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Sehenswerte Wachau, Teil 1: Von Melk nach Krems

Mit dem Auto, dem Rad oder dem Schiff sind es von Melk nach Krems (gehört offiziell nicht mehr zur Wachau), und natürlich auch in die andere Richtung, nur 35 Kilometer, aber die haben es in sich. Was der Besucher auf dieser kurzen Strecke (nur gut ein Prozent der Gesamtlänge der Donau) links und rechts von Europas zweitgrößtem Fluss zu sehen bekommt, ist mit wenigen Worten nicht zu beschreiben. Es ist schwer, mit welcher der vielen Sehenswürdigkeiten man beginnen soll.

Als Wahrzeichen der Wachau gehört Stift Melk zum UNESCO-Welterbe. – Foto: Niederösterreich-Werbung / Lois Lammerhuber

Als Wahrzeichen der Wachau gehört Stift Melk zum UNESCO-Welterbe. – Foto: Niederösterreich-Werbung / Lois Lammerhuber

Dieses bezaubernde Flusstal und die bezaubernde Weingegend nennt sich Wachau und liegt im Bundesland Niederösterreich. Im Jahr 2000 wurde es als Kulturlandschaft mit den Stiften (Stift = Kloster) Melk und Göttweig sowie der Altstadt von Krems in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Die Welterbezone umfasst 15 Gemeinden, von Melk im Westen und eben Krems im Osten.

Hervorragende Weine und schmackhafte Marillen

In der Nähe von Krems erhebt sich mit dem Stift Göttweig das andere überaus sehenswerte Kloster. – Foto: Stift Göttweig / Eveline Gruber

In der Nähe von Krems erhebt sich mit dem Stift Göttweig das andere überaus sehenswerte Kloster. – Foto: Stift Göttweig / Eveline Gruber

Die renommierte Weinbauregion ist weltbekannt für ihre hervorragenden Weine und ihre schmackhaften Marillen (Aprikosen). Kenner des gegorenen Traubensaftes werden voll auf ihre Kosten kommen, und aus der Marille lassen sich zahlreiche Delikatessen zaubern (ein ausführlicher Bericht rund um den Wein und die Wachauer Marille folgt).

Winzer zu sein ist Beruf und Berufung. – Foto: Dieter Warnick

Winzer zu sein ist Beruf und Berufung. – Foto: Dieter Warnick

650 Winzer teilen sich 1400 Hektar Weinanbaufläche, die meisten davon sind kleine bis mittlere Familienbetriebe mit oft nicht mehr als fünf bis sieben Hektar. Das Angebot ist groß, auch das der unterschiedlichen Qualitätsstufen und verschiedenen Geschmacksnuancen. Die Rieslinge und Grünen Veltliner werden nicht selten in den Bewertungen der Fachkritik vor den Weinen aus Frankreich oder Italien genannt. Und dass die Küche von deftig bis ausgefallen reicht, lockt auch viele Gourmets in die Wachau.

Mit dem Schiff und dem Rad 

Ausflugsschiffe wie dieses pendeln täglich zwischen Krems und Melk. Auch die großen Flusskreuzfahrtschiffe gehören zum Bild der Wachau. – Foto: Dieter Warnick

Ausflugsschiffe wie dieses pendeln täglich zwischen Krems und Melk. Auch die großen Flusskreuzfahrtschiffe gehören zum Bild der Wachau. – Foto: Dieter Warnick

Wer dort weilt, der befindet sich in der wohl schönsten Flusslandschaft, die die Donau auf ihrer gesamten Länge bis hin zum Schwarzen Meer zu bieten hat. Im Übrigen ist die Wachau eine der wenigen Stellen, an der die Donau in ihrem natürlichen Bett fließt.

Von der Burgruine Aggstein aus könnte der Blick ins Donautal nicht besser sein. – Foto: Donau Niederösterreich / Steve Haider

Von der Burgruine Aggstein aus könnte der Blick ins Donautal nicht besser sein. – Foto: Donau Niederösterreich / Steve Haider

Erste Eindrücke mit traumhaften Ausblicken verschafft man sich mittels einer Flussfahrt mit einem der zahlreichen Ausflugsschiffe, die regelmäßig zwischen Melk und Krems (oder umgekehrt, mit verschiedenen Zusteige-Möglichkeiten) verkehren. Vorbei geht es an einer Vielzahl von kulturellen Sehenswürdigkeiten, an beschaulichen Weindörfern und steilen Weinhängen, an alten Klöstern und noch älteren Kirchen, an trotzigen Burgen und gut erhaltenen Ruinen. Wer diese Attraktionen genauer unter die Lupe nehmen will, dem sei der Umstieg auf ein Fahrrad (besser E-Bike, jedoch nicht ganz preiswert) empfohlen.

