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Neuseeland: Neue Hobbits-Drehorte zum Nachreisen

Es ist kein Geheimnis, dass der neuseeländische Regisseur Peter Jackson selbst der größte Fan seiner Heimat ist. Filmfans kennen viele Schauplätze bereits aus „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“. Selbstverständlich drehte Jackson auch den zweiten Teil der Hobbit-Trilogie in Neuseeland. Vier neue Schauplätze wurden zur Weltpremiere in der Multimedia-Installation „The Book of New Zealand“ in Los Angeles vorgestellt.

Jetzt können Touristen die neuen Drehorte von „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ mit neuen Touren entdecken; im echten Mittelerde – in Neuseeland.

Turoa, Ohakune auf der Nordinsel Neuseelands – Im Film: Berg Erebor

Der Abstieg zu den Emerald Lakes - im Tongariro National Park. Foto: Kathrin Schierl

Der Abstieg zu den Emerald Lakes – im Tongariro National Park. Foto: Kathrin Schierl

Auf der Nordinsel, direkt zu Füßen des noch aktiven Vulkans Mount Ruapehu, liegt das beliebte Skigebiet Turoa. Die Hochebene vulkanischen Ursprungs, Central Plateau genannt, ist Weltkulturerbe: Die Gegend sieht nicht nur rau aus, um sie ranken sich auch allerhand Legenden der Maoris, der Ureinwohner Neuseelands. In „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ eignete sich dieser mysteriöse Ort perfekt für die Szenen im Berg Erebor. Tolkien-Fans kennen diese Gegend bereits aus der „Herr der Ringe“-Trilogie, in der die Hobbits Sam und Frodo auf ihrem Weg durch das düstere Hügelland Emyn Muil und Mordor sind. Auch einige der Aufnahmen von Hobbingen und dem grünen Auenland durfte Jackson dieses Mal in den saftig-grünen Weiden nahe des Ski-Resorts Ohakune filmen. Nützliche Links: www.tongarirocrossing.org.nz

Das sagen die Schauspieler: Martin Freeman, der den Bilbo in der Hobbit-Trilogie spielt, hat diese Gegend sehr beeindruckt: „Es ist schlichtweg wunderschön. Es ist einer dieser Orte, die so typisch für die Landschaft Neuseelands sind.“

Zum Nachmachen: Der Tongariro National Park zieht ganzjährig Besucher an. Im Winter treffen sich hier Ski- und Snowboardfans; im Sommer durchstreifen Wanderer, Kletterer und Mountainbiker den Nationalpark. Die 19 Kilometer lange Wanderweg Tongariro Alpine Crossing ist einer der neun neuseeländischen Great Walks. Wer lieber auf zwei Rädern unterwegs ist, kann einige hundert Kilometer des neuseeländischen Radwegenetzes Nga Haerenga zurücklegen. Um das bergige Terrain der „Mountain to Sea“-Fahrradroute zu bewältigen, brauchen Radler kräftige Beine und Ausdauer: Bis ans Meer nach Whanganui sind es 317 Kilometer – Teilstrecken werden mit dem Boot zurückgelegt. Gemütlicher geht es mit der Sesselbahn über das Vulkangestein des Mount Ruhapehu und bis hinauf auf 2020 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Fluss Pelorus in Marlborough auf der Südinsel – Im Film: Der Waldfluss

Der Fluss Pelorus auf der Südinsel, zwischen Blenheim und Nelson, war Drehort für die Szene, in der die Zwerge vor den Elben und Orks  in schwimmenden Weinfässern fliehen. Jackson ließ diese Szenen von einem hundert Meter hohen Podest filmen, die seitliche Position der Kamera ermöglichte es, die Hobbits und Zwerge bei ihrer spannenden Wasserschlacht zu filmen.

Das sagen die Schauspieler: Dieser viertägige Dreh war das Highlight für Schauspieler Stephen Hunter, der im Film den Zwerg Bombur spielt: „In einem Fass den Pelorus-Fluss hinunterzutreiben – das war ohne Zweifel mein tollster Tag am Set. Falls daraus mal eine Touristenattraktion gemacht wird, hätte ich gern eine Eintrittskarte, die lebenslang gültig ist!“

Zum Nachmachen: Besucher können die Holzfässer mit deutlich bequemeren Kajaks tauschen und auf einer der geführten Touren Zwischenstopps an Wasserfällen und Filmschauplätzen machen. Es gibt sogar die Möglichkeit, über Nacht im Wald zu zelten – nur 100 Meter vom Drehort entfernt. Weitere Informationen unter: www.newzealand.com/travel/media/topic-index/nz-regions/marlborough.cfm

