zurück



Rupertiwinkel: Eine Naturkulisse wie aus dem Bilderbuch

Wer auf der A8 von Salzburg kommend Richtung Norden fährt, wird nach wenigen Kilometern unweigerlich ein weithin sichtbares Gotteshaus mit mächtigem Kirchturm sehen, das, auf einem Hügel thronend – fast schon drohend – regelrecht senkrecht in den weiß-blauen bayerischen Himmel aufragt. Es ist die Katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt der Gemeinde Anger, eine spätgotische Anlage, die weit und breit ihres gleichen sucht. Ein Stopp in der idyllischen Gemeinde lohnt in jedem Fall, nicht nur wegen der Kirche. Ein längerer Aufenthalt im Rupertiwinkel, also ganz im Südosten Oberbayerns nahe der Grenze zu Österreich, sowieso. Denn es gibt viel zu sehen und zu entdecken.

Schroffe Berge und idyllische Seen

Stolz thront die Pfarrkirche über der Ortschaft Anger. - Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Stolz thront die Pfarrkirche über der Ortschaft Anger. – Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Der malerische Rupertiwinkel überzeugt durch seine Vielseitigkeit und ist umgeben von schroffen Bergen wie dem Watzmann (2713 Meter) und dem Predigtstuhl (1613 Meter) sowie idyllischen Seen wie dem Waginger See und dem Königssee.

Der Dorfanger, nach dem die Gemeinde benannt ist, wird umrahmt von der mächtigen Pfarrkirche und der 1884 in Achthal gegossenen Mariensäule. - Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Der Dorfanger, nach dem die Gemeinde benannt ist, wird umrahmt von der mächtigen Pfarrkirche und der 1884 in Achthal gegossenen Mariensäule. – Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Die Autobahn ist nah, München nur eine Autostunde entfernt, Salzburg lediglich einen Katzensprung. Eine Stippvisite nach Berchtesgaden und Bad Reichenhall sind ein Muss für den auswärtigen Gast.

Die Landschaft mit ihren sanften Hügeln, zahlreichen Wanderwegen und durchaus anspruchsvollen Biker-Strecken ist vielseitig und facettenreich, die Wiesen grünen und blühen um die Wette, die Alpenkräuter gedeihen prächtig und das dort lebende Vieh macht einen glücklichen Eindruck. Natürlich auch die Menschen, die im Rupertiwinkel leben. Sie sind bodenständig, fröhnen ihrer bäuerlichen Lebensart, pflegen Sitten und Bräuche – sie sind der Tradition und Überlieferung ihrer uralten Kultur verpflichtet.

Ein Ort zum Verlieben

Der Regen der Nacht hat sich verzogen, die letzten Wolken werden von der Sonne bald "geschluckt" sein. - Foto: Dieter Warnick

Der Regen der Nacht hat sich verzogen, die letzten Wolken werden von der Sonne bald „geschluckt“ sein. – Foto: Dieter Warnick

Die Gemeinde Anger ist ein Ort wie aus dem Bilderbuch und macht ihrem Namen alle Ehre. Zwischen besagter Pfarrkirche und der 1884 in Achthal bei Teisendorf gegossenen, vergoldeten Mariensäule, der Patrona Bavariae, erstreckt sich die Gemeindewiese, der Dorfanger also. Ein Stück sattes und bestens gepflegtes Grün, das das Ortsbild entscheidend prägt. In diesem Ambiente einen Kaffee zu trinken oder ein kühles Bier zu zischen – das hat Niveau.

Schon vor bald 200 Jahren schien das Dorf einen guten Draht zum bayerischen Königshaus zu haben, denn als König Max I. von Bayern 1824 sein 25. Regierungsjahr feierte, wurden auf dem Dorfplatz 25 Linden gepflanzt. Und König Ludwig I. kam 1841 so richtig ins Schwärmen, als er voller Inbrunst ausstieß: „Von nun an ist hier das schönste Dorf in meinem Königreich!“

Hans-Peter-Porsche-„TraumWerk“

Eine Wanderung um den Höglwörther See ist bei einem Besuch im Rupertiwinkel unerlässlich; das einmalige Kleinod und die malerisch gelegene Klosteranlage verzaubern jeden Gast. - Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Eine Wanderung um den Höglwörther See ist bei einem Besuch im Rupertiwinkel unerlässlich; das einmalige Kleinod und die malerisch gelegene Klosteranlage verzaubern jeden Gast. – Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

In Anger lohnt auch ein Abstecher zum malerischen Höglwörther See; das einmalige Kleinod und die malerische gelegene barocke Klosteranlage verzaubert jeden Gast. Und ins Hans-Peter-Porsche-„TraumWerk“.

Auf einer Gesamtfläche von 50 000 m², einer rund 400 m² großen Modelleisenbahnanlage, legendären Fahrzeugen und Oldtimern sowie einer großen inszenierten Sammlung aus seltenem historischen Spielzeug begeistert das Museum seit 2015. Rund um das Gebäude findet der Gast eine parkähnliche Anlage mit Spielflächen und Bockerlbahn.

