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fairhotel Hochfilzen: Erstes Passiv-Energie-Hotel in Tirol

Wenn Hans Eder aus Hochfilzen über sein Hotel spricht, ist ihm mit jedem Wort, jedem Satz, den er sagt, anzumerken, dass sein ganzes Herzblut in diesem Projekt steckt. Denn der 52-Jährige ist Inhaber eines ganz besonderen Hauses, einem sogenannten Passiv-Energie-Hotel – dem ersten seiner Art in Tirol. Im Jahr 2012 entschied sich der umtriebige Landwirt für dieses einzigartige Bauvorhaben, nämlich ein Hotel in reiner Holzbauweise zu errichten, das so energieeffizient wie möglich ist, also die verfügbare Energie optimal genutzt wird.

 „Da hab` ich einfach ein Hotel gebaut“

Ist mit Recht stolz auf das, was er mit dem fairhotel geschaffen hat: Hans Eder. - Foto: Dieter Warnick

Ist mit Recht stolz auf das, was er mit dem fairhotel geschaffen hat: Hans Eder. – Foto: Dieter Warnick

Die 1200-Seelen-Gemeinde im Pillerseetal, zwischen Leogang (Land Salzburg) und Kitzbühel (Land Tirol) gelegen, ist Wintersportintessierten vor allem durch den Biathlonsport bekannt. Jedes Jahr werden dort Weltcup-Rennen ausgetragen; drei Weltmeisterschaften fanden hier auch schon statt. Bei Liebhabern dieser Boomsportart, also einem „Global Player“, liegt Hochfilzen, was Hotels und Gastronomie angeht, eher auf der Schattenseite. Eder: „Und da hab` ich ein Hotel gebaut, weil Hochfilzen auch noch eines gebraucht hat.“ So einfach ist das manchmal.

Das fairhotel von oben mit tief verschneitem Hochfilzen. - Foto: fairhotel

Das fairhotel von oben mit tief verschneitem Hochfilzen. – Foto: fairhotel

Gesagt – getan. Der Baugrund war da, weil es sein eigener ist, die Baugenehmigung folgte rasch – es konnte losgehen. Vom ersten Spatenstich im Juni 2013 bis zur Fertigstellung im November (Eröffnung war dann im Dezember) verging nur ein halbes Jahr! Und so wurde aus dem vierfachen Familienvater, dem Landwirt (mit 100 Milchkühen und Jungtieren, 140 Hektar Wiese, einer Alm und einem stattlichen Wald) und dem Naturburschen ein selbsternannter Umweltschützer und ein erfolgreicher Hotelier!

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Frühstück- und Barbereich. - Foto: fairhotel

Frühstück- und Barbereich. – Foto: fairhotel

Drei Punkte nennt Eder, die ihm besonders wichtig sind: Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Energie. Für ihn keine Schlagworte oder hohle Phrasen, sondern (s)eine Philosophie. Auf den Frühstückstisch (das fairhotel bietet „nur“ Übernachtung mit Frühstück an) kommen ausschließlich gesunde, regionale und möglichst viele, natürlich-frische Bio-Produkte. Wanderwege im Sommer und Loipen im Winter liegen direkt vor der Haustür („wir brauchen keinen Fitnessraum, wir haben die Natur“).

Alle Betten in den 32 Zimmern und der 50 m² großen Suite sind mit den hochwertigen Tempur-Matratzen und Kissen ausgestattet, denn, so Eder, „ein erholsamer Schlaf ist genauso wichtig wie viel Bewegung.“ Das Tempur-Material passt sich dem Körper perfekt an und unterstützt diesen mit einem erholsamen und schwerelosen Schlaf. Tempur ist ein High-Tech-Komfortmaterial, das in den 1970er-Jahren von der NASA für das US-Raumfahrtprogramm entwickelt wurde.

