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GROSSARLER HOF: Moderner Lifestyle in gediegenem Holzambiente

Schon der erste Eindruck überrascht! Kommt der Gast in die Hotellobby, sucht er eine Rezeption vergebens. Nanu, verraten die unsicheren Blicke, sind wir wirklich richtig? Brigitte, Chef-Rezeptionistin im Hotel GROSSARLER HOF in Großarl, nickt zustimmend. „Kommens` nur rein, Sie sind nicht falsch.“ Als ob sie Gedanken lesen könnte…

In nur acht Monaten Bauzeit entstand im Jahr 2009 der Großarler Hof, dessen Außenansicht im Chalet-Stil das verspricht, was drinnen geboten wird.

In nur acht Monaten Bauzeit entstand im Jahr 2009 der GROSSARLER HOF, dessen Außenansicht im Chalet-Stil das verspricht, was drinnen geboten wird.

Zwei große, rustikale Schreibtische, darauf jeweils ein Bildschirm, davor ein paar bequeme Sessel, das ist es – Stil, Schick und Eleganz müssen nicht aufgebläht sein: „Wir wollten etwas ganz Anderes“, verrät Markus Andexer, der erst 31-jährige Geschäftsführer – er teilt sich die Arbeit in dieser Position mit Teresa Pagitz -, „etwas Offenes, etwas Freies. Ein Pult ist ja nur eine Barriere, wir wollen den Gast nicht abgrenzen, sondern ihm auf gleicher Ebene begegnen.“

Hotel statt Wirtshaus

Das elegante Vier-Sterne-Superior-Hotel hat noch keine lange Tradition, es gibt es erst seit vier Jahren, als das Haus am 22. Dezember 2009, nach nur achtmonatiger Bauzeit, eröffnet wurde. Zuvor stand dort ein Wirtshaus, das die Eltern von Markus Andexer, Johann und Karoline Andexer, führten. „Das Geschäft ging immer schlechter“, sagt Markus Andexer, „so dass sich meine Eltern entschlossen, das alte Gebäude abzureißen und ein Hotel mit einem besonderen Design zu errichten.“ Ganz ohne Geldgeber ließ sich aber das ehrgeizige Projekt nicht schultern – das Ehepaar Draxler aus Wien fungiert als Investor. Teresa Pagitz ist dessn Tochter.

Gemütlichkeit ist Trumpf – die rustikale Inneneinrichtung im À-la-carte-Restaurant „Jagastub'n“ verleiht viel Wärme, die im Winter von einem herrlichen Kachelofen weiter befeuert wird. Die prächtigen Jagdtrophäen lassen nicht nur Jägerherzen höher schlagen.

Gemütlichkeit ist Trumpf – die rustikale Inneneinrichtung im À-la-carte-Restaurant „Jagastub’n“ verleiht viel Wärme, die im Winter von einem herrlichen Kachelofen weiter befeuert wird. Die prächtigen Jagdtrophäen lassen nicht nur Jägerherzen höher schlagen.

Großarl, etwa 70 Kilometer südlich von Salzburg im Pongau gelegen, ist ein Dorf mit altem Ortskern und prächtiger Kirche, aber nur mit einem einzigen Wirtshaus. „Mehrere reine Gasthöfe tragen sich nicht“, weiß Markus Andexer, „und hat sofort die Antwort, warum das so ist, parat. „Wir haben hier in Großarl 20 Vier-Sterne-Hotels, Drei-Sterne-Häuser nicht mitgerechnet. Die Gäste werden natürlich alle dort verpflegt.“ Es hat sich eben viel getan in den vergangenen 30 Jahren, das spürt die Gastronomie als Erstes.

