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Seit dem 13. Jahrhundert: Wo man die Sommerfrische erfand

Hier wurde die Sommerfrische erfunden. Das ist kein Werbegag , sondern in Dokumenten aus dem 13. Jahrhundert nachzulesen. Die Hänge rund um die drei dicht aneinander gebauten romanisch-gotischen Kirchen, die dem Ort Dreikirchen den Namen gaben, zogen schon immer Erholungssuchende an.

Das Haus ist aus dem 14. Jahrhundert. Foto: Birgit Weichmann

Das Haus ist aus dem 14. Jahrhundert. Foto: Birgit Weichmann

Aus dem 14. Jahrhundert ist denn auch das Haus mit seinen 26 Zimmern und 42 Betten. Ein Hotel, das man auch heute noch nicht mit dem Auto anfahren kann?! Da trennt sich doch schon die Spreu vom Weizen, denn nur wer vom Parkplatz in Barbian einen 30-minütigen steilen Anstieg zu Fuß auf sich nimmt oder eine Fahrt mit dem Geländewagen-Taxi, gelangt ins Bergparadies. Wanderer müssen es den ganzen Urlaub über auch nicht mehr verlassen, denn das Hotel Bad Dreikirchen liegt eingebettet in ein Netz von Wanderwegen unterschiedlicher Länge und mit Herausforderungen an jede Konditionsstufe. Es ist so weitläufig, dass man kilometerlang keinem anderen Wanderer begegnet.

Der Duft von Holz ist allgegenwärtig

Die stilvoll renovierten Zimmer sind aus altem Holz mit neuen Einbauten geschickt kombiniert. Der Duft von Holz ist allgegenwärtig, auch in der gemütlichen Stube, wo das Abendessen serviert wird. Halbpension umfasst neben einem kräftigen Frühstück ein viergängiges Abendmenü, das Wert auf leichte regionale Küche und viel frische Zutaten legt. Besonders die Kuchen zum Nachmittagskaffee und die Desserts sind erwähnenswert.

Einen Fernseher sucht der Gast vergeblich

Ein Ort der Ruhe und der Einsamkeit: Dreikirchen in der Nähe von Barbian. Foto: Birgit Weichmann

Ein Ort der Ruhe und der Einsamkeit: Dreikirchen in der Nähe von Barbian. Foto: Birgit Weichmann

Und wenn das Wetter einmal nicht zum Ausflug in die Natur einlädt, dann tut der Seele auch eine ausgiebige Dusche im sonnengelben Bad gut, oder eine ausgedehnte Lesestunde auf dem gelben Diwan im Zimmer oder auf der Loggia, im tiefen Lehnstuhl in der gut bestückten Bibliothek oder im Musikzimmer neben dem Kamin. Oder wie wäre es mit ein paar Stücken auf dem Flügel im Musikzimmer? Fernseher sucht man hier vergeblich. Der Weitblick in die Dolomiten, auf Plose, Geislerspitzen, Sella-Massiv und Langkofel, auf Gewitterwolken und Alpenglühen, auf Abendrot und schwarze Wälder aber sind Fern-Sehen genug.

Durch dieses Alternativ-Angebot lassen sich gerne Familien mit Kindern, aber auch Einzelreisende jeden Alters, Natur- und Wanderfreunde, und Liebhaber der Einsamkeit anziehen. Und wer die Zivilisation sucht, ist von Barbian aus mit dem Auto geschwind in Brixen oder Bozen, in den Weingebieten des unteren Etschtals oder auf den umliegenden Burgen.

Ein junges Wirts-Ehepaar

Warum das Hotel, das sich Gasthof-Albergo nennt – vom jungen Ehepaar Annette und Matthias Wodenegg mit sehr viel Charme und Liebe zum Detail geführt – nur drei Sterne hat, bleibt sein Geheimnis. Vom Charme, von seiner Atmosphäre und vom kulinarischen Angebot her gesehen hätte es sehr viel mehr verdient. Doch dann würden wohl auch die attraktiven Halbpensionspreise sehr viel höher werden.

Eine frühzeitige Buchung ist von Vorteil

Kaiserschmarrn vor malerischer Kulisse - in Dreikirchen lässt es sich herrlich urlauben. Foto: Birgit Weichmann

Kaiserschmarrn vor malerischer Kulisse – in Dreikirchen lässt es sich herrlich urlauben. Foto: Birgit Weichmann

Der Hotel-Gasthof Bad Dreikirchen liegt im Mittleren Eisacktal, oberhalb des Ortes Barbian, südlich von Klausen. Es ist von April bis Oktober geöffnet und bietet besonders im Frühjahr und Herbst attraktive Sonderpreise. Leider ist es kein Geheimtipp mehr, daher lohnt eine frühzeitige Buchung.

Informationen: Gasthof-Albergo Bad Dreikirchen, Matthias und Anette Wodenegg, St. Jakob 6, I-39040 Barbian, Tel. (0039 0471) 65 00 55; www.baddreikirchen.it, E-Mail: info@baddreikirchen.it

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