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St. Vincent und die Grenadinen: Mehr als eine Steueroase

Unbekannter, aber möglicherweise noch interessanter als St. Lucia ist die mit 345 qm etwa halb so große Insel St. Vincent. Ihre höchste Erhebung ist der noch bis in die späten 1980er Jahre tätige Vulkan Soufrière (1178 m), dessen Ausbrüche von ähnlich katastrophaler Wirkung waren wie die auf Martinique und Guadeloupe. Während seiner letzten Eruption im Jahr 1979 / 80 musste die Bevölkerung des nördlichen Inselteils evakuiert werden. Durch gewaltige Gasexplosionen wurden damals Teile der Vulkangruppe einschließlich des Kratersees weggesprengt. St. Vincent weist ähnlich grandiose Berglandschaften mit dichter Dschungelvegetation auf wie St. Lucia und Dominica. Teils noch gut erhalten indianische Felszeichnungen aus dem 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. sind bei den Ortschaften Layon und Barraouallie zu sehen.

Die Hauptstadt von St. Vincent – Kingstown

Im idyllischen Mesopotamia Valley konzentriert sich der Anbau von tropischen Nutzpflanzen wie Bananen, Zitrusfrüchten, Kakao, Maniok, Ananas und Straucherbsen.

Hauptstadt des seit dem Jahr 1979 unabhängigen Inselstaates ist Kingstown, das etwa 15 500 Einwohner hat. Wie Castries aus St. Lucia liegt Kingstown an einem für Schiffe gut zugänglichen Naturhafen und wird von steil aufragenden Bergen umgeben. Die Altstadt hat ihre koloniale Bausubstanz aus britischer Zeit weitgehend bewahrt. Neben der großen Zahl alter Wohn- und Lagerhäuser sind die beiden Kirchen St. George’s und die katholische St. Mary’s Cathedral erwähnenswert. Die zuletzt genannte wurde in den Jahren zwischen 1877 – 1882 von dem Belgier Carlos Verbeke in einem merkwürdigen, historisierenden Gemisch aus Baustilen der Gotik und Romanik errichtet.

Der Botanische Garten

Sehr sehenswert ist auch der älteste Botanische Garten von Amerika, der im Jahr 1765 angelegt wurde und nicht weit entfernt vom Stadtzentrum liegt. Dieser Garten diente auch zur Aufzucht von Brotfruchtbäumen, die im Jahr 1793 von Kapitän Bligh auf dem aus der Literatur bekannten Schiff Bounty (Die Meuterei auf der Bounty) von Tahiti eingeführt wurden. Seit einiger Zeit bietet der Botanische Garten eine reichhaltige und gut ausgeschilderte Sammlung an Zier- und Nutzpflanzen aus allen Tropenregionen. Vom oberhalb der Stadt gelegenen Fort Charlotte hat man einen schönen Blick auf die Stadt mit Naturhafen.

Die Grenadinen

Südlich von St. Vincent erstreckt sich die Inselgruppe der Grenadine, die aus acht größeren bewohnten und etwa 100 kleinen Eilanden besteht. Ausgezeichnete Naturhäfen, einsame Palmenstrände und günstige Passatwinde machen die Grenadinen zu einem der beliebtesten Segelreviere, und nirgendwo auf den Kleinen Antillen sind so viele Luxusyachten anzutreffen wie in diesen Gewässern. Die nördlichen Inseln von Bequia über Mustique bis zur Union Island gehören zu St. Vincent und bilden Refugien für finanzstarke und hochrangige Persönlichkeiten, darunter auch die englische Prinzessin Margaret, die auf Mustique ein Feriendomizil besitzt.

Bequia und Mustique

Weniger bekannt ist, dass vor etlichen Jahren auf Bequia und Mustique Walfang mit Handharpunen ausgeübt wurde. Er geht zurück auf das Jahr 1840, als sich schottische Walfänger in der Friendship Bay niederließen, um Jagd auf den Buckelwal zu machen. Zur Dezimierung dieser Großwalart trug weniger die Jagd der Inselbewohner mit Handharpunen bei als der kommerzialisierte Walfang.

