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Transart in Bozen: Akustisches Theater, ungewöhnliche Orte

Vom 10. bis 27. September taucht Südtirol, vor allem der Raum Bozen, in eine gekonnt inszenierte Klangwolke. Das Festival „Transart“ gibt es seit 2001 als Projekt zeitgenössischer Musik und Kunst an ungewöhnlichen Schauplätzen. Es zeichnet sich aus durch seinen experimentellen, interdisziplinären und multimedialen Charakter, durch „Ur“-Aufführungen, Kompositionen junger internationaler Künstler, durch die Vernetzung mit Tanz und darstellender Kunst.

Akustisches Theater für ein neugieriges Publikum: Das Festival transart14 für zeitgenössische Kultur spielt mit der Wahrnehmung, mit neuen Klangerlebnissen und mit der Idee „Gesamtkunstwerk“. – Foto Verkehrsamt der Stadt Bozen

Akustisches Theater für ein neugieriges Publikum: Das Festival transart14 für zeitgenössische Kultur spielt mit der Wahrnehmung, mit neuen Klangerlebnissen und mit der Idee „Gesamtkunstwerk“. – Foto Verkehrsamt der Stadt Bozen

Und es sucht und findet Kooperationen mit der Wirtschaft. Heuer hat das Festival bereits mit der Aktion „Blind Abo“ überrascht, die neue Horizonte der Kultur versprach, ohne preiszugeben was dahinterstecken würde.

Zum Auftakt bietet „transart14“ in diesem Jahr einen Workshop für Komponisten und Designer, die die Klänge der Natur erforschen, sich zum Beispiel damit beschäftigen, wie Photosynthese oder Düngung klingen. Ein fahrbares Gesamtkunstwerk, untergebracht in einem Wohnwagen, bereist Südtirol im September mit dem Kollektiv kvsu~akirasrebirth und lädt zum Eintauchen in eine analoge, völlig unberechenbare Welt. Die belgische Gruppe Needcompany spielt mit dem Konzept der Dekonstruktion und führt die Kunst zu ihrer eigentlichen Essenz, zum Chaos, zurück. Dann beginnt der Chinese Loo Sze Wang ein Zwiegespräch mit dem traditionellen Instrument Sheng aus seiner Heimat, auf dem er alte und zeitgenössische Werke interpretiert, während seine Gehirnströme für alle visuell sichtbar gemacht werden.

Südtirol, Berlin, Island

Auch Südtiroler Kompositionen kommen zur Aufführung, teilweise in Interaktion mit der Bildhauerei, dargeboten vom Ensemble Chromoson. Die Berliner Künstlergruppe Ligna drückt dem Publikum eigene Instrumente in die Hand: kleine Radioempfänger für ein großes Radio-Ballet, das in Folge gemeinsam gestaltet wird. Die Soundkünstlerin Simona Barbera verwandelt den kleinen Schwarzsee am Vigiljoch oberhalb von Lana zu einem akustischen Theaterstück, das überrascht und beunruhigt zugleich. „Longitude“ heißt eine Arbeit des erfolgreichen isländischen Komponisten Franzson, die vom deutsch-isländischen Ensemble für Neue Musik Adapter interpretiert wird.

Das Klangforum Wien bringt das Universum des italienischen Komponisten und Dichters Giacinto Scelsis auf die Bühne. Ganz anders der Kontrabassist Klaus Janek: Er schlägt eine Brücke zwischen populärer Musik aus Südtirol, dem Free Jazz und der zeitgenössischen Musik. Und zum Abschluss begibt sich der isländische Pianist Vikingúr Olafsson mit seinem Klavier auf ein Floß inmitten eines Sees, um ein Werk von Alexander Skrjabin zu spielen.

Informationen: Das Programm, die Schauplätze und alle Details sind zu  finden unter www.transart.it, die laufenden Festival-Neuigkeiten auf facebook: Weitere Infos gibt es beim  Verkehrsamt der Stadt Bozen, Tel.: +39 0471 30 70 00, E-Mail: info@bolzano-bozen.it

Raushier-Reisemagazin