Betrieben wird das stimmungsvolle und großzügige Hotel von zwei Familien. Neben der Familie Andexer – die Eltern von Geschäftsführer Markus arbeiten im Service mit und stehen ihrem Sohn mit Rat und Tat zur Seite – ist dies die Familie Viehhauser. Walter Viehhauser, der Küchenchef, ist verheiratet mit Marianne, der Schwester von Johann Andexer. Marianne Viehhauser ist zuständig für den Hausservice und verantwortlich für die zum Hotel gehörende Mooslehenalm.

Im alpin-eleganten Gourmet-Salon kredenzen Küchenchef Walter Viehhauser und sein Team vorwiegend heimische Produkte auf ganz hohem Niveau.

Im alpin-eleganten Gourmet-Salon kredenzen Küchenchef Walter Viehhauser und sein Team vorwiegend heimische Produkte auf ganz hohem Niveau.

Das Hotel, das nur wenige Meter von den Großarler Bergbahnen entfernt am Fuß der Skischaukel Großarl-Dorfgastein liegt, verfügt über 49 Zimmer, davon sieben Suiten. Die Doppelzimmer sind zwischen 25 (Standardzimmer) und 50 (Familien-Turmzimmer) m²groß, die Suiten zwischen 50 und 60 m².

Preisbeispiele pro Person (jeweils 7 Nächte inclusive Dreiviertel-Verwöhnpension) für die Sommer- und Herbstsaison: Standardzimmer 630 Euro, Doppelzimmer Superior (35 m²) 735 Euro, Jägersuite (55 m²) 938 Euro. – Wintersaison: Standardzimmer zwischen 795 und 1113 Euro, Doppelzimmer Superior zwischen 858 und 1155 Euro, Jägersuite zwischen 1089 und 1393 Euro.

Zirbe, Fichte, Erle

Was auffällig ist: in dem behaglichen Hotel spielt Holz die Hauptrolle. Ob in der charmanten Lobby, in den anmutigen Zimmern und reizenden Suiten, in den freundlichen Gaststuben und dem hochvertäfelten Restaurant – Holz, Holz, Holz. „Wir haben sehr viel Zirbe verwendet, auch Fichte“, sagt Markus Andexer. Das Erlenreich Relax & SPA steht ganz im Zeichen der Erle, die, so sagt es die Legende, dem Ort Großarl den Namen gegeben hat. Die Decken einiger Räume wurden mit uralten Balken versehen, wodurch die Gemütlichkeit und die Behaglichkeit noch mehr verstärkt wird. Weitere ausgesuchte Naturmaterialien wie Stein, Filz und Loden runden den Wohlfühlfaktor ab. Andexer: „Unser Konzept steht auf mehreren Säulen, wobei Holz, Gemütlichkeit, Großzügigkeit, die Bodenständigkeit unseres Hauses und natürlich die Küche hervorstechen.“

Der Küchenchef versteht sein Handwerk

Die American Bar ist großzügig gestaltet; samtrote Fauteuils, Holzkamin und Kachelofen sorgen für eine heimelige Atmospäre.

Die American Bar ist großzügig gestaltet; samtrote Fauteuils, Holzkamin und Kachelofen sorgen für eine heimelige Atmosphäre.

In der Küche führt Walter Viehhauser Regie, und das mit einem gesunden, ausgewogenen Pfiff und viel Raffinesse. Sein Credo: heimische, regionale, hochwertige und saisonale Produkte zu traditionellen, auch internationalen Gerichten verarbeiten, weiterentwickeln und verfeinern. Wildspezialitäten aus den umliegenden Jagdrevieren, frischen Fisch, nicht nur aus den Großarler Gewässern, und eine Patisserie, die es in sich hat, sind das Aushängeschild des Großarler Hofes. Jeden Tag stehen zwei Fleisch- ein Fisch- und ein vegetarisches Gericht auf der den Hotelgästen zur Wahl stehenden Menükarte – eine besondere Herausforderung für die Küchen-Crew.

Walter Viehhauser ist ein Meister seines Fachs. Die Küche erfüllt allerhöchste Ansprüche.

