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Graz – charmanter Style und Weltkulturerbe

Graz hat viele Gesichter: Modern, jung und bunt – aber auch ehrwürdig und historisch. Die UNESCO hat die Stadt an der Mur 1999 zur „City of Design“ erhoben und die Altstadt wegen des architektonisch einzigartigen Stadtkerns in ihr Weltkulturerbe aufgenommen. Zudem gilt Graz als Austrias Genusshauptstadt.

Von Grazer Festungsberg bietet sich ein wundervoller Blick über die Altstadt, Foto: Heiner Sieger

Von Grazer Festungsberg bietet sich ein wundervoller Blick über die Altstadt, Foto: Heiner Sieger

Graz ist der Kultur-Hotspot in Österreichs Südosten und eine Stadt mit faszinierenden Gegensätzen. Denn das moderne Grazer Industriedesign hat so gar nichts vom Weltkulturerbe-Flair des historischen Stadtkerns an sich. Hier die spacige, schwimmende Murinsel oder das nicht minder futuristisch anmutende Grazer Kunsthaus, dort der ehrwürdige Grazer Dom mit seinem spätgotischen Hauptportal oder die mittelalterliche Hofstätten-Anlage, immer wieder auch Kulisse für TV-Serien und Spielfilme wie „Nordwand“ oder „Der Besuch der alten Dame“.

Auch Kultur gibt es in Graz reichlich: Vom Stadtmuseum mit seinen breit gefächerten Ausstellungen bis hin zum Kindermuseum finden große und kleine Wissensdurstige alles, was das Herz begehrt. Das Universalmuseum Joanneum, besser bekannt als Kunsthaus Graz wirkt wie ein außerirdisches Raumschiff. Wie eine riesige, bläulich schimmernde Blase schwebt das neue Wahrzeichen über dem rechten Murufer. Das Kunsthaus lockt – von seinen Schöpfern Peter Cook und Colin Fournier liebevoll „Friendly Alien“ genannt – mit spektakulärer Architektur und verschiedenen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.

Wer die Stadt und all seine offensichtlichen, wie verborgenen Schönheiten kennenlernen will, schließt sich am besten einer Stadtführung an – und geht anschließend noch einmal alleine auf Entdeckungstour durch die Gassen und genießt von der alten Festungsanlage hoch über den Stadt einen wunderschönen Rundblick auf die Altstadt.

Typisches Kreuzgewölbe der Grazer Bürgerhäuser im Palais Lengheimb, Foto: Heiner Sieger

Typisches Kreuzgewölbe der Grazer Bürgerhäuser im Palais Lengheimb, Foto: Heiner Sieger

Sgraffiti – Verschönerungstechnik aus dem 16. Jahrhundert

Markant und besonders sehenswert sind in Graz die vielen belebten Innenhöfe. Sie stammen architektonisch aus der Epoche der Renaissance: „Eine der charmantesten Eigenarten der Stadt, seit die Habsburger im 16. Jahrhundert hier regierten“, erklärt Stadtführerin Melitta. In den Höfen finden sich neben Geschäften auch traditionelle Gasthäuser wie  das Gasthaus „Strainzelbauer“ im ehemaligen Palais Lengheimb in der Bürgergasse 4, einem Inbegriff steirischer Gemütlichkeit.

Einzigartige Kratzputztechnik

Im Innenhof kann man noch eine weitere Besonderheit bewundern: „Sgraffiti“  – das ist eine einzigartige Kratzputztechnik aus dem 16. Jahrhundert. Die Sgraffiti geben den Arkaden und Innenhöfen einen unverwechselbaren oberitalienischen Charme. Denn ausgeführt wurden diese Ornamente von den „Comasken“ – Bauleuten aus der Gegend um den Comer und Luganer See, die damals von den wohlhabenden Bürgern beschäftigt wurden.

