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Urlaub mit Wohmmobil: Logenplatz für den Sternenhimmel

Trifid-Nebel. Foto: ESO

Trifid-Nebel. Foto: ESO

Neben dem Fernrohr ist die Montierung, die Aufstellvorrichtung des Fernrohres, ein wichtiges, unverzichtbares Utensil. Bei stärkerer Vergrößerung macht sich die Erddrehung deutlich bemerkbar, das mühsam angepeilte Himmelsobjekt eilt also zügig aus dem Gesichtsfeld.

Parallaktische Montierung

Deshalb sind etwas bessere Fernrohre auf einer so genannten parallaktischen Montierung aufgestellt. Deren eine Drehachse muss möglichst genau auf den Himmelspol ausgerichtet sein und diese wird mit einem Antrieb genau entgegengesetzt der Erddrehung bewegt. Diese Achse nennt man die Rektaszensionsachse. Die Achse senkrecht dazu heißt Deklinationsachse.

Himmelskoordinaten – Navi für Sterngucker

Der Ort jedes Objektes an der Himmelssphäre wird entsprechend durch seine beiden Koordinaten Rektaszension und Deklination angegeben. In der Rektaszensionsachse sitzt bei transportablen Geräten meist ein kleines Justierteleskop mit Fadenkreuz, mit dem durch Anpeilen des Polarsternes die Montierung ausgerichtet werden kann.

Milchstraße. Foto: ESO/Y. Beletsky

Milchstraße. Foto: ESO/Y. Beletsky

Die Montierung, aber auch das Stativ, auf der sie angebracht ist, haben idealerweise möglichst stabil zu sein. Je größer die Optik, desto schwerer sollte die Aufstellung sein, denn die schärfsten Bilder nutzen nichts, wenn das Teleskop bei jedem Windhauch zittert. Ein Anspruch der leichten Transportierbarkeit steht diametral gegenüber.

Ein „Dobson“ – nichts für Starpartys

Ein sogenannter Dobson ist ein besonders einfaches, platzsparendes und gut zerlegbares Spiegelteleskop mit einem leichten Gittertubus und im Vergleich zur spartanischen Mechanik überproportional großer Lichtstärke. Ein Dobson ist vor allem zur Betrachtung schwacher Nebel und Galaxien geeignet. Meist fehlt der Nachführantrieb. Man muss das Teleskop also alle nasenlang neu auf die wandernden Himmelskörper ausrichten, weshalb es man es vorzugsweise alleine benutzt. Für „Starpartys“, bei denen eine größere Gruppe von Sternfreunden das Fernrohr umlagert, ist ein Dobson jedenfalls ungeeignet.

Milchstraße. Foto: ESO/Y. Beletsky

Milchstraße. Foto: ESO/Y. Beletsky

Wird ein großes Spiegeltelekop auf einem Anhänger montiert, entsteht eine fahrbare Sternwarte. Am optimalen Einsatzort wird das Dach abgenommen, die Montierung auf den Himmelspol ausgerichtet und es kann losgehen mit den Sternstunden. Das Wohnmobil sorgt für Behaglichkeit, wenn’s am Morgen frisch wird und das Licht der Sterne im Leuchten unsers eigenen Sterns, der Sonne, verschwindet. Die wundervollen Fotos der fremden Sonnen rufen später Erinnerungen wach und begeistern Freunde und Verwandte.

Text: Christian Wolter / Jörg Stimpfig

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