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Aberglaube und Reisen: Andere Länder, andere Sitten

An einem Freitag, dem 13. in den langersehnten Urlaub zu fliegen – für viele Menschen geradezu undenkbar. Schließlich gilt dieses Datum in vielen Ländern als Unglückstag, an dem man keine wichtigen Vorhaben in die Tat umsetzen sollte. Reiner Aberglaube? Vielleicht. Und doch werden diese und Ähnliche Omen von Generation zu Generation weitergegeben und sind in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Doch was hierzulande Pech für die bevorstehende Reise prophezeit, kann in einem anderen Land als glücklicher Vorbote gelten.

Flüge buchen, Unterkunft organisieren, Koffer packen und eine vertrauenswürdige Person mit dem Blumengießen beauftragen – die To-do-Liste vor einer Reise ist meist sehr lang. Manch einer packt auch noch den persönlichen Glücksbringer mit ins Handgepäck oder fragt zusätzlich bei questico.de nach seinem persönlichen Horoskop. In Verbindung mit dem Reisen existieren überall auf der Welt zahlreiche Annahmen darüber, was einem Glück bringt oder im Gegenteil das Pech anzieht.

Freitag, der 13. – nicht überall gefürchtet

Während in Ländern wie Deutschland, den USA oder England Freitag, der 13. als Pechtag gilt, stehen die Menschen in Italien mit Freitag, dem 17. auf Kriegsfuß. Denn im römischen Zahlensystem wird diese Zahl als XVII geschrieben. Stellt man diese zum lateinischen Wort „VIXI“ um, bedeutet sie „Ich habe gelebt“ – sprich: „Ich bin tot“. Und so flößt die 17 in Kombination mit einem Freitag – dem Wochentag, an dem Jesus gekreuzigt wurde – vielen Menschen in Italien Respekt oder gar Angst ein. In Spanien, Griechenland und Argentinien ist es übrigens Dienstag, der 13., der auch für eine bevorstehende Reise nichts Gutes verheißen mag.

In Russland setzt man sich vor einer Reise kurz hin

Am Freitag, dem 13. würde man in Russland als abergläubische Person auch nur ungerne eine Reise antreten. Was man dagegen unbedingt machen würde: Sich mit allen Anwesenden vor der Fahrt zum Flughafen noch einmal kurz hinzusetzen. In Russland gilt das als Vorbote für eine gute Reise und ist seit vielen, vielen Jahren Tradition. Sollte ein Familienangehöriger, ein Freund oder der Nachbar auf seinem Weg zur Arbeit noch kurz vorbeigeschaut haben, um eine gute Reise zu wünschen, sollte man ihn niemals über die Schwelle hinweg umarmen. In Russland bringt das nämlich Unglück – übrigens genauso wie an der Türschwelle zu stehen, etwas darüber hinweg zu reichen oder auch nur zu reden. Denn die Türschwelle galt schon bei den alten Slawen als ein Ort, an dem böse Geister wohnen und an dem man sich entsprechend nicht länger als nötig aufhalten sollte.

In Japan bleibt kein Reiskorn übrig

Um dem Unglück aus dem Weg zu gehen, muss man in Japan dagegen „nur“ stets seinen Reis aufessen. Denn hier glauben die Menschen daran, dass in jedem Reiskorn ein Geist zuhause ist. Um den Geist nicht zu beleidigen, sollte man die Reisschale komplett leeren. Vor Reiseantritt ist das umso wichtiger, schließlich kann jeder auf seiner Reise ein wenig Glück und gutes Gelingen gebrauchen.

Flickr Ladybird (or Ladybug) on the roof Richard Barrett-Small CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Raushier-Reisemagazin

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