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Grado erwartet die schrecklichen Meerhexen

Schreckliche Wesen auf der Insel der Sonne: Wer hat gesagt, dass Hexen nur auf Besen fliegen? In Grado, dem Badeort Friaul Julisch Venetiens, kommen sie vom Meer, auf den „batele“, den typischen Schiffen der Lagune. Dazu haben sie einen extravaganten und bedrohlichen Namen: die „varvuole”, um die sich eine alte Legende rankt, aus der Zeit der Überfälle der kriegerischen Uskoken, der Piraten, die von der Küste des Balkans kamen, um die Häfen auszurauben, die zu Venedig gehörten.

Die Hexen haben ein schreckliches Aussehen: lange spitze Zähne, Haare aus Draht, Holzbeine und Augen aus Feuersteinen. - Foto: Archivo Fotografico Comune di Grado

Die Hexen haben ein schreckliches Aussehen: lange spitze Zähne, Haare aus Draht, Holzbeine und Augen aus Feuersteinen. – Foto: Archivo Fotografico Comune di Grado

Am Vorabend des Dreikönigstags bei Sonnenuntergang fordert ein Herold dazu auf, auf das Meer zu achten, weil aus dem Nebel die Hexen zur Küste vordringen. Laut Tradition haben sie ein schreckliches Aussehen: lange spitze Zähne, Haare aus Draht, Holzbeine und Augen aus Feuersteinen. In Mänteln aus Netzen kommen die Hexen mit grausigen Schreien und wirbelnden Tänzen auf das Festland mit nur einem Ziel: die bösen Kinder fortzuschleppen.

Um sich vor dem Angriff der varvuole zu schützen, rieben die Insulaner Knoblauch auf Türen und Fenster und benetzten die dunkelsten Ecken ihrer Häuser mit Weihwasser. Aber woher stammt diese Tradition? Eine der Hypothesen, die sich auf Etymologie und Geschichte gründet, nennt die vielen Epidemien, insbesondere die Pocken, von denen der Name varvuole stammen soll und die jahrhundertelang die Küste der Adria peinigten. Dies würde auch das schreckliche Aussehen dieser Gestalten erklären und die Benutzung des Knoblauchs als natürliches Antiseptikum.

Das Schauspiel wiederholt sich jedes Jahr am 5. Januar im Porto Mandracchio von Grado und lockt immer viele Zuschauer an.

Grado: Grado, das den Beinamen Isola del Sole, Insel der Sonne, trägt, ist durch einen schmalen Landstreifen mit dem Festland verknüpft, hat einen historischen Ortskern und erinnert stark an Venedig: kleine Plätze und Gässchen, die von eng aneinandergereihten, malerischen Fischerhäusern gesäumt sind: eine faszinierende Welt in der die Zeit scheinbar stillsteht. Grado liegt an einer von labyrinthartig angeordneten Inseln gebildeten Lagune und lockt mit einem fünf Kilometer langen Strand mit weißem, feinen Sand.

Informationen:Tourismusbüro Grado, Viale D. Alighieri 66, 34073 Grado (GO), Tel. +39 0431 877111, Fax +39 0431 83509, info.grado@turismo.fvg.it. Ferienwohnungen zu mieten und sogar Kaufimmobilien gibt es bei: Immobiliare Marinara, via Marina 18 – 34073, Grado, Tel. +39 0431 80331, Fax +39 0431 876812, info@immobiliaremarina.it, www.immobiliaremarina.it/de_DE/.

Raushier-Reisemagazin