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Natur- und Kulturschätze: Geheimnisvolles Nordperu

Machu Picchu, Lima oder der Titicacasee stehen auf dem Reiseplan fast aller Peru-Besucher. Mehr und mehr entwickelt sich nun auch der Norden des Landes zu einem bedeutenden Ziel für Touristen. Und das nicht ohne Grund: Die nördlichen Regionen des Landes halten zwischen Pazifikküste, Andenkordilleren und Amazonasregenwald so manche Überraschung bereit .

Kuélap, die Festung der Nebelkrieger

Der deutsche Entwicklungshelfer Stefan Ziemendorff entdeckte 2002 den Gocta-Wasserfall . - Foto: PromperuDer Gocta-Wasserfall mit beeindruckenden 771 Metern wurde 2002 vom Entwicklungshelfer Stefan Ziemendorff entdeckt. - Foto: Promperu

Der deutsche Entwicklungshelfer Stefan Ziemendorff entdeckte 2002 den Gocta-Wasserfall . – Foto: Promperu

Im Herzen der Region Amazonas im nordperuanischen Nebelwald thront auf 3000 Meter Höhe die beeindruckende Festung Kuélap – eine archäologische Schatztruhe, die die Herzen von Entdeckern und Geschichtsliebhabern höher schlagen lässt.

Die Bauherren von Kuélap gehörten dem präkolumbianischen Volk der Chachapoyas, zu deutsch Nebelkrieger, an, die hier zwischen 800 und 1470 vor Christus lebten. Ein Besuch in Kuélap gleicht einer faszinierenden Reise in die Vergangenheit mitten hinein in die unberührte Natur und zu einer Kultur von der heute hierzulande viel zu wenig bekannt ist.

Die erhöhte Lage von Kuélap garantiert einen einwandfreien Rundumblick, deshalb gehen Archäologen davon aus, dass die Festung zur Verteidigung erbaut wurde.

Noch ist die Anreise nach Kuélap Teil des Abenteuers: vom Dorf Tingo am Fuße der Anden aus geht es mit dem Jeep 1,5 Stunden immer am Tal entlang in zackigen Serpentinen den Berg hinauf. Mit der Eröffnung der Seilbahn im November wird sich das ändern und alle Besucher erreichen den Gipfel bequem in nur 20 Minuten.

Der Gocta-Wasserfall

Der Gocta-Wasserfall mit seinen beeindruckenden 771 Metern wurde 2002 vom deutschen Entwicklungshelfer Stefan Ziemendorff entdeckt. Der vierthöchste Wasserfall der Welt liegt im Bundesstaat Amazonas und ist durch seine Lage inmitten eines Nebelwaldtales am besten mit einer insgesamt zweistündigen Kombination aus Ritt und Wanderung vom Dorf Cocachimba aus zu erreichen, die an 22 weiteren, kleineren Wasserfällen vorbeiführt und so schon einen Vorgeschmack bietet. Die Wassermassen von Gocta donnern über zwei Stufen in die Tiefe und bilden am Boden ein natürliches Becken, das zum Schwimmen und Abkühlen einlädt.

Cajamarca, die koloniale Perle

Cajamarca, die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, besticht mit ihrem großzügigen Hauptplatz, der beeindruckenden Kathedrale und der allgegenwärtigen kolonialen Architektur. Wenn die Dämmerung über Cajamarca hereinbricht und die Lichter der zahlreichen Häuser, die die umliegenden Berghänge emporklettern, zu funkeln beginnen, erinnert die Stimmung fast ein wenig an Cusco im Süden des Landes. Und auch Cajamarca spielte eine wichtige Rolle im Inka-Imperium: Hier lebte einst der Inkaherrscher Atahualpa und hier wurde er 1532 vom spanischen Eroberer Francisco Pizarro gefangen genommen – ein Schritt hin zur spanischen Eroberung von Peru.

Das archäologische Museum von Leymebamba

Das verschlafene Örtchen Leymebamba wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein Besuchermagnet. Doch die Umgebung hat es in sich: Leymebamba ist ein beliebter Ausgangspunkt zum Kondorsee, wo zahlreiche Mumien der Chachapoyas gefunden worden sind. Diese und andere Relikte der Nebelkriegerkultur sind heute im Museum von Leymebamba ausgestellt. Das im Jahr 2000 eröffnete Museum ist für die meisten Touristen der Hauptgrund für einen Besuch in Leymebamba. Die beeindruckende Ausstellung führt auf anschauliche Weise die Zivilisation der Chachapoyas vor Augen. Herzstück sind 200 zum Teil hervorragend erhaltene Mumien, die mit ihren Grabbeigaben ausgestellt sind.

Die Grabstätten von Revash

Die Grabstätten von Revash sind nur zu Fuß zu erreichen. - Foto: Promperu

Die Grabstätten von Revash sind nur zu Fuß zu erreichen. – Foto: Promperu

Ein weiterer lohnenswerter Ausflug von Leymebamba aus führt zu den Grabstätten von Revash. Die Revash-Kultur entwickelte sich parallel zur Chachapoyas-Zivilisation. Die typischen Grabkammern sind in die umliegenden Kalksteinklippen eingemauert, dicht an dicht reihen sie sich an der Felskante entlang. Charakteristisch sind die Giebeldächer, die einst zum Schutz vor Regen dienten, und die roten Piktogramme. Eine dreistündige Wanderung führt über teilweise steile Wege bis kurz unter die Felswand. Zur Mittagszeit ist das Licht besonders gut für Fotoaufnahmen.

Weitere Informationen unter www.peru.travel

Raushier-Reisemagazin

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