Die Prignitz hat ein Projekt, das Schule machen wird: Die Deichrückverlegung Lenzen ist das derzeit größte Rückdeichungsgebiet Deutschlands und hat Pilotcharakter mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. Eine einmalige Möglichkeit, das Konzept und die einzigartige Landschaft der Prignitz hautnah kennenzulernen, bietet die BUND-Aktivreise „Auenlandschaft erkunden, mitgestalten und genießen“ vom 1. bis 7. November.
Bei einer Exkursion in der Prignitz können Naturfreunde genießen und zugleich aktiv werden. – Foto: Heiko Boelk
In dem beispielhaften Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“ verbinden sich in vorbildlicher Weise die Interessen des Hochwasser- und Naturschutzes. Auf einem 7,4 Kilometer langen Abschnitt wurde der Deich bis zu 1,3 Kilometer ins Landesinnere rückverlegt. Zwischen dem neuen Deich und der Elbe wurde auf diese Weise eine rund 420 Hektar große Überflutungsaue geschaffen. Hier kann sich dieser bedrohte Lebensraum wieder natürlich entwickeln. Damit die Elbe bei hohen Pegelständen ungehindert in die Auwälder fließen kann, wurde der alte Deich an mehreren Stellen abgesenkt.
Im Herbst verfügen die weiten Überschwemmungsflächen der Elbtalauen und das Rambower Moor über reichlich Nahrung für die Rast von tausenden Wildgänsen und Kranichen. Die Aktivreise des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ins Biosphärenreservat bietet neben idealen Möglichkeiten der Vogelbeobachtung zudem auch die einmalige Chance, sich für einen ökologischen Hochwasserschutz und die Landschaftspflege zu engagieren.
Aktivwoche im November
Der Landkreis Prignitz ist ein Landkreis im äußersten Nordwesten des Landes Brandenburg. Er hat seinen Namen nach der historischen Landschaft Prignitz. – Foto: Katharina Nabel
Während der Aktivwoche vom Samstag, dem 1. November, bis Freitag, dem 7. November lernen die Reisenden typische und besonders wertvolle Lebensräume der Prignitz kennen und helfen gleichzeitig, diese zu erhalten. Auf dem Programm steht beispielsweise eine Pflanzaktion junger Auwälder in der Elbtalaue. „Auf diese Weise leisten die Aktivreisenden einen sinnvollen Beitrag, um einen der artenreichsten Lebensräume in ganz Mitteleuropa zu bewahren und die derzeit größte Deichrückverlegung in Deutschland mit zu gestalten. Weitere Arbeitseinsätze führen die Teilnehmer zu naturnahen Teichen in der Aue und auf offene Binnendünen direkt im Grünen Band am Arendsee“, erläutert Uwe Neumann, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz. Nicht zuletzt können die Mitreisenden erleben, was nachhaltigen und umweltverträglichen Hochwasserschutz auszeichnet: Bei der Flut 2013 hatte die Deichrückverlegung in der Lenzener Elbtalaue sehr gute Auswirkungen auf den Pegelstand, Lenzen wurde nicht überflutet.
Zugleich kommen auch der Genuss und das Wohl der Gäste während der Aktivreise nicht zu kurz. Ausgangspunkt für die Aktivitäten ist die geschichtsträchtige Burg Lenzen mit BUND-Besucherzentrum und Tagungszentrum, die inmitten des Biosphärenreservates direkt am „Grünen Band“ liegt. Nach spannenden Erkundungstouren und aktiven Arbeitseinsätzen in der Natur finden die Reisenden hier ideale Möglichkeiten für Austausch und Erholung bei flackerndem Feuer im historischen Kaminzimmer der historischen Burganlage. Die Aktivurlauber wohnen im Gästehaus „Historische Burgschule“ des Burghotels Lenzen. Burg Lenzen ist ein Biohotel, die Küche des Hauses ist dementsprechend biologisch und regional ausgerichtet. Auf den Tisch kommen entsprechend der Jahreszeiten frisch und köstlich zubereitete Gerichte. Weitere Erholung finden die Gäste im hauseigenen Burgpark oder in der Sauna.
Weitere Infos: www.dieprignitz.de, bund-reisen.de/reise/vogelzug-im-biosphaerenreservat-flusslandschaft-elbe