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Eichsfeld: Eindrucksvolle Kulturlandschaft in der Mitte Deutschlands

Der Markt Kipfenberg im Landkreis Eichstätt ist der geografische Mittelpunkt Bayerns. Das ist sicher. Nicht gesichert ist dagegen, welcher Ort der Mittelpunkt Deutschlands ist. Darüber streiten sich die wissenschaftlichen Geister. Sicher ist nur, dass dieser Ort in Thüringen liegt. Größtenteils dort eingebettet ist das malerische, ursprüngliche Eichsfeld – eine in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung unbekannte, aber eindrucksvolle Kulturlandschaft, die im „Dreiländereck“ zwischen Thüringen, Niedersachsen und Hessen liegt.

Ländlich geprägt

St. Martin ist die katholische Dorfkirche in der Gemeinde Mackenrode und ein wahres Schmuckstück. – Foto: Dieter Warnick

St. Martin ist die katholische Dorfkirche in der Gemeinde Mackenrode und ein wahres Schmuckstück. – Foto: Dieter Warnick

Um genau zu sein, erstreckt sich das Eichsfeld – der Name leitet sich von den früher hier häufig vorkommenden Eichenbeständen ab – im nordwestlichen Teil Thüringens, im Südosten Niedersachsens und im nordöstlichen Hessen zwischen Harz, Werra, Leine und Geislede. Viele große Orte gibt es nicht, lediglich Dingelstädt, Duderstadt, Heilbad Heiligenstadt und Leinefelde-Worbis haben Stadtrecht. Der größte Teil des Eichfelds ist ländlich geprägt, die Bauern legen ihr Hauptaugenmerk auf die Rinder- und Schweinezucht.

Die Dörfer und Gemeinden im Eichsfeld haben sich seit der Wende richtiggehend herausgeputzt; hier ein Schnappschuss aus Jützenbach. – Foto: Dieter Warnick

Die Dörfer und Gemeinden im Eichsfeld haben sich seit der Wende richtiggehend herausgeputzt; hier ein Schnappschuss aus Jützenbach. – Foto: Dieter Warnick

Es gibt jede Menge schmucke, historisch gewachsene Dörfer und Gemeinden, allesamt überaus gepflegt, zwischen fruchtbaren Feldern, Weiden, Obstwiesen und bewaldeten Hügeln gelegen, viel Fachwerk, hübsch angelegte Gärten, stattliche Kirchen, kunstvolle Wallfahrtskapellen, stolze Burganlagen aus dem Mittelalter. Und: artenreiche Laubwälder sowie gerade zur Blütezeit prächtige Kirschplantagen wohin man schaut – das Werratal ist bekannt für sein Klima, das die roten Früchtchen bestens gedeihen lässt. Kurzum: Ein niedlicher, beschaulicher und dennoch abwechslungsreicher Landstrich in der Mitte Deutschlands. 

Die Menschen sind bodenständig

„Die Menschen hier sind sehr bodenständig und der Tradition verpflichtet“, sagt Ute Morgenthal, die sich im Eichsfeld auskennt wie kaum eine andere. Sie hat viel erlebt, ist hier aufgewachsen, hat die Wende 1989 als junge Frau aus nächster Nähe mitbekommen und die spannenden Jahre danach. „Und“, so berichtet sie weiter, „die Leute sind sehr fleißig, kreativ und sparsam. Nicht umsonst heißt es, dass wir Eichsfelder die Schwaben Thüringens sind.“

Neun Schüsse durchsiebten seinen Körper

In unmittelbarer Nähe des Grenzmuseums Schifflersgrund in Bad Sooden-Allendorf ist diese im Original erhaltene Sperranlage in einer Länge von 1,5 Kilometern, einem Grenzzaun, der 3,20 Meter hoch ist, sowie einem sechs Meter breiten Spurensicherungsstreifen zu sehen. – Foto: Dieter Warnick

In unmittelbarer Nähe des Grenzmuseums Schifflersgrund in Bad Sooden-Allendorf ist diese im Original erhaltene Sperranlage in einer Länge von 1,5 Kilometern, einem Grenzzaun, der 3,20 Meter hoch ist, sowie einem sechs Meter breiten Spurensicherungsstreifen zu sehen. – Foto: Dieter Warnick

Leicht hatten es die Einwohner im Grenzgebiet nie. Wo einst Menschen Fluchtversuche aus der DDR in den Westen unternahmen, befinden sich heute Orte der Erinnerung. Einer davon ist das Grenzmuseum Schifflersgrund. Weithin sichtbar ist der elf Meter hohe Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen. Hier ist ein Teil der innerdeutschen Grenze als Museum erhalten geblieben. Durch zahlreiche Fahrzeuge, Panzer, Helikopter und anderes schweres Gerät sowie einen 1,5 Kilometer langen Grenzzaun kann man Geschichte sehen und anfassen.

Millitärische Fahrzeuge aller Art sind im Grenzmuseum Schifflersgrund zu sehen, wie dieser Panzer und der sowjetische Lastkraftwagen Ural. – Foto: Dieter Warnick

Millitärische Fahrzeuge aller Art sind im Grenzmuseum Schifflersgrund zu sehen, wie dieser Panzer und der sowjetische Lastkraftwagen Ural. – Foto: Dieter Warnick

Hier starb am 19. März 1982 der Baggerfahrer Heinz-Josef Große beim Versuch, den Westen zu erreichen; neun Schüsse durchsiebten seinen Körper. Zwei Stunden dauerte sein Kampf, ehe Hilfe kam. Aber da war der 35-Jährige schon verblutet. Große war das letzte Opfer, das an der Grenze zwischen Thüringen und Hessen starb.

Dörfer und Gemeinden im Eichsfeld wurden auch zum Spielball der Besatzer. So waren die Kreise Heiligenstadt und Worbis ab 1945 Teile der sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 Teil der DDR. Im September 1945 wurden zwei Eichsfelder Dörfer der amerikanischen Besatzungszone einverleibt und zum Ausgleich wurden fünf hessische Dörfer der sowjetischen Besatzungszone hinzugefügt. Damals durfte man sich im Zonenrandgebiet auch nur mit Passierschein bewegen. An der einst durch das Eichsfeld gezogenen Grenze entstand in den folgenden Jahren der Eiserne Vorhang. 

Papstbesuch im September 2011 

Das Eichsfeld erstreckt sich im nordwestlichen Teil Thüringens, im Südosten Niedersachsens und im nordöstlichen Hessen. Der größte Teil dieser traditionellen Kurturlandschaft ist ländlich geprägt. – Foto: Thüringen Tourismus GmbH

Das Eichsfeld erstreckt sich im nordwestlichen Teil Thüringens, im Südosten Niedersachsens und im nordöstlichen Hessen. Der größte Teil dieser traditionellen Kurturlandschaft ist ländlich geprägt. – Foto: Thüringen Tourismus GmbH

Während Thüringen ganz überwiegend evangelisch geprägt ist – nur sieben Prozent bekennen sich zum Katholizismus – sind die Eichsfelder (vier von fünf Menschen) streng katholisch. Das lässt sich auf das Bundesgebiet gesehen kaum toppen. Die Kirchen sind an Sonn- und Feiertagen überaus gut besucht.

So haben es die meisten Eichsfelder denn auch als Belohnung gesehen, dass Papst Benedikt XVI. ihrer Region an 23. September 2011 eine Besuch abstattete. Dabei soll das Kirchenoberhaupt damals gesagt haben: „Ich habe so viel vom Eichsfeld gehört, dass ich es besuchen wollte.“

Von Feldkieker und Stracke

Das Eichsfeld ist bekannt für seine feinen Wurstspezialitäten. Ob Bauernblutwurst, Feldkieker, Stracke oder Original Thüringer Leberwurst – immer ein Hochgenuss. – Foto: Dieter Warnick

Das Eichsfeld ist bekannt für seine feinen Wurstspezialitäten. Ob Bauernblutwurst, Feldkieker, Stracke oder Original Thüringer Leberwurst – immer ein Hochgenuss. – Foto: Dieter Warnick

Besonders stolz sind die Eichsfelder auf ihre Wurstprodukte, die nach besonderen Rezepten hergestellt werden, und als Spezialität überregional von Bedeutung sind. Die einfache und deftige Küche steht dem in nichts nach. Hinlänglich bekannt sind vor allem die Thüringer Rostbratwurst und die Thüringer Klöße. Aber was sind Feldkieker und Stracke? Das besondere bei beiden Würsten ist, dass das Brät nach der Schlachtung noch warm verarbeitet wird und in eine blasenähnliche Wursthülle gefüllt wird.

Sandra Schmidt, Chefin der Feinkostschlachterei Klöppner in Heiligenstadt, ist Ritterin der Bratwurst und ausgezeichnet vom „Feinschmecker“. Der „Feinschmecker“ ist eine monatlich in Hamburg erscheinende Special-Interest-Zeitschrift, die sich unter anderem mit Fragen des gehobenen Genusses beschäftigt.

Sandra Schmidt, Chefin der Feinkostschlachterei Klöppner in Heiligenstadt, ist Ritterin der Bratwurst und ausgezeichnet vom „Feinschmecker“. Der „Feinschmecker“ ist eine monatlich in Hamburg erscheinende Special-Interest-Zeitschrift, die sich unter anderem mit Fragen des gehobenen Genusses beschäftigt.

Danach braucht es richtig lang zum Reifen, selten unter einem Jahr, um den Geschmack voll zu entfalten; die Spezialität, seit sage und schreibe 1488 bekannt, ähnelt stark der italienischen Salami.

Vor der Eingangstür der Landschlachterei Klöppner ist zu lesen, dass Sandrea Schmidt zur „Bratwurst-Ritterin“ geschlagen wurde. – Foto: Dieter Warnick

Vor der Eingangstür der Landschlachterei Klöppner ist zu lesen, dass Sandrea Schmidt zur „Bratwurst-Ritterin“ geschlagen wurde. – Foto: Dieter Warnick

Der Name rührt wohl daher, dass die Wurst früher beim Trocknen auf dem Dachboden aufgehängt wurde und ins Feld kieken (schauen) konnte. Kommt das Brät statt in eine Blase in einen zylinderförmige Pelle, spricht man von Stracke.

Eine Meisterin ihres Fachs ist Sandra Schmidt aus Bad Heiligenstadt, die sich seit elf Jahren „Ritterin der Bratwurst“ nennen darf. Die findige Metzgermeisterin wurde im französischen Alecon als „Chevalier“ mit Schwert und Spieß geadelt. Ihre gebrühte Grillbratwurst bestand alle noch so eingehenden Untersuchungen der strengen Jury mit Bravour. 

Essen wie Gott in Frankreich

Die Tafel ist angerichet: Essen wie Gott in Frankreich – das ist im Restaurant St. Geroges in Dieterode jederzeit möglich. – Foto: Dieter Warnick

Die Tafel ist angerichet: Essen wie Gott in Frankreich – das ist im Restaurant St. Geroges in Dieterode jederzeit möglich. – Foto: Dieter Warnick

Kulinarisch kann Thüringen mit anderen Feinschmecker-Destinationen durchaus mithalten, die Reise hört bei der Wurst auf jeden Fall noch lange nicht auf. Ein Gourmet-Tempel befindet sich in einem liebevoll sanierten Renaissance-Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in dem Eichsfelder Dörfchen Dieterode mit nicht einmal 100 Einwohnern. Dort hat Dr. Werner Freund das Sagen, der auf historischen Öfen französische Spezialitäten mit regionalen Produkten vereint. Der Chef de Cuisine ist promovierter Bauhistoriker und hat sich mit seinem „Restaurant St. Georges“ einen Traum verwirklicht. Freund hat es vom Hobby- zum Haubenkoch gebracht; im Restaurantführer Gaullt-Millau wird er mit 14 von 20 möglichen Hauben geführt.

Freund sagt: „Ich hatte die Möglichkeit, in den Küchen berühmter Köche in Frankreich zu hospitieren. Das hat mich angestachelt.“ Wenn seine pikante Fischsuppe mit Piment d’Espelette, Safran und einem guten Schuss Pernod auf den Tisch kommt, gerät der Genießer ebenso ins Schwelgen wie bei der vorzüglichen Birne-Stilton-Tarte. Da ist es nicht verwunderlich, wenn sogar Feinschmecker aus dem 65 Kilometer entfernten Kassel anreisen um exquisit zu speisen, und natürlich auch zu trinken.

Beim Schmandkuchen bleibt kein Auge trocken

Bei den Süßspeisen lässt der Thüringer auf „seinen“ Schmandkuchen nichts kommen. Auf einen dünn ausgerollten Hefeteig kommen Früchte wie Äpfel, Kirschen Johannis- oder Stachelbeeren, und darüber eine Schicht Schmand. Da bleibt kein Auge trocken!

Aronia-Beere im Kloster Gerode

Die Tafel ist angerichet: Essen wie Gott in Frankreich – das ist im Restaurant St. Geroges in Dieterode jederzeit möglich. – Foto: Dieter Warnick

Die Tafel ist angerichet: Essen wie Gott in Frankreich – das ist im Restaurant St. Geroges in Dieterode jederzeit möglich. – Foto: Dieter Warnick

Eine ganz besondere Frucht gedeiht im Kloster Gerode in Sonnenstein – die Aronia-Beere. Im Frühjahr 2010 wurden auf drei Plantagen 4000 Aronia-Büsche gepflanzt, die jedes Jahr eine reichhaltige Ernte bieten, die zu einer Vielfalt von Produkten verarbeitet wird. Die Beere, die vom Aussehen her stark an eine Heidelbeere erinnert, ist eine wahre Powerbeere voller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Das Kloster Gerode in Sonnenstein ist ein ehemaliges Benediktinerkloster, das heute zum „Weg der Mitte“, einem Gesundheits-, Ausbildungs- und Kulturzentrum gehört. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es Gästezimmer, ein Klostercafé und einen Heilpflanzengarten. – Foto: Dieter Warnick

Das Kloster Gerode in Sonnenstein ist ein ehemaliges Benediktinerkloster, das heute zum „Weg der Mitte“, einem Gesundheits-, Ausbildungs- und Kulturzentrum gehört. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es Gästezimmer, ein Klostercafé und einen Heilpflanzengarten. – Foto: Dieter Warnick

Das Kloster Gerode in Sonnenstein ist ein ehemaliges Benediktinerkloster, das heute zum „Weg der Mitte“, einem Gesundheits-, Ausbildungs- und Kulturzentrum gehört. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es Gästezimmer, ein Klostercafé und einen Heilpflanzengarten. – Foto: Dieter Warnick

Aufwendige Untersuchungen haben ergeben, dass ihre Wirksamkeit verschiedene Erkrankungen (Diabetes, Osteoporose, Thrombose, Gastritis) zumindest lindern hilft. Bereits ein Gramm Aronia-Schalenextrakt hat die gleiche antioxidative Wirkung wie der Saft von elf Zitronen.

Das Anwesen ist ein ehemaliges Benediktinerkloster, das vom Verein „Weg der Mitte“ für ganzheitliche Gesundheit, Bildung und Soziales verwaltet wird. Von einer alten Klostermauer aus dem 14. Jahrhundert umgeben, lädt das zehn Hektar große Bio-Refugium inmitten von Teichen, Bächen, Obstwiesen, Gemüsebeeten und Heilpflanzengärten zu Stille, Gelassenheit und Spiritualität ein, bei der Körper, Geist und Seele regenerieren können.

Heilbad Heiligenstadt ist die „historische Hauptstadt“

Das Heilbad Heiligenstadt zeigt ihre Schönheit, ganz gleich, aus welcher Richtung man sich ihr nähert. Hier das Rathaus mit dem Möhrenkönig, um den sich eine peinliche Sage rankt. – Foto: Dieter Warnick

Das Heilbad Heiligenstadt zeigt ihre Schönheit, ganz gleich, aus welcher Richtung man sich ihr nähert. Hier das Rathaus mit dem Möhrenkönig, um den sich eine peinliche Sage rankt. – Foto: Dieter Warnick

Wer eine Reise ins Eichsfeld plant, der ist im Heilbad Heiligenstadt, der „historischen Hauptstadt des Eichsfelds“, als Ausgangspunkt bestens aufgehoben. Schon seit 1929 Kneipp-Kurort, ist die 17 000-Einwohner-Stadt seit 1950 Heilbad und eines der renommierten Soleheilbäder in Mitteldeutschland; behandelt werden Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Gelenk- Atemwegs- und Hautbeschwerden.

: Heiligenstadts Nachwächterin Heidelinde Liepe steht neben dem Denkmal von Heinrich Heine, das im Kurpark seinen Platz gefunden hat. Der Dichter (1797 – 1856) ließ sich in Heiligenstadt taufen. Er wählte diesen Ort, weil er die Taufe geheim halten wollte. – Foto: Dieter Warnick

: Heiligenstadts Nachwächterin Heidelinde Liepe steht neben dem Denkmal von Heinrich Heine, das im Kurpark seinen Platz gefunden hat. Der Dichter (1797 – 1856) ließ sich in Heiligenstadt taufen. Er wählte diesen Ort, weil er die Taufe geheim halten wollte. – Foto: Dieter Warnick

Im idyllischen Kurpark findet der Gast Ruhe, in der Stadtmitte warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Wanderer und Radfahrer haben von hier aus unzählige Möglichkeiten, sich diesbezüglich sportlich zu betätigen.

Hier wurde der weltbekannte Bildschnitzer und Bildhauer Tilman Riemenschneider geboren (um 1460), hier ließ sich der Schriftsteller Heinrich Heine (1797 – 1856) taufen, und hier war sein Kollege Theodor Storm (1817 – 1888; „Der Schimmelreiter“) von 1856 bis 1863 Kreisrichter. Der schwärmte, als er im Alter von 39 Jahren ins Eichsfeld kam: „Ich weiß nicht, dass ich schon jemals von der zauberhaften Schönheit eines Erdfleckens so innerlichst berührt worden wäre.“

Nichts für Menschen mit Höhenangst

Der neue SkyWalk am Sonnenstein in Holungen ist nichts für Menschen mit Höhenangst. – Foto: Dieter Warnick

Der neue SkyWalk am Sonnenstein in Holungen ist nichts für Menschen mit Höhenangst. – Foto: Dieter Warnick

Einen Abstecher wert sind auf jeden Fall auch der SkyWalk am Sonnenstein, die Draisine in Lengenfeld unterm Stein, die Burg Hanstein in Bornhagen und das Grenzmuseum Schifflersgrund in Bad Sooden-Allendorf.

Menschen mit Höhenangst müssen sich beim „Himmelsgang“ auf dem fast 500 Meter hohen Sonnenstein schon überwinden, um die 14 Meter lange Glas-Stahl-Konstruktion mit Aussichtsplattform zu betreten. Denn der SkyWalk ist neun Meter frei über die Klippe gebaut, nach unten durchsichtig, und auch das „Geländer“, eine Art gläserne Brüstung, ist nicht ohne. 100 Meter würde es im freien Fall hinuntergehen. 2017 wurde dieser neue Anziehungspunkt für die Öffentlichkeit freigegeben und bildet mit dem weithin sichtbaren, zehn Meter hohen Kreuz und einem vier Meter großen Riesen, der vor drei Jahren aus einer Eiche geschnitzt wurde, eine Art Skulpturenpfad.

Fahrt mit der Draisine 

Eine vor allem für Kinder spannende Fahrt mit einer Draisine startet gleich hinter dem Bahnhof von Lengenfeld unterm Stein. Zu Beginn der kurzweiligen „Reise“ wird das über 244 Meter lange und 23 Meter hohe Lengenfelder Viadukt überquert. Dieses einmalige Denkmal ist eine technische Meisterleistung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im Tal suchen sich Frieda und Lutter ihren beschaulichen Weg, darüber schlängelt sich wohl eine der imposantesten Eisenbahnlinien Deutschlands durch Tunnel und Brücken. Früher diente die ehemalige Kanonenbahn als Transportmittel von Kriegsmaterialien.

„Der Medicus“ auf Burg Hanstein

Die Burg Hanstein in Bornhagen gilt als die schönste Burgruine in Mitteldeutschland und prägt mit seiner unverkennbaren Silhouette das Bild des Eichfeldes. – Foto: Dieter Warnick

Die Burg Hanstein in Bornhagen gilt als die schönste Burgruine in Mitteldeutschland und prägt mit seiner unverkennbaren Silhouette das Bild des Eichfeldes. – Foto: Dieter Warnick

Thüringen ist auch das Land der Burgen, Burgruinen und Schlösser – insgesamt über 400 gibt es davon. Die mittelalterliche Burgruine Hanstein ist eine davon, durchaus sehenswert und imposant; für viele Kenner gilt sie als die schönste Burgruine Mitteldeutschlands. Sie prägt mit ihrer unverkennbaren Silhouette das Bild des Eichsfelds. Was auch einem internationalen Filmteam nicht verborgen blieb, das die Burg Ende Juni 2012 für drei Tage lang in Besitz nahm und einige Szenen für die Kinoverfilmung des Historienromans „Der Medicus“ von Noah Gordon drehte.

Bekanntester Vertreter des gleichnamigen Adelsgeschlechts war Fritz Huschke von Hanstein (1911 – 1996), ein ebenso genialer Motorrad- und Autorennfahrer und gewievter Vermarkter der Firma Porsche. Über viele Jahrhunderte gehörten die Hansteins zu den bedeutendsten Familien im Eichsfeld. Im Jahr 1920 zog die Familie auf ein Gut in Wahlhausen, nur wenige Kilometer von der Burg entfernt.

 Gastro-Tipps

Informationen: Thüringer Tourismus GmbH, Willy-Brandt-Platz 1, 99084 Erfurt, Tel.: (0361) 3 74 20; E-Mail: service@thueringen-tourismus.de;
Internet: www.thueringen-entdecken.de/. – HVE Eichsfeld Touristik,
Conrad-Hentrich-Platz 1, 37327 Leinefelde-Worbis, Tel.: (03605)  2 00 67 6 0; E-Mail: info(at)eichsfeld.de; Internet: E-Mail: info@eichsfeld.de

Raushier-Reisemagazin

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