Mit seinen 270 Pistenkilometern gehört der Skicirkus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn zu den Global Playern, das ist unbestritten. Wer als kleines Skigebiet die Möglichkeit hat, daran „anzudocken“, der hat alles richtig gemacht. Zu verdanken, dass alles so gekommen ist, wie es jetzt ist, hat dies die Marktgemeinde Fieberbrunn in erster Linie dem Engagement der Geschäftsführer der Bergbahnen, Toni Niederwieser und Martin Trixl. Beide waren die treibenden Kräfte, dass das Projekt nach einer langen Planungsphase in die Tat umgesetzt wurde.
Gelohnt hat es sich allemal
Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest des Jahres 2015 wurde das wahr, was so mancher Skibegeisterte schon vor 30 Jahren im Sinn hatte – nämlich eine Liftverbindung herzustellen zwischen dem kleinen und beschaulichen Skigebiet Fieberbrunn (35 Pistenkilometer) und dem großen Saalbach-Hinterglemm. Gelohnt hat es sich allemal.
Was lange währt, wird endlich gut. Diese Weisheit trifft in besonderem Maße auf die Macher der 4200-Seelen-Gemeinde nahe Kitzbühel zu. Dass es bei einem Projekt wie diesem einige Erschwernisse gab und so manche schier unüberwindbare Hürde genommen werden musste, liegt auf der Hand. Schließlich lagen die fertigen Pläne seit Ende der 1980-er Jahre auf dem Tisch. Manche Mühlen mahlen eben langsam.
Tourismusverband: „Der Zusammenschluss macht uns stolz“
Seit nunmehr über drei Jahre verbindet die Gondelbahn „TirolS“ die beiden Skigebiete. Dass der Bau sehr schwierig und anspruchsvoll war, versteht sich von selbst. Dass die Fieberbrunner davon profitieren, ist unbestritten. Marion Pichler vom Tourismusverband verdeutlicht: „Der Zusammenschluss zwischen den Saalbachern und uns macht uns sehr stolz. Wir merken das vor allem an den Gästezahlen, die kontinuierlich angestiegen sind.“ Im Winter 2015/16, als die „TirolS“ nagelneu war, verzeichnete Fieberbrunn ein Nächtigungsplus von 18 Prozent, obwohl die Zahl der zur Verfügung stehenden Betten exakt gleich geblieben war.
Ein Traumrevier für Freerider
Gäste, die ihr Quartier in der kleinen Tiroler Gemeinde aufschlagen, müssen also nicht mehr mit dem Skibus oder dem Pkw nach Saalbach oder Hinterglemm fahren, um in den Skicirkus einzusteigen, sondern können dies bequem von ihrem Urlaubsziel aus tun. Für Tiefschneefahrer und vor allen Dingen für Freerider gilt Fieberbrunn als Traumrevier; Hänge mit teilweise bis zu 70 Prozent Neigung stellen selbst hartgesottene Cracks vor eine besondere Herausforderung. Touristisch ist der Ort also in der Zukunft angekommen.
Fieberbrunn liegt im Pillerseetal, das sich im östlichsten Zipfel der Kitzbüheler Alpen versteckt, an der Grenze zu Salzburg, und hat sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Weitere Gemeinden sind Hochfilzen (bekannt geworden durch den Biathlon-Weltcup), St. Ulrich am Pillersee, St. Jakob in Haus und Waidring. Die Region ist die schneereichste Gegend in Tirol, und das Pillerseetal hat Zugang zu drei Skigebieten, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Skicirkus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn, Steinplatte Waidring-Winklmoosalm und Buchensteinwand-Bergbahn Pillersee in St. Jakob in Haus.
Enorme Vielfalt an Pisten
Alle drei Skigebiete überraschen durch ihre Vielfalt an Pisten. Und schneesicher ist der Landstrich allemal, gar als „Schneeloch“ (Einheimische sprechen vom „Schneewinkel“) verschrien.
Nicht nur heuer, nach den ausgiebigen Niederschlägen der vergangenen Wochen. Skilehrer Markus versichert voller Überzeugung: „Hochfilzen ist momentan einer der schneereichsten Orte in Mitteleuropa.“ 135 Schneetage im Jahr sind garantiert.
Hochfilzen ist ein Schneeloch
Wissenschaftliche Erhebungen erkundet Günther Aigner, von Haus aus Sportwissenschaftler und seit Jahren Skitourismusforscher. Er sammelt Daten über alles, was nur im Entferntesten mit Atmosphäre und Klima zu tun hat und wertete die amtlichen Schnee-Messreihen der vergangenen 30 Jahre aus, mit dem Ergebnis, dass das Pillerseetal der Spitzenreiter in ganz Tirol ist. Im Tal selbst ist Hochfilzen auf Platz eins, mit einer durchschnittlichen Neuschneemenge von 6,71 Metern im Jahr. Aigner: „Damit ist Hochfilzen der schneereichste dauerhaft besiedelte Ort in ganz Tirol.“
Aufgrund seiner fast 300 Pistenkilometer kommt der Skicirkus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn natürlich sehr sportlich und abwechslungsreich daher, gibt sich zudem betont modern, trendig und lässig. Gemütlicher, auch weil viel kleiner (42 km), geht es auf der Steinplatte zu. Viele der breiten Hänge locken Familien mit Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen an. Das Skigebiet, das im „Dreiländereck“ Tirol-Salzburg-Bayern liegt, ist für seinen Snowpark bekannt, der zu den längsten und besten in ganz Österreich gehört.
Ein begehrte Nische
Nur 22 Pistenkilometer können an der Buchensteinwand (1456 m) gefahren werden – sie stellen, wahrscheinlich gerade deshalb, bei Familien und Genuss-Skifahrern eine begehrte Nische dar. Ferner ist ein Besuch dort äußerst lohenswert, denn auf dem Aussichtsberg des Pillersetals thront das fast 30 Meter hohe Jakobskreuz, das größte begehbare Gipfelkreuz der Welt.
Von einer der vier Aussichtsplattformen bietet sich eine grandiose Panorama-Aussicht auf die nahen Gipfel der Loferer und Leoganger Steinberge sowie den Fieberbrunner Hausberg Wildseeloder (2117 m), den Spielberg (2044 m) oder das Kitzbüheler Horn (1996 m).
Das Extravagante an diesem Kreuz sind jedoch seine Räumlichkeiten, in denen nicht nur Seminare oder Lesungen abgehalten werden, sondern auch Hochzeiten gefeiert werden können. Ein Personenaufzug erleichtert den Geladenen den „Aufstieg“.
Informationen: Tourismusverband Pillerseetal – Kitzbüheler Alpen, Dorfplatz 1, A-6391 Fieberbrunn, Tel.: (0043 5354) 5 63 04; E-Mail: info@pillerseetal.at; Internet: www.pillerseetal.at