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Italiens größte Kletterhalle: Der SALEWA Cube in Bozen

Seit Frühjahr 2011 hat Bozen eine neue Attraktion – den SALEWA Cube. Er ist nicht nur für Kletterfans ein Hingucker der ganz besonderen Art – modern, luftig, großzügig, innovativ. In Stadt der Kletterer und Bergsteiger, die sich gern als „Tor zu den Dolomiten“ sieht, ist eine Kletterhalle entstanden, die keine Wünsche offen lässt.

Eine großzügige Terrasse im dritten Stock lädt zum Verweilen ein. - Foto: Salewa

Eine großzügige Terrasse im dritten Stock lädt zum Verweilen ein. – Foto: Salewa

SALEWA gehört zur Ober Alp AG; das Unternehmen stellt Produkte für den Bergsport her und vertreibt sie auch. Und seit 1990 gehört die Marke SALEWA zur Oberrauch-Gruppe. 1935 in München unter dem Namen SAttlerLEderWAren gegründet, stellte die Firma verschiedene Leder- und Textilprodukte her, unter anderem Rucksäcke und Skistöcke. In kürzester Zeit etablierte sich die Firma im Bergsport. Ins Programm aufgenommen wurden peu à peu Eispickel, Steigeisen und andere Eisausrüstung.

1983 übernahm Heiner Oberrauch mit seinem Sportartikel-Großhandel, der Ober Alp AG-SpA, den Vertrieb der Marke in Italien. Als die SALEWA GmbH 1990 vom damaligen Eigentümer zum Verkauf angeboten wurde, übernahm Oberrauch die Marke SALEWA und verlegte den Firmenhauptsitz von München nach Bozen.

1999 kaufte die Gruppe den traditionellen Skitourenbindungshersteller „Silvretta“. Sukzessive kamen noch die Firmen „Dynafit“ und „Pomoca“ unter das Dach der Ober Alp AG, zuletzt Anfang 2012 der britische Kletterausrüstungshersteller „Wild Country“.

140 Mitarbeiter

Wenn die Dunkelheit Einzug hält, wird das SALEWA-Gebäude noch imposanter. - Foto: Salewa

Wenn die Dunkelheit Einzug hält, wird das SALEWA-Gebäude noch imposanter. – Foto: Salewa

Im Bozner Süden gelegen, ist die Zentrale, „SALEWA Headquarter“, inzwischen auf 140 Mitarbeiter angewachsen. Von hier aus wird produziert, nach neuen Produkten und Technologien im Alpinismus geforscht, entwickelt, natürlich auch der Vertrieb gesteuert. Das internationale Marketing und die Verwaltung sind hier ebenso untergebracht. In dem vollautomatischen Warenlager werden täglich 45 000 Artikel bewegt.

„SALEWA World“ ist der innovative Verkaufspunkt, für Freizeitsportler und Profikletterer der „SALEWA Cube“ das Nonplusultra und Italiens größte Kletterhalle. SALEWA-Präsident Heiner Oberrauch sagte bei der Eröffnungsfeier: Wir sind erfreut und auch ein wenig stolz, dass wir vor allem den jungen Menschen eine Möglichkeit geben, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.“ Von ihm stammt im Übrigen auch der kluge Satz: „Wer hoch hinaus will, muss mit beiden Beinen am Boden bleiben“.

Im Warenlager werden täglich 45 000 Artikel bewegt. - Foto: Salewa

Im Warenlager werden täglich 45 000 Artikel bewegt. – Foto: Salewa

So macht die Arbeit Spaß

SALEWA sieht sich auch als Vorzeigefirma mit Wohlfühlfaktor und tut alles, um die Mitarbeiter bei Laune zu halten. So gibt es einen Kindergarten, in dem sich die Kleinen während der Arbeitszeit der Beschäftigten in guten Händen wissen, und im obersten Stockwerk des Turms ist ein Fitness-Center untergebracht.

Großzügige Aufenthaltsräume und eine Terrasse im dritten Stock tragen ebenso zum Verweilen bei. Und dann ist da noch das Bistro Bivac, in dem sich Mitarbeiter und Besucher drinnen und draußen auf dem Freisitz mit Grünanlage aufhalten und Speisen aus Produkten der Umgebung genießen können. Das Headquarter ist also ein Ort, an dem nicht nur gearbeitet wird, es ist ein Platz, an dem gelebt wird.

Gewaltige Ausmaße

Im großzügigen Eingangsbereich fühlt sich der Besucher gleich beim Eintreten wohl. - Foto: Salewa

Im großzügigen Eingangsbereich fühlt sich der Besucher gleich beim Eintreten wohl. – Foto: Salewa

Nähert man sich dem SALEWA-Gelände, dann werden von Sekunde zu Sekunde die gewaltigen Ausmaße der Gebäude, die miteinander verbunden sind, immer sichtbarer. Die Zentrale hat die Form eines Bergkristalls, der Turm ist 48 Meter hoch. Der Bau besticht durch die verwendeten Materialien, etwa durch die „Aluminiumhaut“ im Süden oder die große Fensterfront im nördlichen Teil. Die Zentrale fügt sich nahtlos in die Landschaft mit den umliegenden Bergen ein und präsentiert sich bei unterschiedlicher Lichteinstrahlung und den verschiedenen Gegebenheiten in Bozen als schillernder Halbkreis. In Sichtweite taucht Schloss Sigmundskron auf. Unterschiedlicher könnte die Architektur nicht sein.

Erwähnenswert ist ferner, dass die einzelnen Räumlichkeiten mikroklimatisch kontrolliert und geregelt werden. Verantwortlich dafür ist die Fotovoltaikanlage auf dem Dach, die die größte in ganz Südtirol ist.

Größte Kletterhalle Italiens

Die Ausmaße der Kletterhalle sind gigantisch. - Foto: Salewa

Die Ausmaße der Kletterhalle sind gigantisch. – Foto: Salewa

Das große Tor am Eingang zur Kletterhalle vermittelt den Eindruck, man wäre im Freien. Und bei gutem Wetter klettert man sowieso im geöffneten Tor. Einige interessante Details: Es gibt 11 000 Klettergriffe, die Kletterfläche innen beträgt 1855 Quadratmeter, die Kletterfläche außen 200 Quadratmeter. 18 Meter beträgt die höchste Wand, die es zu erklimmen gilt, der Überhang beträgt 9,5 Meter. Der Schwierigkeitsgrad der Klettertouren reicht von 4 bis 8c, den Vertikalsportlern stehen 180 verschiedene Routen zur Verfügung. Die Kletterhalle ist aber nicht nur für den Trainingsbetrieb geeignet, auch internationale Wettkämpfe können dort stattfinden.

 

Raushier-Reisemagazin