Das ist ein Passivhaus

Quasi direkt auf die Loipe blickt der Gast vom Frühstücksraum aus. - Foto: fairhotel

Quasi direkt auf die Loipe blickt der Gast vom Frühstücksraum aus. – Foto: fairhotel

Häuser oder Hotels wie das fairhotel werden „passiv genannt“, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird. Das Resultat ist eine positive Raumwahrnehmung gekoppelt mit einem niedrigen Energieverbrauch. Ein Passivbau wird durch seine hohe Wärmedämmung der Wände und des Daches (im fairhotel wurden Steinwolle und Styropor verarbeitet) sowie der Fenster durch eine überdurchschnittliche Wärmerückgewinnung der Abstrahlwärme von Bewohnern und technischen Geräten erreicht. Hans Eder verdeutlicht: „Die Abwärme der Sauna wird quasi abgepumpt für das Erdgeschoss, sodass wir dort teilweise keine Heizung brauchen“.

90 Prozent an CO₂ wird eingespart

Die gemütliche Wellness-Oase besteht aus Sauna, Infrarotkabine, Zirben-Ruheraum mit Tempur-Liegen und Saunastube mit Panoramablick. - Foto: fairhotel

Die gemütliche Wellness-Oase besteht aus Sauna, Infrarotkabine, Zirben-Ruheraum mit Tempur-Liegen und Saunastube mit Panoramablick. – Foto: fairhotel

Wichtige Bestandteile sind ferner eine gute Luftdichtheit und eine spezielle Gebäudeform. Das erklärt auch die äußerliche Einfachheit  des fairhotels ohne jeglichen Schnörkel und Schnickschnack, denn, so merkt Eder an, „hat die Schlichtheit des Hotels ganz viel mit der Energie-Effizienz zu tun. Der Energieverbrauch liegt bei uns im Durchschnitt bei acht Kilowattstunden pro Quadratmeter, das heißt, dass ein Gast am Tag nur etwa einen Euro an Energie aufwenden muss. Bei einem `normalen` Hotel muss der Urlauber mit dem Siebenfachen rechnen. Daher fallen jährlich nur rund 16 000 Euro an Strom- und Gaskosten an, davon 5000 Euro an reinen Heizkosten. „Eder: Das ist unwahrscheinlich wenig.“ Durch all die genannten Maßnahmen wird im Gegensatz zu herkömmlichen Betrieben 90 Prozent an CO₂ eingespart. Ein gigantischer Wert!

„Unser Klientel von morgen“

Komfortzimmer mit Terrasse. - Foto: fairhotel

Komfortzimmer mit Terrasse. – Foto: fairhotel

Junge und jüngere Gäste, die oftmals sehr viel bewusster und aufgeschlossener der Umwelt gegenüber sind als Ältere, werden gerade in dieser Zeit, in der sich so vieles um die Umwelt dreht, in naher Zukunft genau unterscheiden, ob sie in einem Passiv-Energie-Hotel einchecken oder in einem Wellness-Tempel. Hans Eder: „Das ist unser Klientel in den nächsten Jahren. Da bin ich mir ganz sicher.“

Das fairhotel, (Eder: „Der Name ist mir einfach so eingefallen; man sucht einen, und irgendwann hat man einen gefunden“) ist ein Gebäude in reiner Holzbauweise, und aus diesem und den anderen genannten Gründen fair zur Region, fair für den Gast und fair in der Preisgestaltung.

Preisebeispiele pro Nacht und Zimmer

* Komfortzimmer: ab 82 € (Sommer, Nebensaison), 94 € (Sommer, Hauptsaison), 130 € (Winter, Nebensaison), 148 € (Winter, Hauptsaison), 162 € (Weihnachten, Silvester, Fasching).

* Komfortzimmer plus (Kochnische, Kühlschrank, Kochgelegenheit incl. Kochutensilien, Teekocher, Esstisch): ab 88 € (Sommer, Nebensaison), 100 € (Sommer, Hauptsaison), 136 € (Winter, Nebensaison), 154 € (Winter, Hauptsaison), 168 € (Weihnachten, Silvester, Fasching).

