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Eröffnung am 22. März: slow-light-Lichtprojekt in der Wachau

Die Künstlerin Siegrun Appelt wurde 2011 von Wachau 2010+ in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich beauftragt, ein Lichtkonzept für die Weltkulturerbe-Region Wachau auszuarbeiten.

Im Zuge der letzten drei Jahre entwickelte die Künstlerin im engen Austausch mit den Gemeinden individuelle Beleuchtungskonzepte für unterschiedlichste Situationen und Rahmenbedingungen: von der Wegbeleuchtung über die Beleuchtung von Kirchen und Sehenswürdigkeiten bis zu Inszenierungen von Natur und der Beobachtung von Lichtphänomenen. Verbindendes Element bildet der von Siegrun Appelt entwickelte Ansatz Langsames Licht / Slow Light.

Die Kirche St. Lorenz., Foto: Siegrun Appelt

Die Kirche St. Lorenz., Foto: Siegrun Appelt

Die Nachtlichtfahrt am 22. März richtet die Aufmerksamkeit auf die Beleuchtung zahlreicher Kirchen in der Wachau, die den jeweiligen Begebenheiten entsprechend adaptiert oder erneuert wurde. An allen Standorten hat die Künstlerin die bestehende, sehr intensive Beleuchtung stark reduziert. Die durchaus radikale Reduktion des Energieverbrauchs (bis über 90%) bedeutet allerdings nicht eine Beeinträchtigung der Sichtbarkeit der Gebäude. Ganz im Gegenteil kommen die architektonischen Elemente und Eigenheiten der Kirchen viel besser zur Geltung als zuvor.

Ziel der Künstlerin ist es, den Blick der Bevölkerung und der Besucherinnen für die Bedeutung von Licht in unserem Alltag jenseits von Zweck und Unterhaltung zu schärfen. So bilden „Lichtphänomene“ einen Teil ihres Konzepts, bei denen es darum geht, die Aufmerksamkeit auf bestehende Situationen zu richten, in denen Licht ganz ohne Inszenierung eine magische Wirkung entfaltet, wie z.B. das Scheinwerferlicht von Autos, das zwischen Bäumen hindurchscheint oder das flächendeckende Flackern von Grablichtern.

Langsames Licht / Slow Light: Unter dem Begriff Langsames Licht / Slow Light verbindet Siegrun Appelt aktuelle Entwicklungen im Bereich der LED-Technologie mit Nachhaltigkeit, umweltschonendem Einsatz sowie formalästhetischen Ansprüchen. In der Wachau wurde bereits die Donaupromenade in Spitz von ihr gestaltet, für die eine eigene Straßenlampe entwickelt wurde (Herbst 2012) und die permanente Intervention bei der Fundstelle der Venus von Willendorf (Frühjahr 2013), die die Wechselbeziehung von touristischer Inszenierung und Energieverbrauch thematisiert. Weitere Projekte in der Wachau folgen.

Siegrun Appelt: Siegrun Appelt setzt sich bereits seit mehreren Jahren intensiv mit dem Medium Licht auseinander. Von der Großinstallation „68.719.476.736“ im Hof des Museumsquartiers in Wien (2004) über die Auseinandersetzung mit Energieeffizienz bei dem Projekt für die Architektur Biennale in Venedig 2008 bis zur Entwicklung von spielerisch-ästhetischen Farb-Licht-Bildern.

Raushier-Reisemagazin