Suriname ist hierzulande als Urlaubsziel noch weitgehend unbekannt. Dabei hat der südamerikanische Staat besonders Reisenden auf der Suche nach unberührter Natur und einmaligen Erlebnissen viel zu bieten. Suriname gehört zu den grünsten Ländern der Welt, rund 80 Prozent seiner Fläche bedeckt Urwald. Tief im Dschungel leben Indio- und Maroon-Stämme ihre jahrhundertealten Traditionen.
Bereits die Reise dorthin ist ein Abenteuer: Sie sind nur mit kleinen Propellermaschinen oder per Boot entlang der Flüsse zu erreichen. Zur Erhaltung der Urwälder und ihrer Bewohner hat Suriname mehrere Schutzgebiete ausgewiesen, darunter das Unesco-Welterbe Central Suriname Nature Reserve. Dieses umfasst mit rund zehn Prozent der Landfläche einen der weltgrößten tropischen Regenwälder. Zwischen den hundert Grüntönen der Bäume blitzen rosa Orchideen, orange Lianen und bunte tropische Früchte.
Ausgangspunkt für die meisten Reisen in den Dschungel ist Paramaribo. Surinames Hauptstadt mit der historischen Holzarchitektur begeistert nicht nur Kulturinteressierte, sie hält auch ein großes Unterhaltungsangebot mit Theatern und Tanzclubs bereit. Lässt man die Innenstadt hinter sich, wird das Straßennetz dünner und hört in Richtung Süden bald ganz auf. Dann heißt es, umsteigen auf das Boot. Acht große Flüsse durchziehen das Land – sie werden zu Transportwegen, um die meisten Ziele im Landesinneren zu erreichen. Wegen ihrer Beschaffenheit und der klimatischen Verhältnisse – niedrige Pegel gegen Ende der Trockenzeiten – sind es in der Regel flache, offene Langboote, Koreals genannt, die von erfahrenen Navigatoren geführt werden.
80 Prozent der Regenwälder sind so gut wie unbewohnt. Entlang der Flüsse finden sich Siedlungen der Maroons, die Nachfahren entflohener Sklaven. Da sie unterschiedlichen Stämmen angehört hatten, ergab sich bereits während der Kolonialzeit eine einzigartige Mixtur afrikanischer Traditionen in Anpassung an die surinamischen Verhältnisse. Zwar haben in ihren Dörfern westliche Errungenschaften wie Stromgeneratoren und Mobilfunkstationen Einzug gehalten, doch die Hütten sind noch nach traditioneller Weise gebaut. Das Kunsthandwerk wird gepflegt und Casave-Brot auf dem offenen Feuer gebacken wie schon vor Jahrhunderten.
Reisende übernachten in kleinen Lodges – vom gehobenen Standard bis zur Unterkunft im Campingstyle mit Hängematten –, die sich in ihrer Gestaltung ebenfalls an afrikanischer Bauweise orientieren.