Die Hälfte ihrer Weine vertreiben die Rottensteiners in Südtirol; hauptsächlich wird die Gastronomie beliefert. 30 Prozent gehen ins übrige Italien, zehn Prozent in die Schweiz und die restlichen zehn Prozent werden nach Deutschland exportiert; ein kleiner Rest wird dann noch direkt vor Ort verkauft. Im Übrigen werden alle Flaschen mit Korken verschlossen und nicht mit Schraubverschluss. Dies ist seit ein paar Jahren groß im Trend, weil Wein mit Schraubverschluss im Stehen gelagert werden kann und länger haltbar ist. “Wir benutzen aber noch Korken,“ verdeutlicht Hannes Rottensteiner, „weil der Italiener keinen Schraubverschluss will.“ So einfach ist das!
Wie alles begann
Die Familie Rottensteiner ist eine der ältesten Familien Südtirols und war immer in Bozen beheimatet. Schon seit vielen Generationen ist sie mit dem Weinbau verbunden. Die jüngere Geschichte der Weinkellerei begann zwischen den beiden Weltkriegen, als Hans Rottensteiner zusammen mit seiner Frau Magdalena erste Erfahrungen mit der Weinproduktion sammelte. 1950 wagte er dann den großen Schritt und erstand ein Grundstück in Gries – dem jetzigen Hauptsitz des Weinguts – und begann mit dem Bau einer Weinkellerei. 1956 war der große Moment gekommen: die Weinkellerei Rottensteiner wurde aus der Taufe gehoben. Zusammen mit seinem Sohn Anton, der in der Schweiz Weinbau und Önologie studierte, führte er das Gut lange Jahre.
Die Nachfrage an den Produkten wurde immer größer, vor allem in der Schweiz, weil ein wiefer Importeur die Rottensteiner Tropfen den Eidgenossen schmackhaft machte. Die Nachfrage dort war so groß, dass das Geschäft der Rottensteiners immer mehr florierte. Durch die Einnahmen konnte der Ausbau der Kellerei forciert und der Zukauf von Trauben von Südtiroler Bauern verstärkt werden. Nach und nach wurde die Kellerei zu einem der wichtigsten Betriebe in der Südtiroler Weinwelt.
Motto: Alles so lassen wie es ist
Anfang der 1980er-Jahre – nachdem Hans seinem Sohn Anton die Geschäfte überlassen hatte – legte dieser das Hauptaugenmerk zusehends auf die Produktion von qualitativ hochwertigen Flaschenweinen. Hans Rottensteiner starb im Jahr 2001, kurz nachdem sein Enkel Hannes in den Betrieb eingetreten war, womit die Kellerei nun auf die dritte Generation überging.
Mit im Geschäft involviert ist seit Kurzem Hannes` Frau Judith, die bis zu ihrer Heirat nichts mit Wein zu tut hatte, außer hin und wieder ein Gläschen zu trinken. Jetzt absolviert sie eine Ausbildung zur Sommelière und hofft, diese Anfang des kommenden Jahres mit Erfolg abzuschließen.
Das Motto von Vater Anton und Sohn Hannes lautet: Was seit Generationen weitergegeben wurde und funktioniert hat, soll nicht geändert werden.
Informationen: Weinkellerei Hans Rottensteiner, Sarntaler Str. 1 a, I-39100 Bozen, Tel.: (0039 0471) 28 20 15, www.rottensteiner-weine.com.
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