Im von Kulturevents verwöhnten Salzburg gehört das Adventsingen fast in die selbe Kategorie wie Sommer- und Osterfestspiele. Es findet ebenfalls auf der berühmten Bühne des Großen Festspielhauses statt und ist fast immer ausverkauft. Feiner Unterschied: viel humanerer Preise und „Jedermann“ kann teilnehmen.
Von einer ganz eigenen Erfolgsstory gilt es zu berichten: Im Dezember 1946 lädt der im Land Salzburg bekannte Volksmusikant Tobias Reiser erstmals Freunde und Bekannte zum gemeinsamen adventlichen Singen und Musizieren ein. Vierzig Zuhörer sind gekommen. Niemand ahnt, dass diese kleine Veranstaltung Ausgangspunkt sein wird für das inzwischen international bekannte „Salzburger Adventsingen“, das jährlich in der ersten Dezemberhälfte rund 36.000 Besucher anlockt. Und – dass dies im deutschsprachigen Raum die Keimzelle ist für die zahlreichen „Adventsingen“, einen Veranstaltungstypus, den es vordem nicht gab.
Salzburg ist mit großartigen Kulturevents gesegnet. In diesem Rahmen gehört das Salzburger Adventsingen fast in die gleiche Kategorie wie die Sommer- und Osterfestspiele. Wie seine großen Schwestern findet das Adventssingen auf der Bühne des Großen Festspielhauses statt. Statt der großen Abendroben wird zu diesem Event allerdings gern Tracht getragen.
Hohe künstlerische Qualität der Vokalensembles
Das szenisch-musikalische Werk stammt von dem Sohn des Gründers Tobias Reiser d.J. und trägt den Titel: „Sonst bliebe es ein Traum“. Der Plot: ein kleiner Junge erlebt nach dem Zubettgehen zusammen mit seiner Großmutter in zehn Traumbildern hautnah die Begebenheiten rund um Maria und Josef. Die Schauspieler sind in diesem Jahr ausschließlich Profis. Hohe künstlerische Qualität liefern auch die Vokalensembles: der bekannte Flachgauer Dreigesang und die Salzburger Sänger. Neunzig Personen umfasst der achtstimmige Chor. Eine abwechslungsreiche Klangfülle bieten das Salzburger Saitenmusikensemble, die Geigenmusik und das Blattbläserensemble sowie die acht Bläser von Juvavum Brass. Neben volksmusikalischen Liedern und Waisen erklingen auch speziell für dieses Werk geschaffene Kantaten.
Immer eine Wonne sind die zwölf Hirtenkinder im Alter zwischen sieben und dreizehn Jahren, die mit unbekümmerter Frische und durchaus dialektgetönt spielen. In diesem Jahr gibt es viel jungen Nachwuchs. Wie die neue Regisseurin Caroline Richards schmunzelnd berichtet, würden einige engagierte „Altgediente“ ihr zu erkennen geben, wo es jetzt lang ginge … Erstmals geben die Hirtenkinder in diesem Jahr mit einer „Musibanda“ blechmusikalische Klänge zum Besten. Für Überraschung sorgen wird zudem ein Ableger des berühmten Liedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“: das seit einigen Generationen überlieferte und weitgehend unbekannte Salzburgische „Hirten Stille Nacht“. Insgesamt wirken vor und hinter der Bühne über zweihundert Personen mit. Dieses renommierte Adventsingen ist für den kreativ-umsichtigen Leiter Hans Köhl und seine Mitstreiter immer wieder eine Herausforderung.
Info-Tipps:
Vorstellungen jeweils Freitag, Samstag, Sonntag vom 30. November bis 16. Dezember. Am Wochenende zusätzlich nachmittags – diese Termine sind schneller ausverkauft.
Preise: wenige Karten zu 10 € (mit Sichtbehinderung durch Säulen), sonst 27 € bis 69 €.
Bestellungen sind zu richten an das Kartenbüro des Salzburger Adventsingen
Residenzplatz 9, 5010 Salzburg, Tel. + 43-662/843182, Fax: 0662/844110-33,
E-Mail: sbg.adventsingen@heimatwerk.at. Nach Zahlungseingang werden die Karten per Post zugeschickt. Zahlungen erst nach Erhalt der Rechnung leisten.
Direktverkauf im Salzburger Heimatwerk, Salzburg, Residenzplatz 9.
Öffnungszeiten: Mo – FR: 9.00 bis 18.00 Uhr, SA: 9.00 bis 13.00 Uhr
Unterkünfte über Tourismus Salzburg GmbH, Auerspergstraße 6, A-5020 Salzburg
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