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Lords of Backpacking: Tage im Dschungel von Sumatra

Es war wieder einmal ein Abenteuer. Zwei Engländer und ich machten uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Samosir auf nach Ketambe, dem Dschungeldorf. Wir blieben in Berastagi stecken, da kein Bus mehr nach Kota Cane fuhr Aber kein Problem: In der Nähe war der Vulkan, mit dem wir sowieso geliebäugelt hatten.

So blieben wir einen Tag und bestiegen den Berg. Wie sich herausstellte, waren wir zu spät dran, um ihn komplett zu begehen. Dafür haben wir aber einen erstklassigen Sonnenuntergang erleben dürfen.

Hautnah: Ein Orang Utan im Dschungel von Ketambe auf Sumatra. Foto: ObstmeierKetambe

Hautnah: Ein Orang Utan im Dschungel von Ketambe auf Sumatra. Foto: Obstmeier

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Ketambe. Wir kamen um halb neun abends an und waren ziemlich platt. Am Morgen danach fuhren wir auf dem Autodach sitzend zum nächsten Marktplatz, kauften für den Grillabend ein und ließen es uns mit der Familie des Gasthauses gut gehen. Schließlich machten wir uns auf in den Dschungel. Ein einmaliger Ort auf dieser Erde, mit all seiner Vielfalt an Leben, den Tieren und den Pflanzen. Die rießigen uralten Bäume, Orang Utans oder die Geräuschkulisse bildeten ein imposantes Spektakel und es kann durchaus ziemlich laut werden, wenn unweit des Pfades einer dieser Bäume ins Unterholz kracht. Die Orang Utans aus nächster Nähe beobachten zu können, ist wirklich etwas besonderes. Die Nacht im Dschungel war ebenfalls sehr speziell, man hört doch immer wieder Geräusche am Zeltrand. Wir schliefen an einem Flussufer und für unsere Behausung wurden ein paar Stöcke angespitzt und in den Boden gerammt. Drüber wurde eine mitgebrachte Folie gelegt und der Boden wurde mit jeder Menge Blätter ausgelegt, was es relativ komfortabel gestaltete.

Dschungel-Lager. Foto: Obstmeier

Dschungel-Lager. Foto: Obstmeier

Wir hatten Glück, dass uns „Tiga“ begleitete. Er war seit 2005 nicht mehr im Dschungel, obwohl er in einem Dschungeldorf lebte. Damals endete der Krieg zwischen den Rebellen aus Bandar Aceh und der Regierung. Unser Freund hatte zwölf Jahre im Dschungel gelebt und gekämpft, so brachte er viel Wissen mit. Ein Highlight des Trips war sicherlich die Orang Utan-Mutter mit ihrem Nachwuchs. Wir standen nur ein paar Meter weit entfernt, als sie einen kleineren Baum zum Spielzeug machte, in dem sie mit ihrem Baby mit dem Baum hin und her schaukelte.

Auf dem Rückweg wurden wir bei jeder Gelegenheit abgezockt und zahlten meist das Doppelte oder Dreifache, aber so ist das eben einfach. Nach zwölf Stunden Bus-, Motorrad- und Autofahrt kamen wir wieder am Lake Toba an.

Raushier-Reisemagazin