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Madeira – schwimmender Garten im Atlantik

Es ist März, und in Funchal, der Hauptstadt der Atlantik-Insel Madeira, ist es 19 Grad warm. Schon auf der Gangway bläst uns ein warmer Wind entgegen. Cäcilia, unsere Reiseleiterin vor Ort, hebt die Stimmung mit dem Wetterausblick der nächsten Woche: Sonne, Wind und eine vielversprechende Inseltour. 

Im Hotel angekommen, erwartet uns Reiseorganisatorin Maria mit einem Glas Madeira-Wein. Jetzt heißt es: Raus aus den Winterklamotten, rein ins sommerliche Outfit, um zunächst einmal die Gegend zu erkunden. Ein scharfer, warmer Wind bläst uns in Gesicht, Atlantik-Flair eben.

So schmeckt Urlaub

57 Kilometer lang, 22 Kilometer breit, 230 000 Einwohner: das ist Madeira

57 Kilometer lang, 22 Kilometer breit, 230 000 Einwohner: das ist Madeira

In der Sonne sind es wunderbare 25 Grad, in den Bergen schon mal kühlere 17. Kühl? Alles relativ. In Hotelnähe finden wir kleine, voll besetzte Restaurants, und wir essen die größten, leckersten Garnelen unseres Lebens, mit gedünstetem Gemüse, Reis, gebackenen, süßen Kartoffeln und Knoblauchbrot. Dazu ein leichter portugiesischer Weißwein. So schmeckt Urlaub.

Am nächsten Tag geht es nach Camara de Lobos, einem bekannten Fischerdorf der Insel. Hier verweist ein Restaurant namens Churchill auf dessen Besuch. Madeira, aus Kolonialzeiten englisch geprägt, hat auch Churchill angezogen. Hier entspannte der frühere britische Premier und frönte der Malerei.

Bananen, überall Bananen

Madeira ist ob der felsigen Küste nicht unbedingt für einen Badeurlaub geeignet; die Insel ist geprägt von Lavagestein und kleinen Buchten.

Madeira ist ob der felsigen Küste nicht unbedingt für einen Badeurlaub geeignet; die Insel ist geprägt von Lavagestein und kleinen Buchten.

Wir fahren serpentinartige Straßen hinauf, vorbei an Weingärten und Bananenbäumen. „18 000 Tonnen Bananen werden im Süden Madeiras geerntet und exportiert“, erzählt Cäcilia. Im Bus erleben wir, dass Autofahren auf  Madeira nichts für schwache Nerven ist. Ein Blick ins atemberaubende Tal wirkt gelegentlich wie ein Blick in den Abgrund.

Nach einem malerischen Blick in die Bucht von Camara fahren wir weiter nach Porto Moniz und treffen hier auf ein Städtchen mit natürlichen Meeresschwimmbecken aus bizarrer schwarzer Lava. Wir überqueren den 1000 Meter hohen Encumeada-Pass, und haben Glück: An diesem Tag ist die Sicht so gut, dass wir bis zur Nord- und Südküste schauen können. Weiter unten erleben wir die herrliche Aussicht von dem 580 Meter hohen Cabo Girao – der höchsten Steilküste Europas. Beeindruckend sind die Straßen, die durch die Felsen hindurch führen und die Insel von allen Seiten befahrbar machen. „Das war nicht immer so. Es gab oft Steinschlag. Das war gefährlich und hat viel zerstört“, erzählt Cäcilia.

Herrlich bummeln lässt es sich auf dem Markt von Funchal am Wochenende.

Herrlich bummeln lässt es sich auf dem Markt von Funchal am Wochenende.

Die Düfte sind allgegenwärtig

In den nächsten Tagen sehen wir den östlichen Teil Madeiras mit den Orten Camacha, Santana, Porto da Cruz und Sao Lourenco, Madeiras östlichsten Punkt nach Machico. Die Düfte der Blumen und Pflanzen sind überall gegenwärtig und machen den besonderen Zauber der Blumen- und Wanderinsel aus. Der Botanische Garten auf den Höhen von Funchal bietet ein einzigartiges Blumen- und Pflanzenmeer. Obst, Blumen und frische Fische auf Funchals Markt lassen keine Wünsche offen. Wer gern kocht, bereitet vor seinem geistigen Auge Menüs aller Art. Madeira ist die ideale Insel für Aktivurlaub: Wandern und relaxen am Meer – klimatisch am besten von April bis Juni. Und wer mag, schließt den Tag mit einem Gläschen Madeira ab, einem süßen Portwein.

Raushier-Reisemagazin