* Komfortzimmer mit Terrasse: ab 88 € (Sommer, Nebensaison), 100 € (Sommer, Hauptsaison), 136 € (Winter, Nebensaison), 154 € (Winter, Hauptsaison), 168 € (Weihnachten, Silvester, Fasching).

* fairhotel suite (Wohnbereich inkl. großer Küche mit Geschirrspüler, Kühlschrank mit Gefrierfach, Backofen, Kaffemaschine, Teekocher, Koch- & Reinigungsutensilien): ab 116 € (Sommer, Nebensaison), 120 € (Sommer, Hauptsaison), 140 € (Winter, Nebensaison), 170 € (Winter, Hauptsaison), 190 € (Weihnachten, Silvester, Fasching).*

Alle Preise incl. Frühstücksbuffet; Einzelzimmerzuschlag 25 €; an Wochenenden und Feiertagen von April bis November gilt ein Aufpreis von 10 € pro Zimmer/Wohnung und Nacht; ferner steht ein Seminarraum für bis zu 30 Personen zur Verfügung.

Informationen: fairhotel, Kulturhausstr. 1, A-6395 Hochfilzen, Tel.: (0043 5359) 2 34 56; E-Mail: info@fairhotel-hochfilzen.at, Internet: www.fairhotel-hochfilzen.at

Mit im Haus: die nordic academy

Markus Förmer, Inhaber der nordic academy. - Foto: Dieter Warnick

Markus Förmer, Inhaber der nordic academy. – Foto: Dieter Warnick

Mit im Hotel untergebracht – im Erdgeschoss – ist die nordic academy, Kompetenzpartner des fairhotels. Diese bietet zahlreiche Kurse und Trainings jeglichen Formats, sowie mehrtägige Camps für sportbegeisterte Langläufer und Biathleten an, organisiert Schneeschuhwanderungen und Skitouren und veranstaltet Events, wie zum Beispiel den jährlichen Volksbiathlon. Im Shop stehen alle benötigten Ausrüstungsgegenstände zum Ausleihen (mit fachmännischer Beratung) und Bekleidung zum Kaufen bereit, die man für den nordischen Skisport benötigt; die Auswahl ist groß.

Im Stehendanschlag nimmt dieser Seminarteilnehmer die Biathlonscheiben ins Visier. - Foto: Dieter Warnick

Im Stehendanschlag nimmt dieser Seminarteilnehmer die Biathlonscheiben ins Visier. – Foto: Dieter Warnick

Der Gründer und Inhaber der Akademie, Sportwissenschaftler Markus Förmer (54), ist Experte für mentale Fitness, hält Vorträge und gibt Tipps, wie durch körperliches Training auch die geistige Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann.

Langlauf- und Skatingschuhe gibt es soviele, dass die Wintersportler die Qual der Wahl haben, welche sie sich ausleihen sollen. Fachkundige Mitarbeiter stehen mit Rat und Tat zur Seite. – Foto: Dieter Warnick

Langlauf- und Skatingschuhe gibt es soviele, dass die Wintersportler die Qual der Wahl haben, welche sie sich ausleihen sollen. Fachkundige Mitarbeiter stehen mit Rat und Tat zur Seite. – Foto: Dieter Warnick

Bei Einsteiger- und Anfängerkursen (auch schon für Kinder ab drei Jahren) oder mehrtägigen Camps helfen Coaches, neue Sportarten zu erlernen oder die vorhandenen Fähigkeiten zu verbessern, wie zum Beispiel beim Biathlon-Camp.

In den Monaten ohne Schnee können Mountainbikes, E-Bikes, sowie die Ausrüstung für Nordic Walking und Nordic Blading (Inlineskating) sowie viele andere Dinge ausgeliehen und gekauft werden.

Informationen: nordic academy,  Gesundheits- und Trainingszentrum, Kulturhausstr. 1a, A-6395 Hochfilzen, Tel.: (0043 664) 1 11 64 21; E-Mail: info@nordicacademy.at; Internet: www.nordicacademy.at/

 

Raushier-Reisemagazin

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