Stift Melk: Ein gewaltiger Barockbau

Hier geht`s lang. – Foto: Dieter Warnick

Hier geht`s lang. – Foto: Dieter Warnick

Bei der Ankunft in Melk wird man vom Anblick des Klosters schier erschlagen. Es ist in seinen Ausmaßen so gewaltig, dass einem der Atem stockt. Der Bau wurde in den Jahren 1702–1746 von Jakob Prandtauer errichtet; er war einer der bedeutendsten österreichischen Barockbaumeister. Das Benediktinerstift ist die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks. Allein der Südflügel mit seinem prächtigen Marmorsaal ist über 240 Meter lang, die Länge der Hauptachse beträgt insgesamt 320 Meter.

Der Donauradweg bei Rossatz. Von dort aus ist der Blick auf das gegenüberliegende Ufer mit Dürnstein eine Augenweide. – Foto: Donau Niederösterreich / Steve Haider

Der Donauradweg bei Rossatz. Von dort aus ist der Blick auf das gegenüberliegende Ufer mit Dürnstein eine Augenweide. – Foto: Donau Niederösterreich / Steve Haider

Stromabwärts Richtung Melk laden am rechten Donauufer Schloss Schönbühel, das zu Beginn des 12. Jahrhunderts auf einem 40 Meter hohen Felsen errichtet wurde, die Kartause Aggsbach (eine Kartause ist ein Kloster des Kartäuserordens), und vor allem die Burgruine Aggstein zu einem Halt ein. Sie ist 150 Meter lang und hat an beiden Enden einen Felsaufbau. Heute ist sie mit jährlich etwa 55 000 Besuchern eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs.

Nur von der Donau aus betrachtet werden kann Schloss Hofarnsdorf direkt gegenüber der Ortschaft Spitz, weil der Besitz von einer hohen Mauer umgeben ist. Das freistehende Hauptgebäude ist ein zweistöckiger Kastenbau, der von weitem an ein großes Schulgebäude aus der Monarchiezeit erinnert. Hinter dem Schloss erstreckt sich ein großer Park mit alten Bäumen.

Dürnstein winkt herüber

Das Weingut Frischengruber liegt im Herzen der Wachau in Rossatz. – Foto: Dieter Warnick

Das Weingut Frischengruber liegt im Herzen der Wachau in Rossatz. – Foto: Dieter Warnick

Wenige Kilometer weiter empfiehlt es sich auch in Rossatz-Arnsdorf vom Rad zu steigen, um den Blick auf das gegenüberliegende Ufer zu richten, denn von dort grüßt die pittoreske Ortschaft Dürnstein herüber, ein Stern am Wachauer Architektur-Himmel. Der blau-weiße Turm der Stiftskirche ist unübersehbar und ein Wahrzeichen der besonderen Art.

Barock-Architektur in Reinkultur: die Stiftskirche von Kloster Melk. – Foto: Donau Niederösterreich / Steve Haider

Barock-Architektur in Reinkultur: die Stiftskirche von Kloster Melk. – Foto: Donau Niederösterreich / Steve Haider

Allmählich rückt Krems näher. Bei Stein, einem Stadtteil, führt eine lange Brücke über die breite Donau. Ebenso wie die Innenstadt von Krems gehört auch das Zentrum von Stein zum UNESCO-Weltkultur- und naturerbe Wachau. Ehe die Donau aber überquert wird, ist unbedingt ein Abstecher zur zweiten großartigen Benediktiner-Klosteranlage in der Wachau unerlässlich, nämlich Stift Göttweig.

Die Wachau mit dem Rad zu erkunden ist ein Muss. – Foto: Dieter Warnick

Die Wachau mit dem Rad zu erkunden ist ein Muss. – Foto: Dieter Warnick

In der Ortschaft Furth führt die doch ziemlich steile Straße anspruchsvoll den Berg hinauf, sollte mit einem E-Bike jedoch kein Problem darstellen. Weil das Stift auf einem Hügel errichtet wurde, ist es schon von Weitem sichtbar und thront erhaben über dem Donautal. Es erinnert an die Abtei Montecassino in Italien, das das Mutterkloster aller Benediktiner ist  (ein ausführlicher Bericht über das gegenüberliegende Donauufer folgt).

Informationen: Tourismusinformation Spitz an der Donau, Mittergasse 3a, A-3620 Spitz an der Donau, Tel.: +43(0) 2713 2363; E-Mail: info@spitz-wachau.at; Internet: www.spitz-wachau.at

Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Schlossgasse 3, A-3620 Spitz/Donau, Tel.: +43(0) 2713 30 06 00; E-Mail: urlaub@donau-com; Internet: www.donau.com

Gastrotipps

Die Grüblgasse in Dürnstein erinnert an längst vergangene Zeiten. – Foto: Dieter Warnick

Die Grüblgasse in Dürnstein erinnert an längst vergangene Zeiten. – Foto: Dieter Warnick

Raushier-Reisemagazin

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