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Kitzbühel: Mit Bus und Bahn direkt ins Skigebiet

Ohne Stau, Parkplatzsuche und Wartezeiten an der Kasse auf die legendären Pisten zwischen Hahnenkamm und Kitzbüheler Horn. Das geht nun schon im dritten Winter von München aus mit dem Kitz-Ski-Express, einem modernen Reisebus. Jetzt weitet Kitzbühel die Kooperation mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter aus.

Der Kitz-Ski-Express fährt von Münchens Stadtitte direkt an die Piste in den Kitzbüheler Alpen; Foto: Heiner Sieger

Der Kitz-Ski-Express fährt von Münchens Stadtitte direkt an die Piste in den Kitzbüheler Alpen; Foto: Heiner Sieger

München, Dienstagfrüh, 6.55 Uhr. IT-Fachmann Michael Weber steigt an einem kühlen Januarmorgen am Busbahnhof  in einen knallroten Reisebus. Seine Skier hat er eben im Kofferraum verstaut. Wenige Minuten später geht es auch schon los. Im Bus reicht der Betreuer Butterbrezn, belegte Semmeln und frischen Kaffee sowie die Boulevardzeitung vom Tag. Michael Weber lächelt zufrieden. „Für mich ist das genau das Richtige. Beruflich schaffe ich es nicht, immer mit Freunden gemeinsam zu fahren. Mit dem Bus ist es auf jeden Fall billiger und bequemer“.

Möglichst viel Nahverkehr auf den öffentlichen Verkehr bringen

Keine zwei Stunden später hat der „KitzSki-Express“ sein Ziel erreicht, die Talstation der Fleckalm-Bahn, die Michael Weber direkt auf die Pisten der Kitzbüheler Alpen bringt. Anstehen muss der 34-Jährige nicht mehr, denn das Ticket, dass er am Vortag über Internet gebucht hat, hat er schon im Bus ausgehändigt bekommen.

Ski-Gäste wie Michael Weber wünscht sich Sepp Burger noch weit mehr:  „Wir haben ein ganz klares Ziel: Wir wollen möglichst viel Nahverkehr auf den öffentlichen Verkehr bringen“, so Sepp Burger, Chef der Kitzbüheler Bergbahnen. „Der Trend geht dahin, der Nahverkehr wird zudem für den Einzelnen immer teurer. Und inzwischen nähern wir uns diesem Ziel in konzentrischen Kreisen.“

Der innerste Kreis: 400.000 der rund 1,5 Millionen Ski-Gäste Kitzbühels nutzen bereits einen der rund 30 – für Skipass-Inhaber – kostenlosen Skibusse, die im 15-Minuten Takt Skiorte von Mittersill  bis Aschau bei Kirchberg miteinander sowie mit den Pisten verbinden. Zwischen 8 und 18 Uhr verkehren die Busse täglich. Rund eine Million Euro lassen sich die Kitzbüheler Bergbahnen diesen umweltfreundlichen Service für ihre Gäste kosten.

Im Skianzug kostenlos nach Kitzbühel

Gratis ist für Gäste auch der „Streif-Zug“ – der nächste Kreis: Aus zwei Richtungen, sowohl aus St. Johann als auch aus Brixen und Westendorf nimmt der Zug kostenlos jeden mit, der im Skianzug aus den Nachbarorten zur Kitzbüheler Bahnstation „Streif“ fährt, wie die legendäre Hahnenkammbahn auch genannt wird. 5000 Gäste haben das Angebot im vergangenen Jahr in Anspruch genommen.

Ein weiterer konzentrischer Kreis führt inzwischen nach München. Von dort fährt bereits im 3. Jahr von Dezember bis Anfang April der KitzSki-Express in Kooperation mit dem Busunternehmen Geldhauser an die weltbekannte Streif. Laut Burger ist auch dieses Angebot ein Erfolg. Im Jahr Eins haben es 1000 Münchner in Anspruch genommen, im Jahr darauf schon doppelt so viele. Für Preise ab 49,-. Euro inklusive Skipass, Brezn-Frühstück und Tageszeitung ist das Angebot auch erschwinglicher als selber zu fahren.

Busfahren wird in der Zukunft noch attraktiver

Seit diesem Jahr fährt der Kitz-Ski-Express auch in Augsburg und Nürnberg ab. Als nächstes soll auch Landshut angebunden werden, so Franz Gerstmayr von Geldhauser Busreisen, einer der Väter dieses  Skifahrer-freundlichen Services.

Kitzbühels Bergbahn-Chef Sepp Burger ist zufrieden damit, wie gut die Angebote bereits angenommen werden. „Wir sind absolut auf dem richtigen Weg. Unser Angebot trifft den Zeitgeist. Schließlich ist der Umstieg vom eigenen Gefährt auf öffentliche Verkehrsmittel ein Umdenkprozess, den allmählich immer mehr Menschen beginnen“.

Dieser Prozess dürfte in den kommenden Jahren noch einen gewaltigen Schub erfahren. Erst kürzlich wurde der Markt der Fernbusreisen vom deutschen Gesetzgeber liberalisiert und große Anbieter wie ADAC und Deutsche Post basteln bereits an Strategien für den Einstieg in dieses Geschäft. „Das kann nur bedeuten: Busfahren wird in der Zukunft noch attraktiver“, so Franz Gerstmayr. „Das zieht vor allem junge Leute verstärkt auf den Bus.“

Schnell und unkompliziert nach Kitzbühel

Streifzug: jeden Sa. und So. (29.12.12–03.03.13, ausgenommen 01.01.13)
Hinfahrt Rosenheim (07.20 Uhr) – Raubling – Brannenburg – Oberaudorf – Kufstein – Wörgl – Kitzbühel Hahnenkammbahn (Sa. 08.58 Uhr/So. 08.40 Uhr) – Rückfahrt Kitzbühel Hahnenkamm (17.19 Uhr) – Rosenheim (18:40 Uhr) – Preis ab Rosenheim: Erw. 59 Euro, Ki. bis 6 J. gratis, Ki. bis 15 J. 29,50 Euro, Jgd. bis 18 J. 47,20 Euro.

Familyticket: Mit Dauerkarte der Bergbahn Kitzbühel, Tirol Snow Card od. Kitzbüheler Alpen AllStarCard ab Rosenheim 30 Euro, ab Kufstein 19 Euro, ab Wörgl 13 Euro.

KitzSkiXpress: Täglicher Direktshuttle von München nach Kitzbühel mit Geldhauser Busreisen – Pauschalpreis: inklusive Bordverpflegung und Skipass ab 49 Euro

Raushier-Reisemagazin