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Kloster Memleben zeigt Sonderschau „25 Jahre Straße der Romanik“

Das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben präsentiert bis 15.Oktober die Sonderausstellung „Wissen und Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen“. Sie gehört zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr „25 Jahre Straße der Romanik“.

Die Ruine der Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert des Klosters Memleben. – Foto: Andreas Stedtler

Die Ruine der Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert des Klosters Memleben. – Foto: Andreas Stedtler

Idyllisch an der Unstrut in der hochmittelalterlich geprägten Kulturlandschaft Saale-Unstrut liegt ein Kleinod der deutschen Geschichte: das Kloster Memleben. Fast hätte es vor 200 Jahren als Schutthaufen ein trauriges Ende gefunden. Wäre nicht der preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel gewesen. Er stoppte den Verfall der Ruine, deren Steine für den Bau von Ställen und Scheunen abgetragen wurden. Mit einer Sonderschau erzählt Memleben in diesem Jahr ein besonders glanzvolles Stück deutscher Geschichte.

Die Sonderausstellung würdigt nicht nur den Verdienst des Benediktinerordens für die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut, sondern auch den Denkmalpfleger Schinkel. „Wissen und Macht“ ist ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr „25 Jahre Straße der Romanik“. Die Straße der Romanik ist mit mehr als 1,5 Millionen Besuchern jährlich Sachsen-Anhalts beliebtestes Ferienstraße.

Für die Schau haben Museologen alle bekannten, noch vorhandenen Ausstattungsstücke des Klosters Memleben zusammengetragen und durch weitere Objekte ergänzt. Einige Stücke werden zum ersten Mal öffentlich präsentiert.

Blick in einen Ausstellungsraum der Sonderausstellung. – Foto: Andrea Knopik

Blick in einen Ausstellungsraum der Sonderausstellung. – Foto: Andrea Knopik

Auf insgesamt 350 Quadratmetern werden 60 Exponate aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. Zu den Höhepunkten gehört die Schinkelzeichnung der Klosterruine aus dem Jahr 1820. Die feine Graphitzeichnung ist das jüngste Objekt in der Ausstellung und erstmals an ihrem Entstehungsort zu sehen. Das älteste ist eine Scheibenfibel mit aufwändigen Ziermustern aus dem siebten Jahrhundert. Frauen und auch Männer nutzen sie als Spange für ihre Gewänder, Mäntel oder Umhänge.

Zu den visuell beeindruckendsten Exponaten zählt eine neugotische Monstranz aus dem Kloster Badersleben im Harz. Das mit großer Kunstfertigkeit gestaltete Objekt steht stellvertretend für wertvolle liturgische Geräte, wie sie sich im Inventar des Klosters Memlebens befunden haben. Mit den Lorscher Annalen (um 835) und dem Reichenauer Schülerheft (9. Jahrhundert) aus dem Kloster St. Paul im Lavanttal in Österreich sowie der Benediktsregel (nach 799) aus dem Kloster St. Gallen in der Schweiz finden auch drei weltbekannte Objekte ihren Weg an Saale und Unstrut.

An einem interaktiven Landschaftsmodell können die Besucher die Entwicklung der Klöster und Orden an Saale und Unstrut nachvollziehen. Auch spielerische Elemente finden sich, wie das großes Puzzle zur Heiratspolitik der Herrscher oder das interaktive Entscheidungsspiel zu den Kirchenorden. Fachvorträge und Sonderführungen ergänzen die Ausstellung.

Infos: Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben, Thomas-Müntzer-Straße 48, 06642 Kaiserpfalz-Memleben; www.benedikt-memleben2018.de

Raushier-Reisemagazin

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