Schenkt man den alten Sagen Glauben, entstand die idyllische Landschaft des Berchtesgadener Landes, welche vom Königsee und dem Watzmann-Massiv geprägt ist, durch einen Fluch, der auf dem grausamen König Watzmann und seiner Familie ruht. So soll es sich einst zugetragen haben, dass der König während einer Treibjagd am Hause eines Hirten vorbeikam. Die Jagdhunde sprangen laut bellend und kläffend auf Frau und neugeborenes Kind des Hirten, wodurch beide Ihre Leben verloren.
Als der König dies sah, lachte er hämisch. In seiner Grausamkeit wies befahl er seinen Hunden und Knechten, auch den dazu geeilten Hirten zu erlegen. Erbarmungslos fielen sie über ihn her. So starb auch der Hirte – jedoch nicht ohne zuvor einen Fluch gen Himmel zu schicken. Kurz darauf tat sich die Erde auf, spuckte Feuer und der Geist der Rache fuhr in die Hunde des Königs und fiel über den herzlosen Watzmann und auch seine Familie her. Ihr Blut, welches sich im Tal sammelte, bildete den Ursprung des Königsees. Und ihre Leiber wurden zu riesigen, kalten Steinriesen – dem heutigen Watzmann-Massiv.
Wie viel Wahrheit auch immer in der Sage steckt, das Watzmann-Massiv, dessen Spitze 2713m ü. NN liegt, stellt den höchsten Punkt des Berchtesgadener Landes sowie der östlichen Alpen dar.
Für Wander- und Naturliebhaber
Das Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes bietet eine besonders artenreiche Flora und Fauna. Zahlreiche, sowohl leichte als auch anspruchsvolle Wanderwege laden zum Verweilen in der natürlichen Idylle ein. Das Watzmannhaus, eine bewirtschaftete Alpenvereinshütte auf etwa 1900 Metern Höhe, die auch Übernachtungsmöglichkeiten bereit stellt, dient als Ausgangspunkt für die Besteigung des anspruchsvollen Hochecks, der Mittelspitze oder die Überschreitung des Watzmanns selbst.
Ein weiterer sehr empfehlenswerter Weg führt von der Kührointhütte, am Fuße des Kleinen Watzmanns, hinauf zur Archekanzel in einer Höhe von 1342 Metern; der sogenannte Rinnkendlsteig. Dort wird der Wanderer mit einem reizvollen Blick auf den fjordartigen Königssee belohnt. Ein steiler Bergpfad führt anschließend hinab zur barocken Wallfahrtskirche St. Bartholomä.
Wandern, Bergsteigen und Mountainbiken gehören von Frühjahr bis Herbst zu den beliebtesten Aktivitäten im Berchtesgadener Land. Doch auch eine Schiffstour über den kristallklaren, smaragdgrünen Königssee bietet ein erholsames und angenehmes Urlaubsflair. Dabei ist das berühmte Königssee-Echo, welches mit einer Trompete oder Flügelhorn der steilen Felswand entlockt wird, zu hören. Am südlichen Ende des Königssees legen die Schiffe an der Saletalm an. Von dort aus ist der Röthbachfall, Deutschlands höchster Wasserfall, sehr gut zu Fuß zu erreichen.
Ein weiteres geologisch beeindruckendes Ausflugsziel ist die romantische Wimbachklamm. Auf einem Wanderweg mit Brücken, Knüppeldämmen und Holzstegen kann die Klamm besichtigt werden. Weitere Wanderwege führen zum Wimbachschloss und zur Wimbachgrieshütte, zwei der zahlreichen Einkehrmöglichkeiten für Naturliebhaber und –Genießer im Berchtesgadener Land.
Atemberaubende Aussichten
Für Menschen, die in ihren Urlaub zwar naturnah, jedoch weniger aktiv verbringen möchten, sind das Kehlsteinhaus oder die Roßfeld-Panoramastraße zu empfehlen.
Das Kehlsteinhaus liegt in etwa 1800 Metern Höhe. Das historische Gebäude, welches heute von Mai bis Oktober als Berggaststätte Besucher empfängt, war einst ein Geschenk zu Adolf Hitlers 50. Geburtstag. Der Ausblick vom Kehlstein auf das Berchtesgadener Land und die Salzburger Bucht ist großartig und reicht bei gutem Wetter bis zu 200 Kilometer weit.
Zuletzt sei noch die Roßfeldpanoramastraße genannt. Deutschlands höchstgelegene mautpflichtige Straße ist besonders beliebt als Motorrad-Ausflugsstrecke und bietet zu jeder Jahreszeit einen großartigen Rundblick in die südliche Alpenlandschaft des Berchtesgadener und Salzburger Landes, sowie auf den Kehlstein und das Lattengebirge.
Ein Besuch im Berchtesgadener Land bleibt also ganz sicher ein unvergessliches Erlebnis!