Lake Pukaki, Mount Cook auf der Südinsel – Im Film: Seestadt

Zwischen Bergspitzen, tiefblauen Gletscherseen und goldenen Grasebenen liegt der See Pukaki. Neuseelands höchster Berg, der Aoraki Mount Cook, zieht jedes Jahr zahlreiche Alpinisten aus der ganzen Welt an. Das Gebiet rundherum ist spannend für Sternegucker, Wintersportler, Radsportbegeisterte, Wanderer, aber auch Romantiker. Für „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ wählte Jackson diesen besonderen Ort für die Szenen in Seestadt aus. Im neuseeländischen Dorf Tasman Downs Station am Ufer des Lake Pukaki fand einer der größten Außendrehs statt: 700 Darsteller fanden sich in diesem skurril wirkenden Ort zusammen, dessen Bild von Wasserstraßen und Anlegern geprägt ist – Details, mit denen Jackson auch in seinen Filmen spielt.

Das sagen die Schauspieler: James Nesbitt, im Film als Zwerg Bofur zu sehen, zeigt sich beeindruckt von der Schönheit der Landschaft rund um den Aoraki Mount Cook: „Wenn ich an diesen Ort zurückdenke, denke ich an all die Blumen, an all die Farben!“

Zum Nachmachen: Den besten Eindruck der weiten Landschaft bekommen Besucher von oben, während eines Helikopterflugs. Berge, Seen, Gletscher, am Horizont die schroff-schöne Westküste und das Tasmanische Meer. Auch Zwischenlandungen auf den Gletschern sind möglich. Wer lieber festen Boden unter den Füßen behält, fährt Kajak, reitet oder fischt. Der malerische „Alps to Ocean“-Radweg beginnt in Aoraki und führt auf 300 Kilometern bis zur Küstenstadt Oamaru. Das südliche Ufer des Lake Pukaki gehört zum Te-Araroa-Wanderweg, der einmal quer durch ganz Neuseeland führt. Für echte Filmfans bietet Southern Lake Tours auch dreitägige Touren zu den neuen Filmschauplätzen zwischen Queenstown und Christchurch an.

Paradise, Queenstown auf der Südinsel – Im Film: Beorns Haus

Neuseelands facettenreiche Southern Lakes Region ist der Inbegriff von Mittelerde: gigantische Schneegipfel, ansteigende Täler, verflochtene Flüsse, tiefblaue Seen, Urwälder, schroffe Felsen, gigantische Wasserfälle. Kein Wunder, dass diese Region die meisten Bilder für die „Herr der Ringe“- und die „Der Hobbit“-Trilogie lieferte. Jacksons Team baute die Arcadia Station, eine im Hochland gelegene Farm in der Gegend Paradise nahe Queenstown innerhalb von sechs Wochen zu Beorns Haus um. Der bereits 1906 errichte Bauernhof wurde schon öfter für andere Dreharbeiten genutzt, Peter Jacksons Produktion war eine der größten.

Das sagen die Schauspieler: Gollum, aka Andy Serkis, arbeitete auch an der Regie des Films mit und ist Queenstown-Fan: „Ich hatte einen genialen Job und wahnsinniges Glück: Ich durfte in einem Helikopter die Gegend abfliegen, um nach den besten Drehorten zu suchen – die Aussicht ist grenzenlos.“

Zum Nachmachen: Queenstown ist die Stadt für Abenteurer: Neben der Arcadia Farm gibt es einen Reitstall, der Touren auf vier Hufen zu den Drehorten anbietet. Einige der Pferde bekamen sogar eine Rolle im Film. Einen guten Überblick erhalten Besucher auch auf einem Rundflug mit Glenorchy Air. 

Hobbiton bei Matamata – Im Film: Hobbingen

Anlässlich des Films „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ bekam Hobbiton in Matamata eine Generalüberholung. Die grüne Hügellandschaft, einst eine Farm, stellt im Film die Stadt Hobbingen im Auenland da. Die Heimat von Bilbo wurde nach Ende der Dreharbeiten der Hobbit-Trilogie erhalten und öffnet täglich die Türen für Besucher. Nun erwacht Hobbiton im neuen Gewand zum Leben: Es dampft aus den Schornsteinen, sanfte Flötenmusik liegt in der Luft und hier und da bewegt sich auf einmal eine Gardine. Nachts erleuchten die Fenster der kleinen Hobbit-Höhlen und auch im Pub Green Dragon Inn scheint noch einiges los zu sein. Eines wird bei einem Gang durch Hobbiton deutlich: Nirgends sind Tolkien-Fans Mittelerde so nah wie in Neuseeland.

Raushier-Reisemagazin