zurück



Burgeralm im Kaiserwinkl: Käse mit Auszeichnung

Der Kaiserwinkl in Tirol, unweit von Kufstein gelegen und nur einige Kilometer von Bayern entfernt, ist geprägt von landwirtschaftlicher Nutzung. Bauern verdienen ihren Lebensunterhalt noch durch die traditionelle Bewirtschaftung ihrer Felder. Und der ganze Stolz derjenigen, die von der Milchwirtschaft leben, ist der herrlich duftende und schmackhafte Heumilchkäse, der in den sechs Käsereien in der Region erzeugt wird.

Von Mitte Mai bis Ende Oktober herrschte auf der Burgeralm Hochbetrieb. - Foto: Fahringer

Von Mitte Mai bis Ende Oktober herrschte auf der Burgeralm Hochbetrieb. – Foto: Fahringer

Das Besondere an diesem Käse ist die Milch. Dabei ist genau reglementiert, was den Kühen verfüttert wird. Im Sommer grasen die Kühe natürlich auf saftigen und grünen Almwiesen, und fressen im Winter das naturbelassene Heu, das auf den Feldern geerntet wurde, und Getreideschrot. Aber keine vergorenen Futtermittel wie Gras- oder Maissilage.

Käse ausschließlich von den eigenen Kühen

Die höchstgelege Käserei der Region findet sich auf der Burgeralm. Dort, auf genau 1327 Metern Höhe, stellt Hüttenwirt Anton Fahringer, unterstützt von seiner Frau Martha, Bergkäse, Bergtilsiter, Kümmelkäse, Weichkäse und Frischkäse sowie Almbutter her. Dabei wird gänzlich auf Zusatzstoffe und Konservierungsmittel verzichtet. 35 Kühe, die den Sommer über auf der Alm sind, liefern die Milch für die schmackhaften Käsesorten. Die Burgeralm ist unter den sechs Heumilchkäsereien des Kaiserwinkls die einzige, auf der nur die Milch der eigenen Kühe verarbeitet wird. Auf der Alm wird auch noch 45 Stück Jungvieh gehalten.

Das Wirts-Ehepaar Anton und Martha Fahringer hat auf der Burgeralm alles im Griff. - Foto: Dieter Warnick

Das Wirts-Ehepaar Anton und Martha Fahringer hat auf der Burgeralm alles im Griff. – Foto: Dieter Warnick

Der gelernte Landwirt, der auf dem zweiten Bildungsweg die Käsereischule besucht hat und zum Käser ausgebildet wurde, verarbeitet pro Saison 35 000 Liter Milch. Das ergibt 3,5 Tonnen. Ihre Produkte vertreiben die Fahringers vor allem auf Bauermärkten in und um Innsbruck und vermarkten sie vor Ort. Und viele Wanderer, die auf die Alm kommen, verzehren natürlich den Käse bei einem Durst löschenden Getränk oder nehmen sich das eine oder andere Stück Almkäse mit nach Hause.

Fahringer und die „Käsiade“

Fahringer, der als Teilnehmer und als Juror regelmäßig an der „Käsiade“ teilnimmt, hat schon viele Auszeichnungen gewonnen. Davon kann sich der Gast in der Wirtsstube überzeugen, in der die Urkunden fein säuberlich gerahmt und aufgehängt sind. Die Käsiade ist ein internationaler Wettbewerb, den der Verband der Käserei- und Molkereifachleute alle zwei Jahre veranstaltet. Ausgezeichent werden Produkte für bäuerlich hergestellten Käse. Die Käsiade ist seit vielen Jahren ein Treffpunkt aller Käsereifachleute und eine Plattform der internationalen Käsekultur.

120 Tage geöffnet ohne Ruhetag

Eine schmackhafte Käseplatte ist auf der Burgeralm ein Muss. - Foto: Michael Stephan

Eine schmackhafte Käseplatte ist auf der Burgeralm ein Muss. – Foto: Michael Stephan

120 Tage im Jahr etwa, von Mitte Mai bis Ende Oktober, ist die Almhütte für Besucher täglich (ohne Ruhetag) geöffnet; an jedem Tag wird Käse gemacht. Und das seit über 30 Jahren, denn Fahringers Onkel schon betrieb auf der Alm eine Sennerei. Für Anton Fahringer heißt das: um 5 Uhr aufstehen, Kühe melken, anschließend die Milch verarbeiten. „Vor 22 Uhr komme ich selten ins Bett“, verrät der 51-Jährige, der zudem auch noch seiner Frau hilft, die Hütte zu bewirtschaften. „Und abends müssen die Kühe ja erneut gemolken werden.“

Von der Ortschaft Walchsee aus hat man die gut 650 Höhenmeter zur Alm in gemütlichen 2 ½ Stunden geschafft, vom Dorf Rettenschöss aus ist es eine Stunde weniger. Oben angekommen, hat der Wanderer einen herrlichen Panoramablick auf den Zahmen und den Wilden Kaiser, das Kitzbüheler Horn, das Kitzsteinhorn sowie die Hohen Tauern, und bei guter Sicht, auf den Großglockner.

Alm-Romantik

Auch wohnen kann man auf der Alm. „Das ist eher selten,“ sagt Martha Fahringer, „dass man auf einer Almhütte übernachten und wohnen kann.“ Während der Sommermonate vermietet die Hüttenchefin Zimmer (mit Frühstück), von Mitte Oktober bis Ostern, wenn der Almbetrieb ruht, die beiden Hütten, und zwar komplett an Selbstversorger. Diese sind für jeweils sechs und neun Personen (1 Einbettzimmer, 4 Zweibettzimmer, 2 Dreibettzimmer) geeignet. Die Küchen sind komplett eingerichtet, und die beiden großen Stuben verfügen über Kachelöfen. Romantischer geht`s wohl nicht!

Informationen: Anton Fahringer, A-6342 Rettenschöss 61, Tel.: 0043 (0) 5373 6 18 09; E-Mail: anton.fahringer@utanet.at; Internet: www.burgeralm.at

Raushier-Reisemagazin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert