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Ligurien: Beschauliche Fischerdörfer neben Jetset-Zielen

Die Küste Liguriens ist lang, sehr lang. Insgesamt weit über 300 Kilometer. Sie erstreckt sich – grob gesehen – von La Spezia bis an die Grenze zu Frankreich nach San Remo. Ein Landstrich der Farben, der Geschichte und der Tradition.

Traumhaft schön – die ligurische Küste ist ein Landstrich der Farben, der Geschichte und der Tradition.

Traumhaft schön – die ligurische Küste ist ein Landstrich der Farben, der Geschichte und der Tradition.

Im Osten zieht sich die Riviera di Levante mit den “fünf Ortschaften”, den “Cinque Terre”, dahin, oder den mondänen “Perlen” Santa Margherita und Portofino, im Westen die Riviera di Ponente (Blumen- oder Palmenriviera). Dort finden wir Alassio, Cervo und Dolceaqua.

Hier ist es traumhaft schön

Ob Ost oder West – rund um den Golf von Genua ist es traumhaft schön. Die ligurische Küste mit Sand- und Kiesstränden, Klippen und Felsbuchten sowie das abwechslungsreiche Hinterland ist eine Wucht. Es herrscht ein mildes Klima, das wir in unseren Breiten vergeblich suchen. Die Winter sind gemäßigt, die Sommer nicht zu heiß. Die beste Reisezeit ist aber der Frühling und der Herbst.

Eine abwechslungsreiche Route von Ost nach West könnte so aussehen:

Lerici ist ein kleines malerisches Fischerdorf unweit von La Spezia.

Lerici ist ein kleines malerisches Fischerdorf unweit von La Spezia.

Die ausgedehnte Reise beginnt in Lerici, einem kleinen malerischen Fischerdorf unweit von La Spezia. Von Rummel ist dort nichts zu spüren.

Im Jahr 1241 wurde eine mächtige Festung errichtet, die trutzig sich zum Meer hinwendet und den Ort vor Piraten schützte. Heute beherbergt sie ein Museum.

Von drei Inseln eingerahmt

Portovenere erhebt sich auf dem Ausläufer eines Felsens direkt am Meer und ist von drei kleinen Inseln eingerahmt.

Portovenere erhebt sich auf dem Ausläufer eines Felsens direkt am Meer und ist von drei kleinen Inseln eingerahmt.

Von dort aus nehmen wir Kurs mit dem Ausflugsboot nach Portovenere. Das Dorf erhebt sich auf dem Ausläufer eines Felsens direkt am Meer und ist von den drei kleinen Inseln Palmaria, Tino und Tinetto eingerahmt.

Mit einem anderen Boot werden die “Cinque Terre” angesteuert. Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso al Mare heißen die aus rosa und gelb gestrichenen Hausquader zusammen gewürfelten Dörfer, die sich wie Schwalbennester an die felsigen Hänge klammern. Ein mehrtägiger Aufenthalt dort ist fast schon eine Pflicht. Es gibt viel zu viel zu sehen und zu entdecken, als dass nur ein Abstecher für all die Erkundigungen genügen würde.

Riomaggiore ist eines der fünf Dörfer der Cinque Terre.

Riomaggiore ist eines der fünf Dörfer der Cinque Terre.

Santa Margtherita: Einfach nur mondän

So richtig mondän wird es in Santa Margherita Ligure. In der wohlhabenden Ferienmetropole vergnügte sich die High Society vor gut 100 Jahren. Noch heute wird der Ort geprägt von Grandhotels im Jugendstil.

Elegante Villen

Doch Santa Margherita war in den Jahrhunderten zuvor schon beliebt – Zeitzeugen sind elegante Villen und die Sommerresidenzen Genueser Adelsfamilien. Die ausgesprochen hübsche Lage am Tigullio-Golf lädt zu einem erfrischenden Bad im Meer ein.

Im idyllischen Hafen von Portofino ankern die Jachten des Jetsets.

Im idyllischen Hafen von Portofino ankern die Jachten des Jetsets.

Santa Margherita und die Nachbargemeinde Rapallo waren früher verwaltungsmäßig vereint.

Rapallo erlangte durch den am 16. April 1922 geschlossenen “Vertrag von Rapallo” zwischen Deutschland und Russland Berühmtheit, der in Wirklichkeit aber in Santa Margherita unterzeichnet worden war.

Portofino – wie aus dem Bilderbuch

Das wohl am häufigsten fotografierte Fischerdorf der Welt erreicht man mit dem Schiff bequem in 20 Minuten – Portofino: Im idyllischen Hafen ankern die Jachten des Jetsets. In den sündhaft teuren Lokalen und luxuriösen Geschäften an der Promenade ist es nicht gerade schwierig, den einen oder anderen Euro mehr als üblich auszugeben. Humphrey Bogart zog es hierhin, Clark Gable, Liz Taylor und Richard Burton. Heute kommen Rod Stewart oder Naomi Campbell – die Liste der Promis ist endlos lang. Portofino lebt noch immer ausgezeichnet vom Legendentum früherer Jahrzehnte. Den besten Blick auf Ort und Hafen hat man vom Castello Brown aus, das schnell und mühelos erreicht wird.

Die Ortschaft Camogli eignet sich prima als Standort, wenn man Genua besuchen will, dort aber nicht wohnen möchte.

Die Ortschaft Camogli eignet sich prima als Standort, wenn man Genua besuchen will, dort aber nicht wohnen möchte.

Beschaulicher wird es wieder in Camogli. Das antike Dorf eignet sich prima als Standort, wenn man Genua besuchen will. Denn von der Pass-Straße aus ist am Horizont die Hauptstadt Liguriens schon zu erkennen. Gleichsam an den Fels hingeschmiedet ist Camogli ein total verwinkelter Ort mit engen Gässchen. Kondition ist erforderlich, denn vom Hafen in den Ort nach oben und wieder hinab zu laufen ist durchaus beschwerlich – die Puste kann einem da schon mal ausgehen. Doch bei Ruhepausen lässt sich der herrliche Ausblick genießen.

Nachdem wir Genua hinter uns gelassen haben, brechen wir auf in Richtung Savona und erreichen Finale Ligure. In erster Linie Sportkletterer machen hier Station. Denn das Finale-Gebiet mit seinen griffigen Wänden ist zu einem Pilgerzentrum für “Kraxler” geworden.

Ohne Moos nix los

Alassio ist eine der teuersten Städte Italiens.

Alassio ist eine der teuersten Städte Italiens.

Nichts für schmale Geldbeutel ist auch Alassio – eine der teuersten Städte Italiens. Der Sand an dem drei Kilometer langen Strand ist feiner als anderswo und das Klima milder. Das sagen zumindest die Einheimischen. Der touristische Ruhm der eleganten Stadt begann Ende des 19. Jahrhunderts, als die englische Oberschicht den Ort vereinnahmte. Das Leben spielt sich in der “budello” (italienisch: Darm) ab, der Hauptstraße, deren offizieller Name Via 12. September ist. Shopping und Flanieren – das ist hier ein Muss.

Cervo gilt als eines der schönsten Dörfer Italiens.

Cervo gilt als eines der schönsten Dörfer Italiens.

Nur einige Kilometer weiter sollte in Cervo unbedingt ein weiterer Stopp eingeplant werden. Cervo gilt nämlich als eines der schönsten Dörfer Italiens – und das zu Recht. Dieses malerische mittelalterliche Kleinod liegt hoch über dem Meer, klebt wie eine Bienenwabe an einem Hügel und wird von der mächtigen Barockfassade der Pfarrkirche beherrscht. Im Inneren des Dorfes erhebt sich zudem die stattliche Burg.

Am Ende der Ligurien-Küstentour bietet sich ein Abstecher nach San Remo und Dolceaqua an. San Remo steht jedes Jahr im Februar im Blickpunkt der italienischen Musikfreunde. Denn dann geht dort seit einem halben Jahrhundert das bekannte Schlagerfestival über die Bühne. Die Gegend ist auch bekannt durch den Export von Rosen, Nelken und Strelizien.

Dolceaqua ist eine Augenweide

Ein Plätzchen für Verliebte hoch über dem Meer.

Ein Plätzchen für Verliebte hoch über dem Meer.

Einen tollen Eindruck hinterlässt Dolceaqua, denn der Ort, nur wenige Kilometer von San Remo im Hinterland gelegen, ist eine Augenweide. Das Dorf ist über 1000 Jahre alt und eines der 70 schönsten Italiens. Das Ortsbild wird geprägt von der “Eselsrückenbrücke”, ein Motiv, das der französische Impressionist Claude Monet mehr als drei Dutzend Mal auf Leinwand verewigt hat.

Als erstes aber sticht dem Besucher die Burgruine der Herrscherfamilie Doria ins Auge. Ein Beispiel stolzer Militärarchitektur. Die Burg thront über den antiken Häusern. Dorthin gelangt man durch ein Labyrinth aus kurvigen, kleinen Gassen mit Bogengängen, Arkaden und einfachen Steinhäusern. Wärmendes Licht kommt hier nur selten durch, zu eng sind die Häuser aneinandergeschmiegt.

Informationen: Regione Liguria, Piazza De Ferrari 1, 16 121 Genua (Genova), Tel.: (0039 010) 5 48 51; Internet: www.turismoinliguria.it

Fotos: Italweg – Italienreisen GmbH

Raushier-Reisemagazin