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Bruneck: Die Perle des Pustertals

Das Pustertal ist – ohne Übertreibung – eines der schönsten Täler Südtirols. Pragser Wildsee, die Plätzwiese, die vielen kleinen Nebentäler, das Hochpustertal mit seinen drei reizenden Ortschaften Innichen, Toblach und Sexten, die Drei Zinnen nicht zu vergessen – alle genannten Ausflugsziele sind immer eine Reise wert. Und nicht zuletzt die malerische Stadt Bruneck (835 Meter hoch gelegen), die das Herz und die Seele des grünen, langgestreckten Tals ist.

Ein wunderbares Fotomotiv ist die Groß-Gerau-Promenade mit Pfarrkirche. - Foto: Dieter Warnick

Ein wunderbares Fotomotiv ist die Groß-Gerau-Promenade mit Pfarrkirche. – Foto: Dieter Warnick

Bruneck boomt. Das macht auch die Tatsache deutlich, dass sich die Einwohnerzahl (fast 17 000) in den vergangenen 40 Jahren verdoppelt hat. Zur Stadt Bruneck gehören auch die Fraktionen St. Georgen, Stegen, Aufhofen, Dietenheim und Reischach.

Auch dank seiner zentralen Lage hat sich die alte Metropole des Pustertals – die Stadtrechte datieren aus dem Jahr 1376 – am beschaulichen Flüsschen Rienz gelegen, zu einem bedeutenden Kunst- und Kulturzentrum entwickelt. Die Palette der Initiativen auf dem Kultursektor reicht von Ausstellungen berühmter Künstler bis hin zu Theaterfestivals und Veranstaltungen junger, heimischer Kunstschaffender. Und Bruneck hat ein weiteres Highlight zu bieten: Schloss Bruneck, das oberhalb der Stadt, weithin sichtbar, thront, beherbergt seit Juli 2011 das Messner Mountain Museum RIPA. Herzstück des Wintertourismus ist Brunecks Hausberg, der Kronplatz (2275 Meter).

Starker Bevölkerungszuwachs

Stattliche Häuser laden zu einem Bummel in der Innenstadt ein. - Foto: Udo Bernhart

Stattliche Häuser laden zu einem Bummel in der Innenstadt ein. – Foto: Udo Bernhart

Bis Anfang der 1980-er Jahre war Bruneck ein beschauliches und verträumtes Städtchen. Die Stadt litt darunter, dass der Zweite Weltkrieg schwere Schäden hinterließ und die Bevölkerung viele Jahre unter den Beschädigungen zu leiden hatte. Dann jedoch erfuhr die Stadt eine große Ausdehnung und einen starken Bevölkerungszuwachs. Der Fremdenverkehr nahm einen gewaltigen Aufschwung, was zur Folge hatte, dass viele neue Gast- und Beherbergungsbetriebe entstanden, die die Touristen in die Stadt und ins gesamte Umland brachten.

Die „Perle des Pustertals“, wie Bruneck gerne genannt wird, ist vielseitig und lebhaft, aber ebenso lässig, hat jedoch zugleich seine bedächtige Besinnlichkeit behalten. Die Geschichte der Stadt ist auf Schritt und Tritt spürbar. Beispielsweise in der malerischen Stadtgasse. Diese überzeugt mit größtenteils mittelalterlichem Charakter, seinen vier Stadttoren (Raintor, Floriantor, Ursulinentor, Rienztor), interessanten Fresken und Wappen. Das Raintor im Osten führt in die Oberstadt, die vom Palais Sternbach beherrscht wird. In der Oberstadt sehen wir auch die bekannte Mariensäule.

Südtirols größte Orgel

Die Pfarrkirche - versteckt hinter sattem Grün: - Foto: Dieter Warnick

Die Pfarrkirche – versteckt hinter sattem Grün: – Foto: Dieter Warnick

Unübersehbar ist die Pfarrkirche „Zu unserer lieben Frau“ mit einem wertvollen Kruzifix von Michael Pacher (geb. um 1435, vermutlich in Bruneck, gest. 1498 in Salzburg) und einer im Jahr 1983 erbauten Mathis-Orgel (benannt nach der bekannten Schweizer Orgelbau-Familie Mathis), der größten in Südtirol.

Auch die Ursulinenkirche am Westende der Stadt ist ein Schmuckstück der besonderen Art. Sie wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts als „Neukirche“ erbaut, die Fresken stammen von dem bedeutenden Südtiroler Maler Johannes von Bruneck um 1420. Die Krypta ist der älteste Teil der gesamten Klosteranlage und stammt aus der Zeit um 1410. Sehenswert sind ebenfalls die Hl. Geistkirche, die Rainkirche und die Kapuzinerkirche.

Fernhandel Augsburg – Venedig

Ein wuchtiger Bau: Schloss Bruneck. - Foto: Udo Bernhart

Ein wuchtiger Bau: Schloss Bruneck. – Foto: Udo Bernhart

Im 14. und 15 Jahrhundert kam Bruneck zu einem gewissen Wohlstand, weil das Pustertal ganz wichtig war für den Fernhandel von Augsburg nach Venedig, und die Stadt sich prächtig als geeigneter Lagerplatz eignete. In dieser Zeit entstand auch die Pustertaler Malschule, zu deren Gründern der Maler Hans von Bruneck gehörte. Aus dieser Schule gingen die großen Meister Michael Pacher und sein Mitarbeiter Friedrich Pacher (geb. zwischen 1430 und 1440 in Neustift bei Brixen, gest. 1508 in Bruneck) hervor. Die Werkstätte von Michael Pacher in Bruneck – er war nicht nur Maler, sondern auch ein angesehener Bildschnitzer – wurde zu einer der berühmtesten Einrichtungen im gesamten Alpenraum.

Fünftes MMM

Von Bruneck ins Skigebiet des Kronplatzes ist es nur ein Katzensprung. - Foto: Dieter Warnick

Von Bruneck ins Skigebiet des Kronplatzes ist es nur ein Katzensprung. – Foto: Dieter Warnick

Von allem überstrahlt wird Bruneck aber vom gleichnamigen Schloss, der großartigen Bischofsburg. Das Schloss ist noch vollständig erhalten und war bis 2004 im Besitz des Bischofs von Brixen. Dann kaufte eine Stiftung den mittelalterlichen Bau und überließ die Nutzung der Stadt Bruneck. Dort hat im Juli 2011 Reinhold Messner sein fünftes Messner Mounain Museum (MMM) eröffnet. Anhand unzähliger Exponate zeigt der weltbekannte Bergsteiger die Alltagskultur und die Lebensweisen der wichtigsten Bergvölker der Welt auf. Durch das Ansprechen von Thematiken der Bergmenschen wie Natur, Religion, Tradition, Kultur und Tourismus können Gemeinsamkeiten, Gegensätze und Entwicklungen beobachtet werden.

Informationen: Tourismusverein Bruneck Kronplatz, Rathausplatz 7,
I-39031 Bruneck, Tel.: (0039 0474) 55 54 47; E-Mail: info@kronplatz.com; Internet: www.kronplatz.com

Schloss Bruneck, Schlossweg 2, I-39031 Bruneck, Tel.: (0039 0474) 410 220, E-Mail: ripa@messner-mountain-museum.it; Internet: www.messner-mountain-museum.it

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