Walter Viehhauser ist ein Meister seines Fachs. Die Küche erfüllt allerhöchste Ansprüche.

Einige Beispiele: Geschmorte Kalbsvögerl, rosa gebratene Hüfte vom Angusrind, Entrecôte vom Almstier, zartrosa gebratener Hirschrücken, pochierte Schnitte vom norwegischen Lachs, Rotzungenfilet vom Grill oder Felchenfilet in Kräuterbutter gebraten. Besondere Leckereien kommen als Dessert auf den Tisch, wie Schokolade-Tonkabohnenmousse, Weintraubenstrudel mit Vanillesabayon oder Erdäpfel-Zwetschgentascherl. Unübertroffen allerdings sind die Salzburger Nockerl auf einem Himbeerspiegel. Kein Wunder, dass der Gourmetguide Falstaff die Küche des Großarler Hofes mit 87 Punkten bewertet und damit zwei Gabeln vergibt.

Fast schon ländlich geht es in der Lobby zu - auch dank einer alten Wassermühle.

Fast schon ländlich geht es in der Lobby zu – auch dank einer alten Wassermühle.

Walter Viehhauser, Jahrgang 1965, kocht seit seinem 16. Lebensjahr und übt, wie er selbst sagt, seinen Traumberuf aus. Und nicht nur der Geschmack der Gerichte muss stimmen, auch die stilvolle Präsentation und die Liebe zum Detail sind ein ganz wichtiger Bestandteil seines Berufs.

Österreichische Weine bilden den Schwerpunkt

Dass der Weinkeller gut sortiert ist, versteht sich von selbst. Markus Andexer, ausgebildeter Sommelier, kann bei 160 verschiedenen Tropfen aus dem Vollen schöpfen. „Unser Schwerpunkt ist Österreich“, verhehlt er nicht seinen Hang zu einheimischen Weinen wie Grünen Veltliner, Riesling, Zweigelt oder Blaufränkisch. Aber auch feine Lagen wie beispielsweise aus Italien, Südafrika oder Frankreich finden sich. Für den gut gefüllten Geldbeutel kann Andexer einen Château Quinault l`Enclos aus dem Jahr 1999 (115 Euro), einen 15 Jahre alten Château Pavie Macquin für 175 Euro oder einen Château canon la gaffeliere aus dem Jahr 2000 für 245 Euro empfehlen.

Die etwas andere Rezeption - zwei große Tische erfüllen auch ihren Zweck.

Die etwas andere Rezeption – zwei große Tische erfüllen auch ihren Zweck.

Der SPA- und Relax-Bereich ist großzügig angelegt und etwa 400 m²groß. Er verfügt über eine finnische Sauna, ein Dampfbad, eine Infrarotkabine, ein Kneippdurchlaufbecken, einen Balance-Ruheraum mit Wasserbetten, eine Sonnenwiese mit Entspannungsliegen, ein Sanarium und einen Indoor-Whirlpool. Einzig und allein die Tatsache, dass es weder ein Indoor- noch ein Qutdoor-Schwimmbecken gibt, wirft einen winzigen Schatten auf den GROSSARLER HOF. Markus Andexer begründet: „Wir haben einfach den Platz nicht, weil wir räumlich beengt sind. Aber das ist auch kein Muss für uns. Klar haben wir einen kleinen Wettbewerbsnachteil dadurch. Aber unsere Erfahrung lehrt uns, dass unsere Gäste nicht darauf erpicht sind, ein paar Runden zu schwimmen. Ihnen ist es viel lieber, einen großzügigen SPA-Bereich zu haben.“

Im November sowie zwischen Ostern und Pfingsten hat das Hotel geschlossen.

Informationen: Hotel GROSSARLER HOF, Unterberg 122, A-5611 Großarl, Tel.: (0043 6414) 8384; info@grossarlerhof.at

Fotos: Hotel GROSSARLERHOF

Raushier-Reisemagazin