Die beiden Städte Freilassing (bis 1923 hieß die Stadt Salzburghofen) und Laufen könnten unterschiedlicher nicht sein. In unmittelbarer Nähe zu Salzburg gelegen punktet Freilassing als Erlebnis- und Einkaufsstadt.

Über 240 Geschäfte bieten ihre Waren feil – wer da nichts findet, ist selbst schuld. Und einmalig ist die Tatsache, dass das Parken im gesamten Stadtgebiet kostenlos ist; zur Verfügung stehen über 2000 Stellflächen.

Laufen ist das Tor zu Salzburg

Das religiöse Brauchtum, wie hier die Fronleichnamsprozession, ist bei den Einheimischen stark ausgeprägt. - Foto: Dieter Warnick

Das religiöse Brauchtum, wie hier die Fronleichnamsprozession, ist bei den Einheimischen stark ausgeprägt. – Foto: Dieter Warnick

Das historische Städtchen Laufen an der Saalach könnte als Tor zu Salzburg bezeichnet werden, oder als Brücke zu Österreich.

Denn die Stadt mit ihrem geschichtsträchtigen Kern ist durch die filigrane Länderbrücke im Jugendstil und den Europasteg mit unseren Nachbarn verbunden.

Wohlhabend war die Stadt schon immer, vor allem durch die Schifffahrt und den Salztransport auf der Salzach.

Auf Schloss Triebenbach finden jeden Sommer die Salzach-Festspiele statt; Wolfgang Amadeus Mozart weilte mehrere Male dort.

Zwei überregionale Radwanderwege

Wanderwege gibt es reichlich, und auch Radstrecken sind perfekt ausgeschildert. - Foto: Dieter Warnick

Wanderwege gibt es viele, und auch Radstrecken sind perfekt beschildert. – Foto: Dieter Warnick

Am Fuße des Hochstaufen (1771 Meter) liegt die Gemeinde Piding. Umgeben von stattlichen Waldflächen darf sich die Gemeinde als staatlich anerkannter Luftkurort bezeichnen.

Seit 2005 offiziell zum Erholungsort erhoben ist das bäuerlich und landwirtschaftlich geprägte Saaldorf-Surheim.

Durch die Gemeinde führen zwei überregionale Radwanderwege: der historische Salzhandelsweg (92 Kilometer von Marktl am Inn nach Hallein) und der Rupertiwinkel-Radwanderweg (63 Kilometer, von Piding nach Laufen und zurück).

Und Teisendorf schließlich punktet durch seine verkehrsberuhigte Marktstraße und seine zahlreich gepflegten, blumengeschmückten und zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Häuser.

Was ist der Rupertiwinkel

An Sonn- und Feiertagen wird die einheimische Tracht zur Schau gestellt. - Foto: Dieter Warnick

An Sonn- und Feiertagen wird die einheimische Tracht zur Schau gestellt. – Foto: Dieter Warnick

Der Rupertiwinkel gehört zur Biosphärenregion Berchtesgadener Land, befindet sich südlich des Chiemsees und nördlich von Bad Reichenhall und Berchtesgaden. Der Name bezieht sich auf den heiligen Rupert, der von 690 bis 710 Bischof von Salzburg war.

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zu Österreich, ehe es 1810 zum Königreich Bayern kam. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts fand der Begriff „Rupertiwinkel“ schriftliche Erwähnung. Dort befinden sich die Städte Freilassing (16 000 Einwohner) und Laufen (6600), der Markt Teisendorf (9200) sowie die Gemeinden Anger (4300), Piding (5400) und Saaldorf-Surheim (5300).

Gastro-Tipp

Beim Almabtrieb im Herbst wird das Vieh – wie seit Jahrhunderten Brauch – mit einem großartigen Kopfschmuck versehen. - Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Beim Almabtrieb im Herbst wird das Vieh – wie seit Jahrhunderten Brauch – mit einem großartigen Kopfschmuck versehen. – Foto: Berchtesgadener Land Tourismus

Die Stoißeralm, auf 1334 Metern gelegen, ist nicht nur eine der schönsten Aussichtspunkte im Rupertiwinkel, sondern als Ausflugsziel bei allen Bergfreunden beliebt. Als Ausgangspunkte hier herauf sind Inzell, Feilenreit, Klötzl, Lochmühle/Neukirchen und Neukirchen/Anger-Stoißberg perfekt geeignet. Ein Besuch verspricht einen gigantischen Blick über den Chiemsee bin hin zu den Salzburger Alpen. Die Hütte ist von 7 bis 23 Uhr geöffnet.

Informationen: Rupertiwinkel, Petersplatz 2, 83451 Piding, Tel.: (08651) 3860; E-Mail: info@bgl-rupertiwinkel.de.

Raushier-Reisemagazin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert