Historische Entdeckungsfahrt: Diesen Sommer reist die Rhätische Bahn zurück in die Zeit der Bahnpioniere. Noch bis 27. September geht es jeden Mittwoch ab Chur mit Gleismonteur Reto, einem echten Kenner des UNESCO-Welterbes, nach St. Moritz. Eindrucksvoll wirkt hier die Inszenierung mit Zeitzeugen, die von prägenden Ereignissen der lang vergangenen Zeit erzählen. Ein gemeinsames Mittagessen in der sogenannten Rottenküche, einst Pausenort für die Gramper genannten Monteure, rundet die fünfstündige Fahrt ab.
Die Reise folgt der sogenannten Albulalinie, die sowohl architektonisch als auch technologisch eine Meisterleistung der Gleisarbeit darstellt: Die Integration der Eisenbahnlinie in die Landschaft ist hier besonders kunstvoll gelöst. Nicht umsonst zählt die Linie zur Liste des UNESCO-Welterbes.
Zwischenstopp in Bergün
Das Zeitreise-Paket umfasst neben der Erlebnisfahrt einen Zwischenstopp in Bergün und eine Führung durch das Bahnmuseum Albula. Im Simulator der legendären Krokodil-Lokomotive steuern Besucher selbst über die Albulalinie. Mehr als 100 Jahre Bahngeschichte werden hier durch 600 Ausstellungsobjekte präsentiert. Diese zeugen in erster Linie von der Pionierleistung Graubündens. Die Besucher entdecken historische Dokumente und Pläne zum Bau der Kunstbauten, die die Geschichte und Bedeutung der UNESCO-Welterbe-Strecke zwischen Thusis und Tirano illustrieren.
Vom Solisviadukt in Alvaschein bis zum Albulatunnel in Preda führt die Zeitreise mit der Rhätischen Bahn durch den Parc Ela. Hier bilden Moore, Trockenwiesen und Bergseen den größten Naturpark der Schweiz rund um die Alpenpässe Albula, Julier und Septimer, der zu ausgiebigen Wandertouren einlädt.
Einen weiteren architektonischen Höhepunkt bildet das 1901 erbaute Landwasserviadukt: Das Wahrzeichen der Rhätischen Bahn ist 142 Meter lang und führt in 65 Metern Höhe in den Landwassertunnel hinein. Die Bahnpioniere zogen die drei Hauptpfeiler aus Kostengründen und wegen der Hochwassergefahr ohne Gerüst hoch – ein außergewöhnliches Vorgehen für die Jahrhundertwende. Über eine installierte Webcam sehen auch Nicht-Bahnfahrer aktuelle Bilder dieses Bauwerks.