Ein wahres Paradies für Taucher und Segler sind im Grunde genommen die Korallen-Eilande der Tobago Cays nordöstlich von Union Island. Dies ist auch ein Grund, warum so viele Touristen diese Inseln besuchen. Die Gegend boomt als Reisedestination, nicht zuletzt seit der Filmreihe Pirates of the Caribbean 1 – 5 (dt. Fluch der Karibik) mit Johnny Depp. Jedoch ist es vor allem immer noch ein El Dorado für Reiche und Menschen, die exotische Einsamkeit suchen. Auch als Steuerparadies ist die Inselgruppe bekannt. Dies betrifft zum Beispiel auch die Angebote von sportwetten.org. Vor allem viele Männer mögen und nutzen die Wettangebote unter www.sportwetten.org/wettanbieter/youwin/.

Kleine Antillen – geografischer und geschichtlicher Überblick

Den östlichsten Bereich des westindischen Inselbogens, der mit den Virgin Islands im Norden beginnt und mit den Niederländischen Antillen (Bonaire, Curacao, Aruba) im Süden endet, bilden die Kleinen Antillen. Unterschiede im Klima und in der geologischen Beschaffenheit gestalten die Landschaft der einzelnen Inseln außerordentlich abwechslungsreich.

Die Virgin Islands sind größtenteils aktvulkanischen Ursprungs mit längst erloschenen Aktivitäten. Von dort an beginnen sich die Kleinen Antillen in einen inneren und äußeren Bogen aufzugliedern. Der äußere, meist von flachen Inseln gebildete Bogen, beginnt bei Anguilla, berührt den inneren Bogen auf Guadeloupe und endet mit Barbados. Gemeinsam ist diesen Inseln ein Kalkplateau, das auf der Osthälfte von Guadeloupe und auf Barbados zum Teil stark verkarstet ist.

Der innere Bogen ist größtenteils jüngeren vulkanischen Ursprungs, wie die immer noch aktiven Vulkane auf Guadeloupe, Martinique und St. Vincent erkennen lassen. Auch die hohen Bergkegel auf Saba, St. Eustatius, Montserrat und St. Kitts weisen darauf hin, dass der Vulkanismus erst in jüngerer Zeit erloschen ist. Auf einigen Inseln wie Guadeloupe, Martinique, St. Lucia, Grenada und St. Vincent erreichen die Vulkangebirge Höhen von mehr als 1000 m.

Bei der prähistorischen Besiedlung Westindiens kam den Kleinen Antillen als Inselbrücke zwischen dem südamerikanischen Festland und den Großen Antillen wichtige Bedeutung zu. Arawak- und Kariben-Indianer hinterließen auf fast allen Inseln der Kleinen Antillen Spuren ihrer Besiedlung. Das höchste kulturelle Niveau erreichten die arawakstämmigen Igneri- und Taino-Indianer.

Die Entdeckungsgeschichte der Kleinen Antillen beginnt mit der zweiten Reise von Columbus. Zwischen 1493 und 1496 erreichte er Dominica, Guadeloupe, Marie Galante, Desirade und, und, und… Während seiner dritten Reise entdeckte er Trinidad und schließlich auf seiner vierten (1502 – 04) Martinique, St. Lucia und die Cayman Inseln. Ungeklärt ist, ob er im Verlauf seiner zweiten Reise auch die Inseln St. Vincent und Grenada gesichtet hat.

Trinidad und Tobago erhielten im Jahr 1962 als erste britische Kolonien der Kleinen Antillen die Unabhängigkeit. 1978 folgte St. Vincent. Auf den früheren britischen Antillen waren der gregorianische Klassizismus sowie die Neogotik stilprägend, wie man in St. George’s (Grenada) und Kingstown (St. Vincent) am deutlichsten sieht. Die französischen Antillen wiesen charakteristische Stilmerkmale des napoleonischen Klassizismus (Empire) und der Neugotik auf, die man insbesondere an den Gebäuden auf Martinique und Guadeloupe findet.

Raushier-Reisemagazin

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