Gesunde Gemüse prägen das Bild er zahlreichen Grazer Bauernmärkte; Foto: Heiner Sieger

Gesunde Gemüse prägen das Bild er zahlreichen Grazer Bauernmärkte; Foto: Heiner Sieg

Bauernmärkte mit Kürbispesto und Käferbohnen

Graz ist aber nicht nur eine wunderschöne, ehrwürdige Stadt, sondern auch Österreichs größte Bauerngemeinde. Zwei tägliche Bauernmärkte und 12 Märkte, die je zweimal die Woche stattfinden, bieten den Bürgern und Gästen der Stadt die frischen Köstlichkeiten und Spezialitäten der umliegenden 15 steirischen Genussregionen. Vier Produkte sind besonders typisch für die Region. „Ohne Kürbis geht in der Steiermark gar nichts“, klärt Melitta auf. In der Tat: Die Steirer lieben nicht nur die Frucht, sondern auch das gesunde Kürbiskern-Öl sowie das Kernöl-Pesto, dass sie sogar gerne zum Vanille-Eis essen. Wer so ein Pesto ergattern will, muss früh auf dem Markt sein, denn nur wenige Bauern bringen das selbst hergestellte Produkt mit, und ausverkauft ist es in Windeseile.

Biere mit seltsamen Namen trinken sie auch, die Steirer, Foto, Heiner Sieger

Biere mit seltsamen Namen trinken sie auch, die Steirer, Foto, Heiner Sieger

Weitere Spezialitäten sind der „Kren“ – besser bekannt auch als Meerrettich, der in der Steiermark auf 300 Hektar angebaut wird sowie natürlich Äpfel und die buntgefleckten steierischen Käferbohnen. Besonders schön und vielfältig ist der Markt direkt hinter der Grazer Oper.

Während die Frauen einkaufen und ratschen, treffen sich die Männer in einem der vielen rundum liegenden Restaurants, Bars und Buden auf einen Schoppen Wein oder einen kleinen Happen. Geradezu avantgardistisch ist hier das „Rossian“, das von zwei Architektinnen geführt wird. Oder sie kippen am Kiosk ein „Fucking hell“. Ja mei, die Steirer halt.

Im Südsteirer Genussregal geht es auch schon mal missverständlich zu! Foto: Heiner Sieger

Im Südsteirer Genussregal geht es auch schon mal missverständlich zu! Foto: Heiner Sieger

Abstecher zum Buschenschank an der Weinstraße

Empfehlenswert ist auf jeden Fall auch ein Abstecher in die Steiermark südlich von Graz. Im „Südsteierischen Genussregal“ in Vogau an der Mur etwa werden die regionalen Köstlichkeiten und lukullischen Besonderheiten auf  mehreren 100 Quadratmetern zum Anbeißen präsentiert, Produktproben inklusive. Am Schluss heißt es in jedem Fall: „Löffel abgeben“. Am besten nicht zu wörtlich nehmen!

Steiermark pur verströmen die zahlreichen Höfe und Buschenschänken entlang der südsteirischen Weinstraße. Ein besonderes Kleinod ist das Weingut Hack-Gebell im Ort Gamlitz. Es darf sich „Ausgezeichneter Buschenschank“ nennen, was weniger als 10 Prozent der steirischen Buschenschänken erlaubt ist. Diese Auszeichnung kommt nicht von ungefähr: Einrichtung, Wein und Fleischprodukte des authentisch restaurierten Hofs aus dem 17. Jahrhundert sind besonders typisch für die Region. „Hier wird alles selber gemacht – und das wird auch ohne Ausnahme so bleiben“, erzählt die charmante Hofherrin Annemarie Hack, die das Haus in der 5. Generation führt.

Weißburgunder und „Spagatkrapfen“ – alles aus eigenem Haus

Bei Annemarie vom Hofgutt Hack-Gebell kommt nur Selbstgemachtes auf den Tisch, Foto: Heiner Sieger

Bei Annemarie vom Hofgutt Hack-Gebell kommt nur Selbstgemachtes auf den Tisch, Foto: Heiner Sieger

Ihr Sohn Philipp Hack gehört zur jungen Winzergeneration, die es versteht, traditionellen Ausbau einerseits und modernste Kellertechnik andererseits unter einen Steirerhut zu bringen. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen: frische, fruchtige Welschrieslinge und Weißburgunder aus Edelstahltanks, sowie kräftige Lagenweine aus Eichenfässern. 

Die jahrhundertalten Holztrame, handgesetzte Ziegelgewölbe und die alten Steine des rund 350 Jahre alten Winzerhauses strahlen wohlige Behaglichkeit und urige Atmosphäre aus.

Hier möchte man lange verweilen und tief in die südsteirische Lebensart eintauchen. Zumal das Preis-Leistungs-Genussverhältnis kaum besser sein könnte: Soll es die Speck- oder Schinkenplatte für 5,50 Euro oder doch lieber die Jäger Jaus’n mit verschiedenem Fleisch zum selber Schneiden für 6,00 Euro sein? Für die leckeren Nachspeisen sollte jedenfalls reichlich Platz im Magen bleiben: Allein wegen des „Eckberger Genuss“ – einem Tiramisu mit Kürbiskernöl und gerösteten Kürbiskernen für 3,00 Euro sowie den Spagatkrapfen – Hefeteig in Fett gebacken mit Preiselbeeren und Schlag – für 2,00 Euro, möchte man am liebsten jeden Tag zur Annemarie zurückkehren.

Stylisch wohnen im „roomz Graz“

Soviel steht also fest: Graz lässt viel Raum für Natur und Kultur im Allgemeinen und für modernes Design im Speziellen. Zu den Reiseplanungen von kulturaffinen Städtereisenden ins stylische Graz passt auf alle Fälle das hippe Hotel „roomz graz“. Das unkomplizierte Design-Hotel liegt gleich gegenüber der Grazer Messe und nur einen Steinwurf von der Innenstadt entfernt. Das klare Design und die durchdachte Funktionalität ziehen sich bis in die Zimmer durch, die Budgetpreise sind stimmig und die Bewirtung durch das Hotelier-Ehepaar Eva und Bernhard Haselsteiner ist unkompliziert, freundlich und steirisch liebevoll.

Hotelier Bernhard Haselsteiner hatte vor sechs Jahren analysiert, was Stadtreisenden heutzutage wichtig ist – und das dann in seinem neuen Hotel umgesetzt: „Funktionale Räume, WLan im Zimmer, Video-on-demand, ein großes Bad, separate Toilette und 4-Sterne-Qualität zum 3-Stern-Preis. Auf all das haben wir 2011 bei der Eröffnung geachtet“. Zusätzlich bietet das roomz Graz einen 24 Stunden-Service sowie eine exzellente Küche a-la carte. Weil auch der Flughafen gleich in der Nähe und vor dem Hotel großzügiger Parkraum vorhanden ist, finden Städtereisende hier ganzjährig gute Voraussetzungen für einen unvergesslichen Aufenthalt im Graz der vielen Gesichter.

Aufgesteiert wird von Frühjahr bis Herbst

Anlässe, Graz für ein paar nette Tage zu besuchen, gibt es auch 2013 genug: Im Mai lockt der „Designmonat Graz“ vom 3.5.-2.6., dann folgen das Springfestival“ vom 29.5. – 2.6., das „Genuss Spektakel“ vom 25.-31.5.2013 in den Restaurants der Stadt, „styriarte“ – das Festival der klassischen Musik vom 21.6.-21.7.,  „Murszene“ – das Grazer Jazzfestival vom 18.7.-17.8., „La Strada“ – das internationale Festival für Straßen- und Puppentheater 26.7.-3.8. und „Die Lange Tafel der Genuss Hauptstadt am 17. August in der historischen Altstadt.

Hotelier-Ehepaar mit steirischem Charme: Eva und Bernhard Haselsteiner vom roomz Graz, Foto: Heiner Sieger

Hotelier-Ehepaar mit steirischem Charme: Eva und Bernhard Haselsteiner vom roomz Graz, Foto: Heiner Sieger

Wer einmal die volkstümliche Steiermark pur erleben will, der nimmt sich am 15. September 2013 Zeit zum „Aufsteirern“! Dabei verwandelt sich der Grazer Stadtkern einen Sonntag lang zu einer großen Bühne der steirischen Volkskultur. Kunstliebhaber kommen in Graz auch beim „Steierischen Herbst“ auf ihre Kosten, einem ausgezeichneten Avantgarde-Festival.

Spezialpaket roomz graz

Das roomz bietet für diese Anlässe ein spezielles Arragament „Graz auf eigene Faust erleben“: 2 ÜF im DZ, 1. Tag: Graz erleben, abends 3-gängiges Dinner im Restaurant „atelier“; 2. Tag: Besuch des Universalmuseums Joanneum (Kunsthaus Graz, Schloss Eggenberg, Museum im Palais, Volkskundemuseum, Neue Galerie oder multimediale Sammlungen), 3-Tages-Ticket der Grazer Linien – Preis: 262 Euro.

Raushier-Reisemagazin