern: die farbenfrohe, oft reich verzierte, hochwertige Keramik aus dem „Pottland“. So nannte sich die historische Töpferregion zwischen Weser und Leine, in der vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert tonnenweise Geschirr für Haushalte in ganz Nordeuropa hergestellt wurden. Mit den ersten europäischen Siedlern gelangte die Keramik aus dem Pottland sogar bis in die Neue Welt.

Ein früher „niedersächsischer“ Exportschlager, dessen große kulturelle und historische Bedeutung jetzt erstmals eine Verbundausstellung von fünf niedersächsischen Museen zeigt: „Aus dem Pottland in die Welt“ heißt die gemeinsame Sonderausstellung der Museen in Springe, Bad Münder, Coppenbrügge und Duingen, die das Ergebnis einer fünfjährigen Spurensuche präsentiert: Wie wird aus dem Rohstoff Ton Keramik? Welche Techniken der Töpferei gab es? Wie sah der Alltag der Töpferfamilien aus? Und welche Wege nahm die Ware, was erlebten die Händler unterwegs? Die Ausstellung dauert von 1. April bis 19. August.

Das sind einige der Fragen, auf die die Verbundausstellung neue interessante Antworten gibt. Auch den Themen Archäologie und Restaurierung ist ein Bereich gewidmet. Daneben lädt ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm Erwachsene und Kinder ein, mehr über das uralte Handwerk zu erfahren und sich selber im Töpfern zu versuchen.

Einen Besuch der Verbundausstellung lohnt sich besonders zu den Programm-Highlights: Am 6. Mai dreht und modelt der Töpfer Jan Ehlers im Museum in der Burg Coppenbrügge. Am 20. Mai verbindet ein Pendelverkehr aus Planwagen die Museen von Bad Münder und Springe. Stärken können sich die Besucher in Bad Münder an diesem Tag mit Suppe aus der Rauchküche im Bürgerhaus von 1752. Die Rauchküche ist die einzige, die in Niedersachsen noch in Betrieb ist. Besonders interessant ist es auch, den großen Töpfermarkt in Springe am 9./10. Juni zu besuchen oder den Keramikbrand in dem mittelalterlichen Ofen von Coppengrave (Duingen) am 14./15. Juli mitzuerleben. Vom 9.bis 25. November präsentiert das Weserrenaissance Schloss Bevern die Gesamtschau aller Themen.

Ein reich bebilderter Katalog mit ca. 250 Seiten Umfang gibt zudem erstmals ein wissenschaftlich fundiertes, ausführliches Bild der 850jährigen Tradition des Töpfereihandwerks im Pottland.

Informationen: www.pottland.de

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