zurück



Im Krieg getrennt, im Frieden vereint: 100 Jahre Erster Weltkrieg in den Dolomiten

Genau 100 Jahre ist es her, da erklärte Italien am 23. Mai 1915 der Donaumonarchie Österreich-Ungarn den Krieg. Während Kaiserjäger und die Landesschützen an den Fronten in Galizien und Serbien dienten, wurden die Tiroler Männer über 45 und unter 18 Jahren zur Verteidigung der 600 Kilometer langen Dolomitenfront einberufen. Allein 14 000 Soldaten ließen so am Monte Piano im Kampf Mann gegen Mann, Freund gegen Freund ihr Leben. In Erinnerung an die Schrecken des Krieges und zum Frieden mahnend organisiert die Region in Toblach, Cortina d’Ampezzo und Auronzo deshalb anlässlich des 100-jährigen Gedenkens vom 30. August bis zum 6. September eine Veranstaltungswoche mit geführten Wanderungen zu den Kriegsschauplätzen, verschiedenen Konzerten und Filmvorführungen sowie einem gemeinsamen Gebet für den Frieden.

Der Krieg in den Dolomiten forderte einen hohen Blutzoll. - Foto: TVB Hochpustertal/Gruener

Der Krieg in den Dolomiten forderte einen hohen Blutzoll. – Foto: TVB Hochpustertal/Gruener

Nur wenige Kriege forderten so viele Opfer, verursachten so viel Leid und ziehen die Menschen noch heute so in ihren Bann wie der Erste Weltkrieg. Schon kurz nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28. Juli 1914 erfassten die Gefechte wie ein Lauffeuer Europa und die ganze Welt und erreichten schließlich am 23. Mai 1915 auch die Tiroler Alpen. Nur 22 Tiroler Bataillone, bestehend aus Männern über 45 und unter 18 Jahren sicherten die 600 Kilometer lange, steinige Alpengrenze Tirols gegen eine Übermacht von 43 italienischen Divisionen. Einstige Freunde und Familien sahen sich plötzlich im Kampf gegenüber – beide Seiten mussten zahlreiche Opfer beklagen. So fielen allein am Monte Piano mehr als 14 000 Soldaten.

Anlässlich des 100-jährigen Gedenkens findet deshalb in diesem Jahr vom 30. August bis zum 6. September im Hochpustertal rund um Toblach eine feierliche Gedenkwoche unter dem Motto „Im Krieg getrennt, im Frieden vereint“ statt. Den Auftakt macht am Sonntag das Gedenkkonzert der Musikkapelle Toblach auf der Plätzwiese mit der Uraufführung „Dolomites UNESCO World Heritage“. Des Weiteren locken verschiedene geführte Wanderungen entlang der alten Kriegspfade zu den Kriegsschauplätzen, die einen Einblick geben, wie schwierig und mühsam der Krieg in den Bergen war.

Hobbyhistoriker, die die ganze Bandbreite der Veranstaltungswoche erleben möchten, erhalten dazu mit dem Package „Der Erste Weltkrieg im Hochpustertal“ vom 30. August bis 6. September Gelegenheit. So sind sieben Übernachtungen, beispielsweise in einem Drei-Sterne-Hotel inklusive Halbpension und täglich wechselndem Rahmenprogramm ab 456 Euro pro Person buchbar. Im Programm enthalten sind verschiedene Führungen mit dem historischen Verein Bellum Aquilarum, eine Führung am Freilichtmuseum Monte Piano, die Vorträge „Ortsschicksal – Sexten im Ersten Weltkrieg“ und „Der Erste Weltkrieg an der Dolomitenfront“, ein Filmabend zum Kinofilm „Tränen der Sextner Dolomiten“, eine Wanderung zum Rautkofel, die Einweihung des neuen Kreuzes am Monte Piano mit Festakt und eine geschichtliche Führung im Landro mit Feldmesse und Fest am 6. September.

Raushier-Reisemagazin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert